Monday, 13. July 2009, 13:14
Nun endlich mal ein Thread zu einem Thema, das ich schon lange sträflich vernachlässigt habe – Und genau deswegen wirds wohl auch ein wenig länger *g*
Ich stelle euch nun mal unsere Hausdrachen vor, zwar keine Scherenträger, aber durchaus gepanzerte Gesellen, die wir sehr liebgewonnen haben
Wie es begann:
Die Weihnachtszeit ist ja immer eine überraschungsträchtige und so einige Wochen vor Weihnachten anno 2006 verschwand mein Beasti immer wieder für Stunden, ohne mir verraten zu wollen, wo er sich eigentlich rumtreibt. Das Ergebnis dieser vielen Stunden der Abwesenheit bekam ich dann in einer vorgezogenen Bescherung eine Woche vor Weihnachten "überreicht" und war erstmal einfach nur baff und fasziniert und habe mich soooo doll gefreut
Endlich die ersten Echsen, Pogona henrylawsoni heißen die Kleinen, auch bekannt unter der Trivialbezeichnung Zwergbartagamen. Ja, und da saßen eben nicht nur die Minidrachen auf dem Geschenketeller, neenee, die kamen gleich komplett mit ihrem wunderschönen Zuhause angereist.
Vier noch sehr winzige P. henrylawsoni
verteilten sich in diesem Terrarium, das Ollie über Wochen für mich gebaut hat und dies tatsächlich, ohne dass ich auch nur ansatzweise gewußt hätte, was er da Großes und Schönes fabriziert *lächel*
genau genommen war da pro Echse jeweils ein megagroßer Kopf mit einem noch recht winzigen Körper dran…
aber Appetit hatten sie da schon wie die Großen
Die Haltung dieser Bartagamen-Art begann bei uns mit sehr vielfältigen und auch traurigen Erfahrungen, von den vier Winzlingen überlebte letztendlich nur eine die ersten Wochen. schon 48 Stunden nachdem die Kleinen bei uns eingezogen sind, mussten wir den ersten Winzling einschläfern lassen
Die Tiere hatte Ollie seinerzeit zu je zweien bei verschiedenen Züchtern abgeholt. Die beiden P. henrylawsoni des einen Züchters waren leider extrem unterentwickelt und hatten zudem eine ausgeprägte Rachitis sowie deutliche, weitere Mangelerscheinungen. Man siehts ja auch auf den Bildern – obwohl alle vier Tiere annähernd gleichalt waren (etwa eine Woche Altersunterschied), waren diese beiden Tiere nur halb so groß wie das "Pärchen" vom anderen Züchter.
hier waren sie schon nur noch zu dritt
Aber auch der zweite Winzling aus gleicher Quelle war leider nicht zu retten und verstarb wenige Tage später. Ja, wir waren sehr traurig…
Die beiden verbliebenen Tiere schienen zunächst stabil und wir waren froh, dass es wenigstens den beiden gut ging. Bis zu dem Tag, an dem ich ihnen Mehlwürmer verfütterte. Etwas, das ich wohl nie vergessen werde und auch wirklich nicht nochmal miterleben möchte.
Eine der soeben noch kerngesund wirkenden Zwergbartagamen begann sich einige Stunden nach der Fütterung wie toll im Kreis zu drehen, als wolle sie sich in den Boden schrauben. Trotz sofortigem Tierarztbesuch und dortiger stationärer Betreuung musste am Ende auch dieses Tier eingeschläfert werden, da sich der Zustand immer weiter verschlechterte _ der TA sprach von der Symptomatik einen umfassenden neurologischen Schadens. Wir haben dann später mal hin und her überlegt und kamen letztendlich zu der Vermutung, dass wir die Ursache eher in den lebenden Mehlwürmern sehen, die Echsen schlucken sie sehr gierig runter, teils ohne sie dabei zu töten.
