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Iod
#1
Hallo (=
Ein Bekannter hat mir heute eine angebrochene Flasche Wasseraufbereiter (JBL Tropol für "tropisches Milieu") überlassen. Bin ja auch nicht so der Freund von so Zeugs, aber wos schon mal da ist...

Allerdings:
Da steht "fördert die Laichbereitschaft durch Aktiv-Jod"- jetzt hab ich hier ein paar mal gelesen das Iodsalz schlecht sein soll- wieso eigentlich noch mal?
Sollte ich das Zeug dann lieber nicht verwenden? Oder kann ich das Iod neutralisieren?

Vielen Dank, Mareen

Ps.: Bevor ich dafür ne extra Frage aufmach: War gestern in der Zoohandlung und hab da ne sehr interessante Wasserschildkröten-Futtermischung gesehen (Vita Terra Turtle mixed, v.a. trockene Weich-/Krebstiere/Gammarus/Insekten/Fisch/Fleisch und keine Ahnung was)- allerdings mit, habs mir aufgeschrieben, Zusatz von Voitaminen und 1,55mg Kupfer auf 1kg.
Ist das Kupfer bedenklich? Ich mein, die Dosis macht das Gift...
Kennt das Zeugt vllt. jemand?


Edit: Hab grad noch mal etwas rumgeschaut wegen dem Iod im Wasseraufbereiter.. Zitat eines Shops (anderer Aufbereiter, aberSmile "Iod erhöht u.a. die Vitalität bei Fischen und verhindert Häutungsprobleme bei Wirbellosen ". Und, auf einer anderen Seite: "Das [Tetra] Aqua Safe fügt dem Wasser außerdem Jod und Magnesium zu, was den Fischen zugute kommt.". Aquasafe erinnere ich mich hier schon mal irgendwo als benutzt gelesen zu haben...
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#2
Hallo Mareen,
bei unserer Empfehlung zu jodfreiem Salz geht es ausschließlich um die Nachzucht von Krabben des primitiven Fortpflanzungstyps sowie der damit zusammenhängenden Lebendfutterzucht (Artemianauplien).
Inwieweit Jod direkt auf Wirbellose wirkt, sei es positiv oder auch negativ, kann ich dir nicht mal sagen, wohl aber, dass der Nauplienschlupf bei jodhaltigem Salz nicht funktioniert – er funktioniert hingegen gänzlich unproblematisch bei jodfreiem Speisesalz, was den Rückschluss erlaubt, das Jod könnte hemmend auf den Schlupf der Artemianauplien wirken. Auf diesen Rückschluss aufbauend würde ich auch Krabbenlarven keinem Jodkontakt aussetzen. Die Larven selber sollte eh nicht in Wasser großgezogen werden, dass mit einfachem Speisesalz angesetzt wurde, hier empfiehlt sich schon der Einsatz von echtem Meersalz.

Zum Schildkrötenfutter:
Nun ganz unabhängig von dem Kupferzusatz gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, warum man Krabben mit Speziellem Schildkrötenfutter ernähren sollte, die Scherenträger haben doch einen gänzlich anderen Stoffwechsel als Schildkröten und entsprechend auch einen gänzlich anderen Nahrungsbedarf. Solcherlei Experimente schaden den Tieren eher, als dass sie nutzen. Das Kupfer als Zusatzstofff bildet hier nur einen weiteren Negativ-Faktor.
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#3
hmn haste es denn ejtzt ausprobiert?
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#4
Huch. Is ja mein Thread... Erst mal selber lesen....

Achja, der Wasseraufbereiter. Joah, benutze ich (also bei jedem Wasserwechsel ein paar Tröpfchen, vllt so die Drittel bis halbe empfolene Menge. Keine Probleme soweit, weder bei den 3 Vampir-Krabben noch den Unmengen Schnecken.

Obs sonst irgendwas nutzt kann ich nur bedingt sagen. (= Schaden tut das Iod jedenfalls nicht. (Hatte u.a. auch mal meine Wurzeln in Iod-Salz-Wasser eingelegt, gab auch keine Probleme...

