PANZERWELTEN-FORUM

Normale Version: Landeinsiedlerkrebse (Coenobita spec)
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Hallo zusammen,
Möchte man mal etwas anderes hinter Glas sehen, als nur Tiere, die mehr oder minder viel Wasser benötigen, so kommt man schnell in den Bereich der Terraristik. Hier gibt es ein Vielzahl interessanter und schöner Tierarten, die man auch zu Hause halten kann, sofern man bereit ist, sich ein wenig mit ihren Haltungsansprüchen auseinanderzusetzen.

Einer dieser interessanten Terrarienbewohner ist der Landeinsiedlerkrebs,
[Bild: DSC_5278.jpg]

Was nun benötigen diese Tiere, wenn man sie möglichst artgerecht halten möchte?
Nun, zunächst einmal ein Terrarium. Zwar könnte man auch ein Aquarium zu einem entsprechendem Becken umgestalten, jedoch wäre die Anschaffung eines echten Terrariums hier empfehlenswerter, da in umgestalteten Aquarien in der Regel Belüftungsprobleme und Staunässe auftauchen.

Bei dieser Krebsart handelt es sich um eine sehr gesellige Tierart, daher sollte man sie bevorzugt in kleinen Gruppen halten. In einem Terrarium mit der Kantenlänge 60x30x40 cm kann man schon eine Gruppe von 3 Tieren halten, ein etwas größeres Terrarium wäre natürlich vorzuziehen.
Bei der Besatzauswahl muß man nicht auf die Geschlechterverteilung achten, die Tiere sind unseren Beobachtungen nach relativ friedlich untereinander, lediglich bei zu wenig passenden Schneckenhäusern kann es zu Streitigkeiten unter den Tieren kommen.

Ja, Schneckenhäuser... die bilden eine ganz elementare Rolle in der Haltung von Landeinsiedlerkrebsen, denn die Tiere sind nur teilweise gepanzert. Der Hinterleib, an dem sich auch die Kiemen der Tiere befinden, ist nicht von einem schützenden Panzer umgeben, daher benötigen sie für diese Körperregion andersartigen Schutz und finden ihn in Schneckenhäusern.

Hier kann man einen Teil des weichen Hinterleibs beim Häuschenwechsel sehen
[Bild: DSC_7074.jpg]

Für die Krebse müssen die angebotenen Häuschen zum einen groß genug sein, zum anderen ist die Form der Häuschen-Öffnung relevant. Manche Einsiedlerarten nehmen nur Schneckenhäuser mit ovaler Öffnung an, andere nur solche, die eine runde Öffnung aufweisen.
Generell sollten den Krebsen immer reichlich Schneckenhäuser zur Verfügung stehen, sie wechseln gerne, auch ohne gewachsen zu sein...eben recht umzugsfreudig diese Krabbler Icon_wink
Ein Häuschenwechsel geht übrigens so von statten:
[Bild: DSC_2244-2247.jpg]

Aber nun erstmal zurück zum Terrarium:
Es sollte zum einen mit buddeltauglichem Bodensubstrat in ausreichender Höhebefüllt sein, denn Landeinsiedler vergraben sich gerne und oft und häuten sich auch unterirdisch. Hierbei sollte man sie nach Möglichkeit nicht stören, auch wenn es teilweise viel Geduld des Halters erfordert, denn so 4-8 Wochen kann es manchmal schon dauern, bis ein Krebs sich nach vollendeter Häutungwieder nach oben traut. Wir bevorzugen Terrarienhumus, da er Feuchtigkeit sehr gut bindet und kaum zur Schimmelbildung neigt.

