Tuesday, 8. January 2008, 1:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Tuesday, 8. January 2008, 1:28 von Ollie Mengedoht.)
Hans-Jürgen "Püffi" Günter, Moni "Ygra" Rademacher und Ollie "Beastiependent" Mengedoht wollen wissen, wie Krabben "funktionieren". Wer sind wir?
Wir wollen wissen, warum sie dieses und jenes tun, warum sie sich wann häuten, dann jenen Artgenossen "verkloppen" oder wann sie eben auch etwas bestimmtes nicht tun. Wir wollen wissen wie man sie vermehren kann, auch mit dem Hintergrund, die Notwendigkeit für Wildfänge zu reduzieren.
Zu diesem Zweck haben wir im Laufe der Jahre vielfältige Kontakte zu anderen Haltern, Importeuren und Wissenschaftlern geknüpft, die uns Informationen bringen, die auch teilweise sonst nicht verfügbar sind (Fundorte, Wasserwerte des Habitats etc.). Diese Informationen wollen wir jetzt in einem Forum zusammenstellen und so auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Eines unserer vorrangigen Ziele dabei ist es, die Lebensbedingungen für Krabben in der Tierhaltung zu verbessern.
Leider haben die allermeisten Verkäufer in Zoogeschäften kaum Kenntnisse, was für Haltungsbedingungen die Tiere brauchen. So verenden viele Tiere in ungeeigneten Becken, die viel zu klein sind oder aber gar keinen Landteil aufweisen. Mit gezielter Information wollen wir dem entgegenwirken.
Damit man die Informationen zur Haltung einer Krabbe schnell findet, haben wir diese in Artensteckbriefen zusammengefasst. So sind sie schnell verfügbar und müssen nicht mühsam aus endlosen Threads herausgesucht werden.
Soviel zu unserer Motivation, ein eigenes Forum aufmachen zu wollen.
Wirbellosen-Vita von Hans-Jürgen Günter aka "Püffi"
Hans-Jürgen bei einem Vortrag über Vampirkrabben. FOTO: om
Vor acht Jahren bekam ich mein erstes eigenes Aquarium geschenkt, was ich umgehend dafür nutzte, Tiere aus unserem Teich in die heimische Wohnstube zu holen, um sie besser beobachten zu können. Im Laufe der Wintermontate zog dann der eine oder andere tropische Fisch ein, bis das Becken schließlich ein ganz "normales" Aquarium wurde.
Später verkaufte mir ein Zoohändler einen "Malawi-See Hummer". Ein Tier, was es nicht gibt – da der Malawisee komplett krebsfrei ist. Im Zuge der sich anschließenden Recherche, was es wohl tatsächlich sein könnte, begann die Infektion mit dem Wirbellosenvirus.
Ich war sehr erstaunt, wie wenig man eigentlich weiß und wieviel noch erforscht werden muss.
Ich begann mich also mit den Krebsen zu beschäftigen (es war übrigens ein Procambarus cubensis cubensis = Kubakrebs), landete bei der AGW (Arbeitsgemeinschaft Wirbellose des Süßwassers) und deren Mailingliste, die lange lange Zeit das einzige Medium war, über das man sich austauschen konnte.
Da ich von der Nordseeküste komme, haben mich die Krabben schon immer fasziniert. Als ich feststellte, dass es auch tropische Krabben gibt, die man im Aqua-Terrarrium halten kann, begann ich mein Becken umzubauen. Nach und nach kam dann Becken um Becken hinzu, was bei einem Haus ohne Keller und Dachboden stets nur mit Zugeständnissen der Familie zu erreichen ist – an dieser Stelle der ausdrückliche Dank an meine Mädels!
Mittlerweile habe ich fünf Becken, das sechste ist im Bau.
Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets kamen auch die ersten Foren auf. Glücklicherweise waren auch Wirbellosenforen dabei. Ich begann mich bei der Interessengemeinschaft für Süßwasserkrebse (IFSK) zu engagieren und wurde dort Moderator für den Krabbenbereich. Foren haben den ungemeinen Vorteil, dass einmal gesammeltes Wissen für alle weiterhin erreichbar ist.
Im Laufe der drei Jahre bei der IFSK stießen Ollie Mengedoht und Moni Rademacher zum Moderatorenteam. "Spätestens als ich die beiden auf dem Jahrestreffen 2007 der AGW persönlich kennengelernt hatte, wusste ich, dass wir gut zueinander passen und gleichgelagerte Interessen haben – unser Interesse geht eben weiter als nur bis zum Äußeren einer Krabbe."
