*mal_zu_Wolfgang_nickt* Ich bin die Letzte, die diese weit verbreitete Mess-Manie oder Tinkturen-Gläubigkeit in der Tierhaltung und speziell in der Aquaristik unterstützen wollen würde – und ebenso wie du gerade argumentierst, weise ich immer wieder hier im Forum darauf hin, dass es schwierig bis unmöglich ist, letztendlich die Ursachen für das Verenden so mancher Tiere im nachhinein oder auch im andauernden Prozess zu diagnostizieren – das bedeutet aber anders herum auch nicht, dass ich sämtliche Überlegungen bezüglich möglicher Risiken an die Seite legen würde – trotz dass natürlich ein gewisser Optimismus gerade in der noch experimentellen Haltung neuer Tierarten unerlässlich ist. Aber lernen ist m.E nur in der aktiven Auseinandersetzung mit anstehenden Themen/Fragen möglich – und als genau sowas betrachte ich auch diese Diskussion, nicht als "Panik-Produzier-Thread".
Thema Alu: Eigene Erfahrungen mit Alu in Form von Alufolie: Und nee, nicht in Verbindung mit Tieren, sondern tatsächlich bei uns im ganz alltäglichen – an sich bestimmungsgemäßen Gebrauch, die mich aber inzwischen mehr als nur nachdenklich stimmen
Betrachtet man also herkömmliche Alufolie, so wird sie gemeinhin zum Abdecken oder Einwickeln von Lebensmitteln angeboten <-- insofern bestimmungsgemäßer Gebrauch
Was ist Alufolie?
Bin ja gar nicht immer so ein Wikipedia-Fan, aber dort wird es leicht nachvollziehbar und soweit ich es beurteilen kann auch richtig erklärt, insofern möchte ich hier auszugsweise zitieren:
Zitat:Alufolie
Aluminiumfolie, auch Alufolie oder Silberpapier, ist die Bezeichnung für zwischen 0,004 und 0,2 mm dünne Folie, die durch Walzen aus Aluminium hergestellt wird. Aluminiumfolien sind gas- und luftdicht sowie nach Wärmebehandlung weich und biegsam. Deshalb werden sie häufig zur Verpackung von Lebensmitteln und Medikamenten verwendet. Gelegentlich wird Aluminiumfolie auch fälschlicherweise als Stanniol (Zinnfolie) bezeichnet.
Mit Alu-Folie wird man groß – zumindest ich bin damit groß geworden, so dass dies ein Produkt ist, das ich von jeher kenne und relativ "automatisch" ebenfalls in die Standard-Verpackungsausstattung meiner Küche übernahm, als ich denn irgendwann eigene Utensilien für einen eigenen Haushalt benötigte.
Soweit alles gut…
Hat wer von euch sich schon mal die Verpackung einer Alu-Folienrolle durchgelesen? Ich nicht, bzw. gerade eben zum ersten Mal um zu ergründen, inwieweit dort ein Warnhinweis bezüglich des sachgemäßen Gebrauchs vorhanden ist

WOW! isser tatsächlich, aber obwohl ich seit bald 25 Jahren im eigenen Haushalt und zuvor miterlebt im Haushalt der Eltern Alu-Folie kannte und nutze, wußte ich bis eben nicht, dass es da tatsächlich besonders zu beachtenede Lebensmittel gibt, die man nicht darin verpacken sollte. Können wir nu als megadolle Bildungslücke meinerseits definieren – oder aber einfach mal wild mutmaßen, dass ganz viele die Verpackung von Alu-Folien gar nicht vor Gebrauch der Folie studieren… Ich tendiere tatsächlich ja zu der zweiten Alternative, aber ich mag mich irren…
Auf unserer Aluminiumfolienrollenverpackung (wow, was für ein Wort) jedenfalls steht
Zitat:Aluminiumfolie nicht zum Abdecken von feuchten, säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln auf Servierplatten und Schalen aus Metall verwenden. Folien können sich infolge Lokalelementbildung auflösen. Aluminiumfolie nicht in Verbindung mit stark säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln benutzen. An Lebensmittel abgegebe Aluminiumbestandteile sind jedoch nicht gesundheitsschädlich
Heißt im Klartext – und da komme ich nu also endlich zu den selbst gemachten Erfahrungen: Vor einigen Jahren bereitete ich mal für eine Feier gemischte Wurstplatten vor und deckte sie mit eben besagter Alufolie ab. Die Platten waren etwa 8 Stunden so abgedeckt in der Kühlung. Als ich sie des Abends dann herausholte und das Essen aufbauen wollte, musste ich feststellen, dass die Folie an vielen Stellen perforiert war. Bei genauerer Betrachtung zeigte sich, dass überall wo diese kleinen Löcher in der Folie waren, die Alufolie sich quasi verflüssigt hat und auf die drapierten Speisen getropft ist – ja und auch wenn da nu ein Hinweis auf der Verpackung steht, es sei nicht gesundheitssschädlich – uns ist seinerzeit der Appetit vergangen und wir haben eine Menge teuren Brotbelag entsorgt.
