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OZIOTHELPHUSA CEYLONENSIS (Indische Süßwasserkrabbe)
#1
Text: Monika Rademacher
Fotos: Oliver Mengedoht


Wissenschaftlicher Name: Oziotelphusa ceylonensis

Deutscher Name: Indische Süßwasserkrabbe

Systematik: Domäne Eucaryota (Eukaryoten), Reich: Animalia (Tiere), Unterreich Metazoa (Vielzeller), Abteilung Eumetazoa (Gewebetiere), Unterabteilung Bilateria, Stammgruppe Protostomia (Urmünder), Überstamm Ecdysozoa (Häutungstiere), Stamm Arthropoda (Gliederfüßer), Unterstamm Crustacea (Krebstiere), Klasse Malacostraca (Höhere Krebse), Überordnung Eucarida, Ordnung Decapoda (Zehnfußkrebse), Unterordnung Pleocyemata, Infraordnung Reptantia, Teilordnung Brachyura (Echte Krabben), Überfamilie Gecarcinucoidea, Familie Parathelphusidae (Sri Lanka-Süßwasserkrabben), Gattung Oziotelphusa, Art Oziotelphusa ceylonensis

Es gibt 15 Arten in der Gattung Oziothelphusa, die exakte Bestimmung – rein vom äußerlichen nicht bis kaum zu unterscheiden – kann nur anhand der Gonopoden (männliche Geschlechtsorgane) oder durch DNA-Analyse erfolgen.

Herkunft/Verbreitung: Sri Lanka und Südindien, häufig in Reisfeldern, aber auch in Höhlengängen an Flüssen, Kanälen und Stauseen; "near threatend" (fast bedroht) in der Roten Liste der gefährdeten Arten

[Bild: DSC_6349.jpg]

weitere Fotos: http://www.panzerwelten.de/v/Oziothelphusa/

Aussehen:orange-braun gefärbt mit dunklen Punkten auf der Oberseite, Bauchseite deutlich heller

Geschlechtsunterschiede: krabbentypisch, Männchen haben eine schmale Bauchtasche und verschieden große Scheren, Weibchen breite Bauchtasche und kleinere Scheren

Größe: mindestens bis 6 cm Carapax-Breite

Alterserwartung: ? (mehrere Jahre)

Wassertemperatur: tropisch (etwa 20 bis 28 Grad, aktiver ab 24 Grad)

Beckengröße/Besatz: für ein Pärchen ab 60 cm, besser ab 80 cm mit einer kleinen Gruppe, möglichst immer mehr Weibchen als Männchen

Beckeneinrichtung: Aquarium mit kleinem Landteil (falls Nachzucht erwünscht) und/oder Wurzeln, Steinen und stabilen Pflanzen; gut strukturiert mit Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steine), Laubblättern (als Versteck und Nahrung)

Futter: krabbentypische Allesfresser
• Laubblätter (in der Natur bei vielen Krabben die Hauptnahrung; es werden vor allem Eichen- und Buchenlaub gereicht, möglich sind aber alle europäischen Laubbaumarten; Seemandelblätter), Mulm, Wasserpflanzen, Schnecken
• Pflanzliches: fast alles an Gemüse und Obst, was es gibt (Gurke, Apfel, Zucchini, Birne, Banane, Weintraube, Tomate, Rosenkohl) außer Petersilie und Bohnen oder anderem, was zuviel Blausäure enthält oder Kupfer; Möhre (gekocht); Kartoffel und Reis (gekocht); keine Zitrusfrüchte wegen des Säuregehalts
• Trockenfutter: Welstabletten, Fisch(flocken)futter, Futtersticks, Kaninchen-, Meerschweinchen und Chinchillapellets (ohne Kupfer!), Spirulina-Tabs, Krebstabs, Gammarus
• Frostfutter: Mückenlarven, Cyclops, Artemia, Muschelfleisch
• Lebendfutter: Regenwürmer (am besten allerdings zerteilt, sonst graben sich die Würmer womöglich ? auch unter Wasser! ? ein, ertrinken und verfaulen unbemerkt)
• Fleischliches (seltener): Hühnerknochen mit Fleischresten (etwas abgespült, damit nicht zuviel Fett ins Becken kommt)
• Fisch: tiefgefrorene Stinte u.ä., Thunfisch, Sardine, Hering etc. frisch oder aus der Dose {im eigenen Saft, nicht in Öl}

Verhalten: relativ friedlich, hocken mitunter gerne bei- oder aufeinander, leben fast nur unter Wasser (außer zur Vermehrung), schnappen aber gern einmal Luft auf einer Wurzel oder stabilen Pflanze; relativ zutraulich, zerstückeln viele Aquarienpflanzen

Vermehrung: spezialisierte Fortpflanzung im Süßwasser mit fertig entwickelten Jungtieren statt Larven; das Weibchen verbuddelt sich wenige Tage nach der Paarung an Land und kommt nach mehreren Wochen mit den Jungkrabben erst wieder hervor.

Vergesellschaftungsmöglichkeit: Garnelen, Schnecken (kleinere können ab und zu verspeist werden), Guppys; nicht mit Neons oder bodenlebenden Fischen, auch Skalare und Panzerwelse sollen gefährdet sein

[Bild: DSC_3605.jpg]



Bemerkungen:
[Bild: 2006-08-24.jpg] Bei dieser Art haben wir leider bei zwei Todesfällen Spulwürmer entdeckt, die sie offenbar aus ihrem natürlichen Habitat mit eingeschleppt haben. Ob die Würmer todesursächlich waren oder erst durch die missglückten Häutungen zutage traten, lässt sich nicht eindeutig sagen.

• Bei uns leben derzeit fünf Tiere (2M, 3W) in einem 120 cm-Becken. Sie gehen recht friedlich miteinander um, sind auch tagsüber aktiv und äußerst verfressen. Man kann die Tiere an einer Pinzette mit Futter sogar aus dem Wasser ziehen, sie lassen die Pinzette kaum los. Ab und zu hocken sie gerne auf einer Wurzel oder stabilen an der Wasseroberfläche und "schnappen Luft". Unter Steinen und Wurzeln werden Höhlen zum Verstecken gebuddelt, gerne klettern die Tiere auch.

• Wissenschaftliche Untersuchung: A revision of the genus Oziotelphusa Müller, 1887 with descriptions of eight new species

[Bild: DSC_6230.jpg]
Weibchen (deutlich an der breiten Bauchklappe zu erkennen)

[Bild: DSC_6559.jpg] Gier Icon_mrgreen [Bild: IMG_2085.jpg] Drei Männchen friedlich beieinander [Bild: DSC_3962.jpg] Paarung
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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