Ein Thema, das immer wieder aufkommt und sehr umstritten ist: Können lebendig geschluckte Mehlwürmer Schäden durch Anfressen der Inneren Organe verursachen oder werden sie direkt durch Verdauungssäfte abgetötet? Wir wissen es nicht, aber wir wissen, dass diese P. henrylawsoni bis zum Auffressen der Mehlwürmer in keinster Weise beeinträchtigt war und kurz nach der Futteraufnahme wie ein Tier wirkte, dass enorme Schmerzen hat, vor denen es im Kreis wegzurennen versuchte. Mehlwürmer gibt es hier jedenfalls seitdem nicht mehr…
Noch viele Wochen lang schauten wir bei jeder ungewöhnlich wirkenden Bewegung/Verhaltensweise mit Sorge auf unsere verbliebenen Echse, aber glücklicherweise kamen keine weiteren Katastrophen und unser Zwerg blieb gesund, wuchs kontinuierlich,
häutete sich entsprechend regelmäßig
und war (und ist noch) sehr interessiert an allem, was um ihn herum so passiert.
Seine Ernährung war phasenweise ein reines Geduldsspiel, denn Grünfutter nahm er nur wenn gar nichts anders mehr ging und man ihm überaus gut zuredete, an sich war der Zwerg ja immer der Meinung, dass man nur das frisst, was auch krabbelig ist.
Gemüse empfand er, wie er uns regelmäßig zeigte, als absolute Zumutung
und meist erst nach langen Tagen des Hungerns und nur wenn man es ihm Stück für Stück anreichte war er bereit, hier und da mal etwa rötliches Gemüse anzunehmen
Mittlerweile sind ja nun schon zweieinhalb Jahre vergangen und unser Echsenmännchen ist inzwischen ausgewachsen, sieht auch die Notwendigkeit einer ausgewogenen Ernährung ein. So seit Anfang 2008 dachten wir ernsthaft darüber nach, ihm ein Weibchen dazu zu holen. Aber so wirklich einfach gestaltet sich die Idee dann doch nicht. Zum einen erstmal bekommen, zum anderen dies dann auch noch zu einem tragbaren Kostenfaktor – nun diese Kombi bewirkte, dass der Zuwachs im erst Februar diesen Jahres bei uns einzog.
Erstmal wurde dem Mädel sein neues Zuhause von außen gezeigt und unser Männecken konnte seine neue Mitbewohnerin schon mal skeptisch beäugen
was augenscheinlich höchstes Interesse hervorrief, denn als ich die Kleine dann näher an die Scheibe hielt, kam er sofort angedackelt um zu gucken, wer da denn wohl hockt.
Erfreulicherweise haben die beiden sich von Anfang an akzeptiert und es kam zu keinen Auseinandersetzungen. Unser Männchen, gerade erst kurz aus der Winterruhe heraus, wich ihr nimmer von der Seite,
wollte sich erstmal direkt mutig vermehren und versuchte ihr immer wieder mittels vielfältiger Nickbewegungen seine Aufwartung zu machen,
um dann den den einen oder anderen noch ungeübten Nackenbiss zu plazieren
Sie hingegen war bisher an einer derartigen Annäherung nicht wirklich interessiert, und unser motiviertes Kerlchen muss sich wohl noch eine Weile in Geduld üben.
