Friday, 20. August 2010, 23:42
Der niederländische Importeur Ruinemans hat uns neue Krabben aus Indien geschickt. Es handelt sich um Acanthopotamon panningi (Bott, 1964). Bott hat nicht viel über diese kleinbleibende Süßwasserkrabbe aus Indien berichtet. Sie war ihm nur von einem einzigen Habitat bekannt und soll auf schlammigem Untergrund von Seen oder seeähnlichen Gewässern leben. Weitere Infos zur Ökologie dieser Spezies sind uns nicht bekannt.
Die Schwesterart Acanthopotamon martensi aus Bangladesh ist nachtaktiv, omnivor und ernährt sich vornehmlich von anderen Krabben, Mollusken, Insekten, Vegetation und Detritus – beschreiben M.A. Rahman, M.M. Rahman, Ahmed, Mollah und Hossain (A Survey on the Diversity of Freshwater Crabs in some Wetland Ecosystems of Bangladesh, 2008). Es soll sich demnach um Räuber von kleineren aquatischen Tieren handeln.
A. martensi beginnt sich demnach zu Beginn der Regensaison zu paaren, wenn das Wasser trübe ist und viele Jungtiere zu finden sind. Vor der Paarung soll eine Häutung stattfinden, wenn der Körper glänzend wird. Im Dezember sollen sie an Länge zulegen und im Winter die Farbe dunkler werden. Gefunden wurden Exemplare bis 35 mm Panzerbreite.
A. martensi ist in Bangladesh weit verbreitet in Flüssen, Kanälen und Seen und kommt auch in Indien und Myanmar vor. Sie leben dort am Grund des Wassers während des Sommers in Flachwasserzonen. In der Trockenzeit entgehen sie dem Austrocknen dadurch, das sie Höhlen in Lehmböden nahe dem Wasserspiegel graben, die mit Matsch verschlossen werden. Die feuchte Luft im Bau gibt ihnen genug Feuchtigkeit, um bis zum Einsetzen der Regenzeit zu überleben.
Lokal wird A. martensi für den menschlichen Verzehr gefischt und auch in Aquakulturen gezüchtet. Besonders in ländlichen Gebieten werden sie gegessen. Einige Raubtiere wie Fische, Vögel und Mungos jagen die Krabben. Heutzutage wird sie auch in der Geflügelbranche und als Dünger benutzt. Sie spielt in ihrem Habitat eine wichtige Rolle, um die Balance im aquatischen Ökosystem zu halten, besonders durch Aasfressen und aquatische Organismen jagen.
A. panningi sind von anderen Krabben gut zu unterscheiden durch den abgerundeten zweiten und dagegen spitzen dritten Epibranchialzahn. Zudem ist der Körper dieser Art behaart.
Bei uns leben 2,3 Tiere dieser Art bislang ohne Zwischenfälle.