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Wednesday, 5. May 2010, 21:26
Hallo,
Schlammspringer und Landeinsiedlerkrebse vermehren sich in Gefangenschaft ja nicht, weswegen man sie immer aus der Natur entnehmen muss, meine Frage ist jetzt, ob man sich das leisten kann, weil die Populationen groß genug sind, oder ob sich die Bestände immer weiter verkleinern, bis...?
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Thursday, 6. May 2010, 14:23
Hi Phyllium,
so etwas lässt sich schwierig pauschal sagen. Bei Schlammspringern weiß ich es überhaupt nicht.
Coenobita spp. lassen sich schon nachzüchten, aber der aufwand ist wegen der planktonischen, marinen Larven und den benötigten vielen hundert Schneckenhäuser in zig Größen sehr hoch. Es gibt Populationen, die zu stark ausgebeutet wurden. Teilweise ist die Entnahme inzwischen auch strikt verboten, teilweise zumindest geregelt. Das ist natürlich auch von Land zu Land unterschiedlich.
Generell stellt sich bei Coenobita durchaus die Frage, ob man die Tiere aufgrund der Größe der Bestände noch entnehmen sollte, aber auch, weil die allerallermeisten in Gefangenschaft bei weitem nicht ihre natürliche Lebensspanne erreichen. Dabei ist vor allem unbekannt, WARUM sie früher sterben als in der Natur. Die Entscheidung, ob man unter diesen Bedingungen überhaupt noch Landeinsiedler halten sollte, muss wohl jeder für sich treffen (pauschale und plötzliche Verbote sind auch schwierig, wen nicht astrein begründet und überall gültig). Wir jedenfalls sind nicht mehr so sicher, ob sich diese Tiere sooo einfach halten lassen, wie oft beschrieben… Wir haben ihnen zwar mit ziemlich viel Aufwand ein großes Terrarium gebaut, aber…
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Thursday, 6. May 2010, 15:54
Gibt's denn vielleicht irgendwo Zuchtberichte über Landeinsiedlerkrbse?
Weiß noch jemand was über Schlammspringer? Warum ist es so schwierig sie nachzuzüchten? Gab es schon Zuchterfolge/-Berichte?
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Thursday, 6. May 2010, 16:03
Ja klar, schaust Du:
• http://www.meerwasserlarven.de/
• http://www.nachzuchtenregister.de/
• http://www.ifmn.net/
EDIT: Ach, Blödsinn, das ist natürlich zu marinen Einsiedlern. Wobei die Aufzucht der Larven an sich trotzdem genauso geht. Oder wie auch in unseren Krabben-Nachzuchtberichten – die Entwicklung dekapoder Larven geht im Großen und Ganzen bei allen gleich, ob Hummer, Einsiedler oder Krabbe.
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Thursday, 6. May 2010, 16:15
Kommt es häufig vor, dass Landeinsiedlerkrebse befruchtete Eier tragen?
Wenn ja, woran liegt es denn, dass sie (scheinbar) so selten nachgezogen werden? Kann man es nicht erkennen? Liegt es an den fehlenden Schneckenhäusern? Oder ist den Meisten einfach nur der Aufwand zu groß?
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Thursday, 6. May 2010, 16:19
(Thursday, 6. May 2010, 16:15)Phyllium schrieb: Kommt es häufig vor, dass Landeinsiedlerkrebse befruchtete Eier tragen? Ich habe es noch nicht erlebt.
Zitat:Liegt es an den fehlenden Schneckenhäusern? Oder ist den Meisten einfach nur der Aufwand zu groß?
Diese beiden Gründe und wohl auch Unkenntnis, wie es geht. DASS es überhaupt geht – wenn auch mit etwas Aufwand – wissen die wenigsten.
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Thursday, 6. May 2010, 17:24
Wenn du es selber noch nicht erlebt hast, wie du sagst, woher hast du dann die Infos? An wen kann ich mich wenden?
Irgendjemand muss das doch mal geschafft haben...
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Thursday, 6. May 2010, 19:26
Du, aus diversen wissenschaftlichen Papieren, die ich mir mal angeschaut, aber nicht unbedingt gespeichert habe. Hauptaugenmerk sind nunmal die Krabben, da haben wir schon rund 4.000 Dokumente gespeichert, da kann man schlecht Einsiedler auch noch alles speichern, irgendwo muss mal Schluss sein…
Wenn Du suchen willst: Die Literatur ist größtenteils englisch, ansonsten auch mal spanisch, französisch und selten in deutsch. Suchbegriffe z.B. "Coenobita" und "Zoea" oder gleich über Google Scholar suchen. Auf englisch gibt es auch die ein oder andere Trivialliteratur, welche über sowas berichtet…
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Thursday, 6. May 2010, 20:13
Hi,
hier kannst du etwas zur larvalen Entwicklung bei Coenobita compressus lesen, wobei ich denke daß sich die Arten da nicht viel geben an Unterschieden, wenn überhaupt. http://si-pddr.si.edu/dspace/bitstream/1...Harvey.pdf
Liebe Grüße
Heike
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Thursday, 13. May 2010, 14:53
Ich hab mal die Stelle überflogen, WIE sie die Larven aufziehen, und das erinnert mich an die Mangrovenkrabben-Aufzucht
Die Schwierigkeit liegt wohl weniger bei der Aufzucht an sich, sondern eher überhaupt an die Eier zu kommen...
*laut nachdenk*
Frage: Könnte man für die Landeinsiedler in ihrem Becken ein großen Meerwasserteil einrichten, damit sie dort ihre Eier entlassen können? Es müsste doch nur genügend Möglichkeiten aus dem Wasser zu kommen geben?
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Thursday, 13. May 2010, 16:35
Hi,
ein großer Meerwasserteil ist nicht ratsam da die Landeinsiedler im tiefen Wasser ertrinken könnten und du darin die Larven nicht aufziehen kannst.
Was bei meinen Obesums funktioniert hat war einen Schale mit Brackwasser, also denke ich mal eine Schale mit Meerwasser, die die Einsiedler ja sowieso haben sollten, mit Wasserstand je nach Größe der Siedler so daß die Larven aus dem Gehäuse gespült werden können sollte funktionieren. Danach müßtest du die Larven in ein eingefahrenes, veralgtes Meerwasserbecken mit mindestens 54l überführen.
Alles was darunter liegt macht keinen Sinn da das Wasser bei der benötigten Futtermenge einfach zu schnell kippt, darum gibt es bei mir auch noch keine Metasesarma obesum Nachzuchten.
Jep..die Eier...das Problem fängt schon damit an überhaupt ein Pärchen einer Art zu bekommen.
Liebe Grüße
Heike
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Thursday, 13. May 2010, 21:59
Hi
Ohne etwas zu den Möglichkeiten sagen zu können, wieweit diese Tiere sich hier fortpflanzen lassen, bleibt festzustellen, dass nicht der Handel mit ihnen, sondern die Vernichtung ihrer Lebensräume das größte Problem ist. Mangrovenwälder müssen nämlich in großem Maße Anlagen weichen in denen shrimps, prawns und Co. für den Verzehr gezüchtet werden. Das Hobby, Krabben, Einsiedler oder Schlammspringer zu halten führt ein Nischendasein, und daran wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern. Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn immer mehr Nachzuchten hier gelingen würden, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie zeigen, dass die Tiere artgerecht gehalten werden.
MfG.
Wolfgang
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