Und ja, es straft sich, wenn man neue Tiere nicht erstmal für Wochen in Quarantäne setzt, beide Echsen mussten wir schließlich erstmal einer mehrwöchigen Behandlung gegen Würmer und Kokzidien unterziehen, aber auch diese Zeit ging vorbei. Nun leben beide friedlich miteinander und beginnen ihren Tag gemeinsam mit einem Sonnenbad unter der UV-Lampe
und schauen dann, was so alles in der Umgebung passieren mag
Manchmal nähern sie sich auch deutlich an
und scheinen diese Nähe zu genießen
oder beguckt sich mal interessiert das Innenleben des anderen
dies natürlich fairerweise im Wechsel
hockt einfach so rum
um dann nach einem langen Tage einen passenden Ruheplatz zu suchen
und dann müde einzuschlafen
Viele, viele weitere Echsenbilder verstecken sich hier:
http://www.panzerwelten.de/v/Dragons/Zwergbartis/
Ich stelle euch nun mal unsere Hausdrachen vor, zwar keine Scherenträger, aber durchaus gepanzerte Gesellen, die wir sehr liebgewonnen haben
Wie es begann:
Die Weihnachtszeit ist ja immer eine überraschungsträchtige und so einige Wochen vor Weihnachten anno 2006 verschwand mein Beasti immer wieder für Stunden, ohne mir verraten zu wollen, wo er sich eigentlich rumtreibt. Das Ergebnis dieser vielen Stunden der Abwesenheit bekam ich dann in einer vorgezogenen Bescherung eine Woche vor Weihnachten "überreicht" und war erstmal einfach nur baff und fasziniert und habe mich soooo doll gefreut
Endlich die ersten Echsen, Pogona henrylawsoni heißen die Kleinen, auch bekannt unter der Trivialbezeichnung Zwergbartagamen. Ja, und da saßen eben nicht nur die Minidrachen auf dem Geschenketeller, neenee, die kamen gleich komplett mit ihrem wunderschönen Zuhause angereist.
Vier noch sehr winzige P. henrylawsoni
verteilten sich in diesem Terrarium, das Ollie über Wochen für mich gebaut hat und dies tatsächlich, ohne dass ich auch nur ansatzweise gewußt hätte, was er da Großes und Schönes fabriziert *lächel*
genau genommen war da pro Echse jeweils ein megagroßer Kopf mit einem noch recht winzigen Körper dran…
aber Appetit hatten sie da schon wie die Großen
Die Haltung dieser Bartagamen-Art begann bei uns mit sehr vielfältigen und auch traurigen Erfahrungen, von den vier Winzlingen überlebte letztendlich nur eine die ersten Wochen. schon 48 Stunden nachdem die Kleinen bei uns eingezogen sind, mussten wir den ersten Winzling einschläfern lassen
Die Tiere hatte Ollie seinerzeit zu je zweien bei verschiedenen Züchtern abgeholt. Die beiden P. henrylawsoni des einen Züchters waren leider extrem unterentwickelt und hatten zudem eine ausgeprägte Rachitis sowie deutliche, weitere Mangelerscheinungen. Man siehts ja auch auf den Bildern – obwohl alle vier Tiere annähernd gleichalt waren (etwa eine Woche Altersunterschied), waren diese beiden Tiere nur halb so groß wie das "Pärchen" vom anderen Züchter.
hier waren sie schon nur noch zu dritt
Aber auch der zweite Winzling aus gleicher Quelle war leider nicht zu retten und verstarb wenige Tage später. Ja, wir waren sehr traurig…
Die beiden verbliebenen Tiere schienen zunächst stabil und wir waren froh, dass es wenigstens den beiden gut ging. Bis zu dem Tag, an dem ich ihnen Mehlwürmer verfütterte. Etwas, das ich wohl nie vergessen werde und auch wirklich nicht nochmal miterleben möchte.
Eine der soeben noch kerngesund wirkenden Zwergbartagamen begann sich einige Stunden nach der Fütterung wie toll im Kreis zu drehen, als wolle sie sich in den Boden schrauben. Trotz sofortigem Tierarztbesuch und dortiger stationärer Betreuung musste am Ende auch dieses Tier eingeschläfert werden, da sich der Zustand immer weiter verschlechterte _ der TA sprach von der Symptomatik einen umfassenden neurologischen Schadens. Wir haben dann später mal hin und her überlegt und kamen letztendlich zu der Vermutung, dass wir die Ursache eher in den lebenden Mehlwürmern sehen, die Echsen schlucken sie sehr gierig runter, teils ohne sie dabei zu töten.