Wirbellosen-Vita von Moni Rademacher und Ollie Mengedoht aka "Ygra" und "Beastiependent"
[attachment=13]
Pascal, Nadine, Ollie + Moni. FOTO: Conradi
Mit Aquarien, geschweige denn Fischen, hatten wir zwei nie etwas am Hut. Fische betreffend hat sich das auch nicht wesentlich geändert, aber als wir 2005 einen Vox-Beitrag über die Halterin einer Harlekinkrabbe sahen, waren wir hin und weg von dem Gedanken, dass man diese Panzerträger in einer Wohnung halten kann. Zumal bedingt durch Allergien Katzen und andere Fell- oder Federtiere (welche Moni und Ollie früher durchaus hatten *schnief*) leider ohnehin keine Option in dem Haushalt mit den Kindern Nadine und Pascal mehr waren. Dafür sind die beiden "Zwerge" nun ebenso begeistert bei der (Dekapoden-)Sache.
Also gab es nach viel Recherche im Internet zu Weihnachten eine Cardisoma armatum (Harlekinkrabbe) für Moni, (die schon als Kind in Dänemark Krabben am Strand fing – Ollie in St. Peter-Ording) und dann begann das große Kundigmachen: Tage-, ja wochenlang wurde das Internet durchforstet, mit neuen Arten zog langsam auch Fachliteratur in unserer dekapoden-begeisterten Familie ein.
Mittlerweile haben wir "Rote Magrovenkrabben" (Pseudosesarma) nachgezüchtet und versuchen uns an weiteren Krabbenarten, die Meer- bzw. Brackwasser als Aufzuchtmedium für die Larven benötigen. Vampirkrabben (Geosesarma) vermehren sich ja ziemlich von alleine…
Auch Zwergkrallenfrösche wurden mit einfachen Mitteln nachgezogen und mittlerweile fanden und finden sich in unserer Wohnung in rund 25 Becken 22 Krabbenarten, zudem Krebse, Garnelen, Schnecken, Muscheln, Landeinsiedlerkrebse, Triopse, die Zwergkrallenfrösche, eine Echse (Zwergbartagame) und Schlangen (sowie Argentinische Waldschaben, Regenwürmer, Artemia und anderes Lebendfutter)… achja, und auch ein paar Antennenwelse, Reiskärpflinge, Guppys und Neons – ein Ende ist nicht abzusehen…
Wir wollen wissen, warum sie dieses und jenes tun, warum sie sich wann häuten, dann jenen Artgenossen "verkloppen" oder wann sie eben auch etwas bestimmtes nicht tun. Wir wollen wissen wie man sie vermehren kann, auch mit dem Hintergrund, die Notwendigkeit für Wildfänge zu reduzieren.
Zu diesem Zweck haben wir im Laufe der Jahre vielfältige Kontakte zu anderen Haltern, Importeuren und Wissenschaftlern geknüpft, die uns Informationen bringen, die auch teilweise sonst nicht verfügbar sind (Fundorte, Wasserwerte des Habitats etc.). Diese Informationen wollen wir jetzt in einem Forum zusammenstellen und so auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Eines unserer vorrangigen Ziele dabei ist es, die Lebensbedingungen für Krabben in der Tierhaltung zu verbessern.
Leider haben die allermeisten Verkäufer in Zoogeschäften kaum Kenntnisse, was für Haltungsbedingungen die Tiere brauchen. So verenden viele Tiere in ungeeigneten Becken, die viel zu klein sind oder aber gar keinen Landteil aufweisen. Mit gezielter Information wollen wir dem entgegenwirken.
Damit man die Informationen zur Haltung einer Krabbe schnell findet, haben wir diese in Artensteckbriefen zusammengefasst. So sind sie schnell verfügbar und müssen nicht mühsam aus endlosen Threads herausgesucht werden.
Soviel zu unserer Motivation, ein eigenes Forum aufmachen zu wollen.
Wirbellosen-Vita von Hans-Jürgen Günter aka "Püffi"
Hans-Jürgen bei einem Vortrag über Vampirkrabben. FOTO: om
Vor acht Jahren bekam ich mein erstes eigenes Aquarium geschenkt, was ich umgehend dafür nutzte, Tiere aus unserem Teich in die heimische Wohnstube zu holen, um sie besser beobachten zu können. Im Laufe der Wintermontate zog dann der eine oder andere tropische Fisch ein, bis das Becken schließlich ein ganz "normales" Aquarium wurde.
