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Kletter- und Ausbruchsfähigkeiten von Krabben
#1
Kletter- und Ausbruchsfähigkeiten von Krabben

Krabben sind wahre Kletter- Ausbruchskünstler, so kann es den einen oder anderen Halter durchaus in Erstaunen versetzen, an welchen Orten sie ihre Pfleglinge teilweise wiederfinden. Von Tieren in Gardinen/ Vorhängen liest man ebenso, wie von denen, die einen unerwarteter weise vom Teppich aus anschauen oder die man in gänzliche anderen Räumen auffindet.

Was auf den ersten Blick ein Schmunzeln auslösen mag, bedeutet neben der Tatsache, dass die wenigsten Halter über umfangreiche Suchaktionen nach ihren Tieren erfreut sind, vor allem Lebensgefahr für das entwichene Tier. Entfernen Krabben sich zu lange von einer erreichbaren Feuchtigkeitsquelle, so trocknen sie recht schnell aus und können nicht mehr genug Sauerstoff aufnehmen, da ihre Amtung an die ausreichende Befeuchtung der Kiemen gebunden ist.

[Bild: DSC_5527.jpg]

Eine Ausnahme bilden hier sicherlich die Krabbenarten, die so stark an eine terrestrische Lebensweise angepasst sind, dass sie lange Zeit auf auch trockenen Landzonen verbringen können (Bsp. Gecarcinuns lateralis). Ausnahme bedeutet hier jedoch in erster Linie, dass sie wesentlich länger im Freilauf in der Wohnung überleben und der Halter somit eine größere Zeitspanne zu Verfügung hat, innerhalb derer er das Tier wiederfinden muß, damit es nicht zu einer gefährlichen Austrocknung kommt. Auch läßt sich beobachten, dass Jungtiere generell wesentlich schneller austrocknen als ältere Tiere,

Um solcherlei prickäre Situationen zu vermeiden ist es zwingend notwendig, die Haltungsbecken so abzusichern, dass ein Entweichen unmöglich wird.

Alle Durchgangsöffnungen von Kabeln und Schläuchen dürfen entweder nur so klein sein, dass der Carapax der Krabbe auch mit etwas quetschen nicht hindurchpasst, oder müssen abgesichert werden, wobei man hier eine festinstallierte Absicherung wählen sollte (eingeklebtes Gitter oder ähnliches) denn eingeklemmte Schwämme oder ähnlich loose Absicherungen können Krabben durchaus entfernen.
Kabel und Schläuche bieten den Tieren genug Halt, um sich daran hochzuhangeln und ihnen den Weg zum Ausgang zu zeigen.

[Bild: DSC_1551.jpg]

Hat die Krabbe erstmal ein solch gut geeigneten Kletteransatz entdeckt, so kann sie sich auch daran entlang hangeln.

[Bild: DSC_1114.jpg]

und sucht sich eine geeignete Öffnung.

[Bild: DSC_2055.jpg]

Es muß aber gar nicht immer eine "Strickleiter" in Form eines Kabels oder Schlauchs sein, die der Krabbe als Klettermöglichkeit zum Ausstieg verhilft, denn mit ihren doch recht spitz auslaufenden Beinen können sie sich auch einfach in die Silikonnaht des Haltungsbeckens einhaken und an dieser hochklettern. Auch die Kraft dieser Tiere sollte man nicht unterschätzen, sie sind fähig Abdeckplatten anzuheben und dann den Ausflug in den Lebensraum des Halters zu starten.

[Bild: DSC_8321.jpg]

Tatsächlich muß man bei der Planung eines Haltungsbeckens sehr genau überlegen, wo sich potentielle Ausbruchshilfen für die Krabben ergeben. Bepflanzte Aquaterrarien können oftmals alleine durch das gutes Wachstum der Pflanzen eine Menge Ausstiegshilfen bilden, da Krabben auch hervorragend im Grünzeug klettern.

[Bild: DSC_7665.jpg]

Und selbst wenn weder Kabel oder Schläuch, noch Silikonnähte oder erhöhte Inneneinrichtungsgegenstände vorhanden sind, so lassen sich Krabben immer wieder an Stellen finden, wo man ernsthaft rätselt, wie das Tier dort hingekommen sein mag.

[Bild: DSC_5829.jpg]

Generell gilt, jeder Bereich/Gegenstand im Haltungsbecken, der zur Beckenoberkannte oder irgendeiner Öffnung weniger Abstand bietet, als die Gesamtspannweite der dort gehaltenen Krabbe (also von Bein- oder Scherenspitze zur gegenüberliegenden Bein- oder Scherenspitze) ermöglicht der Krabbe einen Ausstieg aus dem Becken.

Sollte es einer Krabbe gelingen auszubrechen und man kann nicht sofort überblicken, wohin das Tier geflüchtet ist, so empfiehlt es sich in allen erreichbaren Räumen flache Wasserschalen aufzustellen. Die Wasserschalen sollte man mit Höhlen, Boxen oder ähnlichem kombinieren (auch eine feste Papiertüte kann hier brauchbar sein) , so dass sie der Krabbe die Sicherheit eines Verstecks bieten. Möglicherweise kommt das entwichene Tier zu einer dieser Wasserstellen und kann dann ins Haltungsbecken zurückgesetzt werden.
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#2
Gruß!

Hans-Jürgen Günter
aka Püffi
Ihr sucht ein Buch über Krabben? Hier ist es:

Die Krabbenfibel, Von Monika Rademacher & Ollie Mengedoht, erschienen im Dähne Verlag
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Aqua-Terrarium.de hat für immer geschlossen. Die Landzonen gibt es weiterhin hier:
http://www.aquarien-schrank.de/epages/62...s/Landzone
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