Ein Thema, das immer wieder aufkommt und sehr umstritten ist: Können lebendig geschluckte Mehlwürmer Schäden durch Anfressen der Inneren Organe verursachen oder werden sie direkt durch Verdauungssäfte abgetötet? Wir wissen es nicht, aber wir wissen, dass diese P. henrylawsoni bis zum Auffressen der Mehlwürmer in keinster Weise beeinträchtigt war und kurz nach der Futteraufnahme wie ein Tier wirkte, dass enorme Schmerzen hat, vor denen es im Kreis wegzurennen versuchte. Mehlwürmer gibt es hier jedenfalls seitdem nicht mehr…
Noch viele Wochen lang schauten wir bei jeder ungewöhnlich wirkenden Bewegung/Verhaltensweise mit Sorge auf unsere verbliebenen Echse, aber glücklicherweise kamen keine weiteren Katastrophen und unser Zwerg blieb gesund, wuchs kontinuierlich,
häutete sich entsprechend regelmäßig
und war (und ist noch) sehr interessiert an allem, was um ihn herum so passiert.
Seine Ernährung war phasenweise ein reines Geduldsspiel, denn Grünfutter nahm er nur wenn gar nichts anders mehr ging und man ihm überaus gut zuredete, an sich war der Zwerg ja immer der Meinung, dass man nur das frisst, was auch krabbelig ist.
Gemüse empfand er, wie er uns regelmäßig zeigte, als absolute Zumutung
und meist erst nach langen Tagen des Hungerns und nur wenn man es ihm Stück für Stück anreichte war er bereit, hier und da mal etwa rötliches Gemüse anzunehmen
Mittlerweile sind ja nun schon zweieinhalb Jahre vergangen und unser Echsenmännchen ist inzwischen ausgewachsen, sieht auch die Notwendigkeit einer ausgewogenen Ernährung ein. So seit Anfang 2008 dachten wir ernsthaft darüber nach, ihm ein Weibchen dazu zu holen. Aber so wirklich einfach gestaltet sich die Idee dann doch nicht. Zum einen erstmal bekommen, zum anderen dies dann auch noch zu einem tragbaren Kostenfaktor – nun diese Kombi bewirkte, dass der Zuwachs im erst Februar diesen Jahres bei uns einzog.
Erstmal wurde dem Mädel sein neues Zuhause von außen gezeigt und unser Männecken konnte seine neue Mitbewohnerin schon mal skeptisch beäugen
was augenscheinlich höchstes Interesse hervorrief, denn als ich die Kleine dann näher an die Scheibe hielt, kam er sofort angedackelt um zu gucken, wer da denn wohl hockt.
Erfreulicherweise haben die beiden sich von Anfang an akzeptiert und es kam zu keinen Auseinandersetzungen. Unser Männchen, gerade erst kurz aus der Winterruhe heraus, wich ihr nimmer von der Seite,
wollte sich erstmal direkt mutig vermehren und versuchte ihr immer wieder mittels vielfältiger Nickbewegungen seine Aufwartung zu machen,
um dann den den einen oder anderen noch ungeübten Nackenbiss zu plazieren
Sie hingegen war bisher an einer derartigen Annäherung nicht wirklich interessiert, und unser motiviertes Kerlchen muss sich wohl noch eine Weile in Geduld üben.
Und ja, es straft sich, wenn man neue Tiere nicht erstmal für Wochen in Quarantäne setzt, beide Echsen mussten wir schließlich erstmal einer mehrwöchigen Behandlung gegen Würmer und Kokzidien unterziehen, aber auch diese Zeit ging vorbei. Nun leben beide friedlich miteinander und beginnen ihren Tag gemeinsam mit einem Sonnenbad unter der UV-Lampe
und schauen dann, was so alles in der Umgebung passieren mag
Manchmal nähern sie sich auch deutlich an
und scheinen diese Nähe zu genießen
oder beguckt sich mal interessiert das Innenleben des anderen
dies natürlich fairerweise im Wechsel
hockt einfach so rum
um dann nach einem langen Tage einen passenden Ruheplatz zu suchen
und dann müde einzuschlafen
Viele, viele weitere Echsenbilder verstecken sich hier:
http://www.panzerwelten.de/v/Dragons/Zwergbartis/