Später verkaufte mir ein Zoohändler einen "Malawi-See Hummer". Ein Tier, was es nicht gibt – da der Malawisee komplett krebsfrei ist. Im Zuge der sich anschließenden Recherche, was es wohl tatsächlich sein könnte, begann die Infektion mit dem Wirbellosenvirus.
Ich war sehr erstaunt, wie wenig man eigentlich weiß und wieviel noch erforscht werden muss.
Ich begann mich also mit den Krebsen zu beschäftigen (es war übrigens ein Procambarus cubensis cubensis = Kubakrebs), landete bei der AGW (Arbeitsgemeinschaft Wirbellose des Süßwassers) und deren Mailingliste, die lange lange Zeit das einzige Medium war, über das man sich austauschen konnte.
Da ich von der Nordseeküste komme, haben mich die Krabben schon immer fasziniert. Als ich feststellte, dass es auch tropische Krabben gibt, die man im Aqua-Terrarrium halten kann, begann ich mein Becken umzubauen. Nach und nach kam dann Becken um Becken hinzu, was bei einem Haus ohne Keller und Dachboden stets nur mit Zugeständnissen der Familie zu erreichen ist – an dieser Stelle der ausdrückliche Dank an meine Mädels!
Mittlerweile habe ich fünf Becken, das sechste ist im Bau.
Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets kamen auch die ersten Foren auf. Glücklicherweise waren auch Wirbellosenforen dabei. Ich begann mich bei der Interessengemeinschaft für Süßwasserkrebse (IFSK) zu engagieren und wurde dort Moderator für den Krabbenbereich. Foren haben den ungemeinen Vorteil, dass einmal gesammeltes Wissen für alle weiterhin erreichbar ist.
Im Laufe der drei Jahre bei der IFSK stießen Ollie Mengedoht und Moni Rademacher zum Moderatorenteam. "Spätestens als ich die beiden auf dem Jahrestreffen 2007 der AGW persönlich kennengelernt hatte, wusste ich, dass wir gut zueinander passen und gleichgelagerte Interessen haben – unser Interesse geht eben weiter als nur bis zum Äußeren einer Krabbe."
Wirbellosen-Vita von Moni Rademacher und Ollie Mengedoht aka "Ygra" und "Beastiependent"
[attachment=13]
Pascal, Nadine, Ollie + Moni. FOTO: Conradi
Mit Aquarien, geschweige denn Fischen, hatten wir zwei nie etwas am Hut. Fische betreffend hat sich das auch nicht wesentlich geändert, aber als wir 2005 einen Vox-Beitrag über die Halterin einer Harlekinkrabbe sahen, waren wir hin und weg von dem Gedanken, dass man diese Panzerträger in einer Wohnung halten kann. Zumal bedingt durch Allergien Katzen und andere Fell- oder Federtiere (welche Moni und Ollie früher durchaus hatten *schnief*) leider ohnehin keine Option in dem Haushalt mit den Kindern Nadine und Pascal mehr waren. Dafür sind die beiden "Zwerge" nun ebenso begeistert bei der (Dekapoden-)Sache.
Also gab es nach viel Recherche im Internet zu Weihnachten eine Cardisoma armatum (Harlekinkrabbe) für Moni, (die schon als Kind in Dänemark Krabben am Strand fing – Ollie in St. Peter-Ording) und dann begann das große Kundigmachen: Tage-, ja wochenlang wurde das Internet durchforstet, mit neuen Arten zog langsam auch Fachliteratur in unserer dekapoden-begeisterten Familie ein.
Mittlerweile haben wir "Rote Magrovenkrabben" (Pseudosesarma) nachgezüchtet und versuchen uns an weiteren Krabbenarten, die Meer- bzw. Brackwasser als Aufzuchtmedium für die Larven benötigen. Vampirkrabben (Geosesarma) vermehren sich ja ziemlich von alleine…
Auch Zwergkrallenfrösche wurden mit einfachen Mitteln nachgezogen und mittlerweile fanden und finden sich in unserer Wohnung in rund 25 Becken 22 Krabbenarten, zudem Krebse, Garnelen, Schnecken, Muscheln, Landeinsiedlerkrebse, Triopse, die Zwergkrallenfrösche, eine Echse (Zwergbartagame) und Schlangen (sowie Argentinische Waldschaben, Regenwürmer, Artemia und anderes Lebendfutter)… achja, und auch ein paar Antennenwelse, Reiskärpflinge, Guppys und Neons – ein Ende ist nicht abzusehen…