Desweiteren gehören eine klettertaugliche Rückwand sowie diverse andere Klettermöglichkeiten in das Becken, die Krebse klettern nämlich wirklich gerne, allerdings falllen sie mindestens ebenso "gerne" auch wieder von ihren erhöhten Positionen herunter, daher sollte man auf das Einbringen harter Deko-Elemente ( Steine etc) besser verzichten.
[Bild: DSC_6806.jpg]

Ein weiterer wichtiger Einrichtungspunkt sind Wasserschalen, die Krebse benötigen eine Süßwasser- und eine Salzwasserschale, da sie dort zum einen trinken, zum anderen aber auch Wasser aufsammeln, dass sie in ihrem Schneckenhaus mittransportieren und mit dem sie dort ihre Kiemen befeuchten. Die richtige Konzentration des Salzgehaltes mischen die Tiere sich selber ab, sofern ihnen beide Wasser-Arten zur Verfügung stehen. Die Schalen dürfen nicht allzutief sein und müssen von den Krebsen gut zu betreten und verlassen sein, ansonsten könnten die Tiere ertrinken. Nach spätestens 2 Tagen sollte das Wasser gewechselt werden.

In diesem Terrarium bekamen wir unsere ersten 4 Landeinsiedler (Beckenmaß 60x30x30, umgebautes Aquarium)
[Bild: 2006-03-07einsiedler-DSC_7062.jpg]

Die Haltungstemperatur im Becken sollte im Bereich zwischen 24 bis 26°C tagsüber liegen. die Luftfeuchtigkeit zwischen 70 bis 85%. Wärme kann man am besten über Beleuchtung regeln, LF indem man ein bis zweimal täglich im Becken sprüht. Von Heizsteinen oder Bodenheizung würden wir eher abraten, da sie für die Tiere eine nicht unerhebliche Verbrennungsgefahr bergen.

Nach einiger Zeit erschien uns das kleine Becken jedoch zu knapp bemessen und die Krebse zogen in ein größeres Becken um. Auch hier erstmal wieder ein umgebautes Aquarium mit den Maßen 100x30x35cm

[Bild: 2007-07-13einsiedler_DSC_2718.jpg]

Mittlerweile sind sie wieder umgezogen und leben nun in einem großen Terrarium mit den Maßen 120x50x80cm. Bewohner sind 6 Krebse, die dort ihren Kletter- und Bewegungsdrang umfangreich ausleben können.

[Bild: 2008-01-06-Landeinsiedler_DSC_8160.jpg]

Fütterung:
Die Krebse ernähren sich omnivor, sprich sie bevorzugen eine Mischkost mit Tendenz zur pflanzlichen Nahrung. Obst wird im allgemeinen eher als Gemüse angenommen. Hier eigenen sich Erbsen, Salat, Gurke, Apfel, Zucchini, Birne, Banane, Weintraube, Tomate (ohne Kerne), Rosenkohl und Spinat (blanchiert), Paprika, Möhre (gekocht oder roh geraspelt); Kartoffel und Reis (gekocht), Kohl .

Zitrusfrüchte sind aufgrund ihres Säuregehalts leider ungeeigent, ebenso darf keine Petersilie verfüttert werden. Auch auf die Verfütterung von Bohnen sollte wegen des Blausäuregehaltes verzichtet werden, ebenso wie auf das Verfüttern von Kräutern und Lebensmitteln mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen sowie solchen, die Kupfer enthalten Generell empfiehlt es sich, sämtliches Obst und Gemüse vor der Verfütterung zu schälen, da sich in den Schalen Rückstände von Schadstoffe ( Pestizide etc.) konzentrieren.
Ansonsten kann herkömmliches Frostfutter ebenso angeboten werden, wie beispielsweise manchmal Hühnerknochen mit wenigen Fleisch- und Knorpelresten (gegart, ungewürzt und etwas abgespült), frischer Fisch, Thunfisch,aus der Dose {im eigenen Saft, nicht in Öl) und Regenwürmer. Auch etwas kalkhaltiges, wie Sepiaschale oder zerdrückte Eierschalen sollte den Tieren immer zur Verfügung stehen.

So, als Grob-Überblick sollte dies erstmal reichen, sollten noch Fragen auftauchen, versuche ich sie gerne zu beantworten.
hey jean-yves, i don´t speak french, sorry...
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hello , i'm french and webmaster of forum aquarist french.
We have now on the French market of Indonesia bht (Coenobita sp).

dice I just take pictures, I would open a topic in the English forum.
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