Mysterium des Marmorkrebses

[Tzomm]

Hi,
Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe sind Marmorkrebse ''selbstbefruchtend''

http://www.panzerwelten.de/forum/thread-1180.html

Ischa doll!! XD Das erscheint mir wirklich recht mysteriös dass noch nie ein Männchen gefunden wurde!!
Sag' da nur --Emanzipation der Frau--
Wie dem auch sei ich wollte mal fragen ob jemand dazu nähere Informationen hat..
Das hat jetzt mein Interesse geweckt!:confused

Gruß

[Palinurus]

Hi David

Marmorkrebse sind nicht selbstbefruchtend, dazu müssten sie zumindest Zwitter sein, sondern die Eier entwickeln sich ohne Befruchtung. Parthenogenese ist übrigens gar nicht so selten:
(laut Wikipedia haben folgende Tiere Formen der Parthenogenese
* Bärtierchen (Familie Echiniscidae),
* viele Insekten, z. B. den Rüsselkäfern, die Gespenstschrecken, die Kopfläusen, die Große Sägeschrecke und die meisten Fransenflügler und Hautflügler, zum Beispiel die Honigbiene, bei der die männlichen Tiere (Drohnen) dadurch entstehen, dass die Königin nicht befruchtete (haploide) Eier legt (siehe Haplodiploidie),
* einige Spinnentiere, z. B. bei Skorpionen der Familie Buthidae (Tityus serrulatus, Hottentotta h. hottentotta),
* Krebse, insbesondere Cladocera, Daphnia, Marmorkrebs,
* Schnecken, etwa Thiaridae (z. B. Melanoides tuberculata, Potamopyrgus antipodarum),
* Eidechsen, z. B. der australische Gecko Heteronotia binoei [1], der Komodowaran Varanus komodoensis [2] sowie der pazifische Jungferngecko Lepidodactylus lugubris,
* eine Schlangenart, und zwar die Blumentopfschlange,
* Schaufelnasen-Hammerhai [3][4],
* Kleiner Schwarzspitzenhai [5] [6],
* einigen Vögeln, zum Beispiel bei Truthühnern[7], obwohl es auch bei Vögeln vereinzelt Imprinting gibt.

Vorteile: Weibchen brauchen keine Männchen, Suche und Paarung unnötig
Nachteile: Erbgutänderung durch Vermischung bleibt aus, daher auch keine Aufwärtsentwicklung, Nachkommen sind Klone der Mutter

MfG.
Wolfgang

[Tzomm]

Hi Wolfgang,
Vielen dank für die Aufklärung!!^^
Ja ''selbstbefruchtend'' war etwas unglücklich ausgedrückt.. Jedenfalls weiß ich jetzt mehr^^ wieder was dazu gelernt!! XD

Gruß und Vielen Dank

[Nautilus]

Hallo David,
die Parthenogenese ist ja von Wolfgang hervorragend erklärt worden. Man sollte allerdings noch dazu erwähnen, dass die Sache gerade beim Marmorkrebs gefährlich werden kann. Unter guten Bedingungen gibt es nicht nur regelmäßig Nachkommen, sondern diese sind ja auch irgendwann soweit sich zu vermehren. Das heißt, wenn man nicht in der Lage ist, den Bestand regelmäßig zu reduzieren, geht die Vermehrung ins Unermessliche.
Wie reduziere ich aber den Bestand ? Auf gar keinen! Fall dürfen diese Tiere über die Toilette oder in den nächsten Tümpel entsorgt werden. Es besteht nicht nur die Gefahr der Faunenverfälschung, die ja schon kräftig im Gange ist, sondern diese nordamerikanischen Krebse sind auch potenzielle Überträger der Krebspest.
Was dann für Reduzierungsmöglichkeiten bleiben, kann sich ein intelligenter Tierhalter selbst ausmalen(z.B. Verfüttern der Jungtiere).
Was also ein toller Trick der Natur zur Arterhaltung ist, kann in Gefangenschaft schnell zum Bumerang werden.
Mit lieben Grüßen
Marion

[Moni Rademacher]

Hallo David,
lad dir doch mal die Ausgabe Nr. 6 von Garnele-Online runter, da hab ich seinerzeit einen Artikel über den Marmorkrebs reingesetzt, vll. gibt der dir die gewünschten Infos.
Du findest die Garnele-Online Ausgaben hier:
http://www.garnele-online.de/index.php?p...98&f=1&i=0

[Palinurus]

Hi

Es ist doch etwas Mysteröses am Marmorkrebs! Er soll aus dem Südosten der USA stammen. Hat man ihn dort schon gefunden? Wenn ja, Wieso ist er dort nicht massenhaft zu finden? Was sind seine natürlichen Feinde. Entdeckt worden ist er in Deutschland im Handel. Wieso kann man ohne Männchen nicht bestimmen, zu welcher Gattung /Art er gehört? Es heißt, er ist "wahrscheinlich" eine Procambarus Art. Es gibt da weitaus mehr Fragen als Antworten.

MfG.
Wolfgang