Oder meintest Du das Schildkrötenfutter? Da hab ich stattdessen ne Dose getrocknete Gammarus geholt.

LG, Mareen
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#5
Schildifutter… Kupfer… Ist schon eine relativ heftige Dosis, aber wäre auf die Masse, die dafür verfüttert werden müsste, noch nicht tödlich. Allerdings reichert sich Kupfer im Organismus an und daher sollte es dringend vermieden werden. Icon_wink


Jod. Ist ein Halogen, als solches wie alle Halogene giftig, aber gleichzeitig wichtiges Spurenelement oder "unentbehrlicher Bestandteil des tierischen und menschlichen Organismus", wie Wikipedia beschreibt. Ich zweifle, ob dies für alle Taxa gilt.

Hm, Walter Marc beschreibt, dass Infektionen von Krabben mit Nuclear Polyhedrosis Baculovirosis/NPB (Baculoviren) verhindert werden können "durch Vermeiden von Überbesatz und daraus resultierendem Kannibalismus. 1-2 minütiges Waschen von Nauplienlarven und befruchteten Eiern in Meerwasser mit anschließendem Eintauchen in eine 400 ppm starke Formalinlösung und eine 0,1 ppm starke Jodlösung sollen eine Infektion vermeiden."

Auch die FAO empfiehlt regelmäßige Iod-Bäder für Krabben in der Zuchtanlage als Prävention gegen die "Bacterial Shell Disease". Der "Australian Aquatic Veterinary Emergency Plan" beschreibt, dass Iod "mycelia and zoospores" abtötet.

Sogar der Krebspest-Erreger Aphanomyces astaci wird durch Iod abgetötet (Manual of Diagnostic Tests for Aquatic Animals 2009).

Blue Crab Glossary: "Ticky Crab - A crab that smells of iodoform (iodine), probably because of eating the marine bottom worm Balanoglossus."

Wikipedia: "Iod ist von der EU als Gefahrstoff klassifiziert, dessen Freisetzung in die Umwelt zu vermeiden ist. Beim Umgang mit dem Element sind entsprechende Schutzmaßnahmen einzuhalten. Reste von Iod sind mit Natriumthiosulfat-Lösung zu behandeln (→ Reduktion zu Iodid). Vor der Entsorgung ins Abwasser muss der pH-Wert des Reaktionsgemisches mit Natriumhydrogencarbonat neutralisiert werden. Iod darf niemals mit Ammoniak in Verbindung gebracht werden, da sich sonst explosiver Iodstickstoff bilden kann."

"Iod spielt im Organismus hauptsächlich eine Rolle für die Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), die vier bzw. drei Iodatome enthalten. Der Iodvorrat im menschlichen Körper wird auf 10 bis 30 Milligramm beziffert." Krabben haben keine Schilddrüsen. Allerdings entspricht die Prothoraxdrüse bei Crustaceen der Schilddrüse, die das Häutungshormon bildet.

"Organische Iodverbindungen kann man aus Meeresalgen (19 Gramm Iod pro Kilogramm Trockenmasse), Tangen und Schwämmen (bis zu 14 Gramm Iod pro Kilogramm Trockenmasse) isolieren." Das ist wiederum natürliche Nahrung vieler mariner Krabben, was eine nicht zu hohe Giftigkeit für dieses Taxon hindeutet…

Auch zeigte die Studie "Effects of thyroid and iodine feeding upon the metamorphosis of two species of crab" von McLean (1921), dass Iod keinen nennenswerten Effekt auf die Metamorphose von Cancer magister und C. gracilis ausübte.

Es gibt eine Studie "Effect of formalin and povidone iodine on crab larvae" von Laoprarert und Havanont, sie ist allerdings nicht frei verfügbar.

In der Dosis wie in unserem angereichertem Speisesalz (wir sind Jodmangelgebiet) ist Iod offenbar zu hoch dosiert für Krebstiere, generell als Spurenelement gehört es auf jeden Fall schon zur Nahrung.
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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