Viele Jahre her all das und irgendwann wieder völlig vergessen, nur eben zukünftig keine Alu-Folie mehr zum Abdecken genutzt.
Aber wie das so ist, mit den Dingen, die man vergißt, irgendwann ist einem nimmer bewußt, warum man manches einfach nimmer nutzt und so kam es irgendwann in jüngerer Vergangenheit, dass wir tatsächlich in Gedanken wieder einmal eine Wurstplatte mit Alu-Folie abdeckten (übrigens keine Metallplatten) und was soll ich sagen, gleichmäßig verteilte, verflüssigte Alufolie auf so einigen Schinken- und Wurstsorten…
Unbedenklich finde ich sowas tatsächlich nach wie vor nicht (rein nach meinem Bauchgefühl) und unappettitlich sowieso – ich mag keine vollgetropfte Wurst essen, ebenso habe ich keinerlei Bedarf nach flüssiger Alu-Folie, insofern einmal mehr die Entsorgung von Lebensmitteln – ich denk mal, nu werde ich es nie wieder vergessen.
Aber gut, es geht um Aluminium und die Unbedenklichkeit – dieser Hinweis auf der Folienverpackung kann also darauf verweisen, dass für uns diese Tropfspuren unschädlich sind – sind sie? Und sofern sind sie es aber auch für Tiere? Wissen wir das?
Studiert man den Wiki-Artikel weiter, so heißt es dort:
Zitat:Tolerierbar ist eine Aluminiumbelastung von 60 mg pro Person und Woche. Bei hoher Überschreitung dieser Menge kann Demineralisation der Knochen oder Anämie (Blutarmut) auftreten.[6]
Ab welcher Konzentration mag es für welche Tiere wie schädlich sein – eine mögliche Demineralisation stelle ich mir in Verbindung mit einem Exoskelett schon schwierig vor…
Hier geht es zum kompletten Wikipedia-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Alufolie
Schaue ich nu weiter nach Aluminium, weg von der Folie, so sagt mir Wikipedia:
Zitat:Chemische Eigenschaften
Das reine Leichtmetall Aluminium hat aufgrund einer sich sehr schnell an der Luft bildenden dünnen Oxidschicht ein stumpfes, silbergraues Aussehen. Diese passivierende Oxidschicht macht reines Aluminium bei pH-Werten von 4-9 sehr korrosionsbeständig, sie erreicht eine Dicke von etwa 0,05 µm.[15]
Okay, was also passiert bei Ph-Werten unter um und unter 4 und um und über 9?
Nun geht mir so die Überlegung durch den Kopf, ob nicht Humus leicht sauer ist und Torf, der auch gerne in Feucht-Terrarien und auch so manchem Krabbenaquaterrarium genutzt wird, sogar stärker sauer ist – inwieweit also lässt der erwähnte Korrosionsschutz im Dauerkontakt mit solchen Substraten möglicherweise nach? Und wie geht es dann weiter – können dann Stoffe ausgelöst werden? Sofern ja, in welchem Ausmaß und ab welchem Ausmaß mag es dann doch schädigend auf Organismen wirken?
Mir ist schon klar, dass ich das alles recht laienhaft durchdenke (vll. einfach doch zu faul in Chemie gewesen damals…) aber es sind halt Überlegungen, die sich mir schon in diesem Zusammenhang aufdrängen…