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Haltung und Zucht Gammaridae
#1
Hallo,
leider war ich mir nicht sicher in welchen Forenbereich mein Beitrag gehört, da es sich bei Gammariden nicht Dekapoden sondern Amphipoden handelt.
Aber ich denke, falls jemand diese Tiere hält bezw. Züchtet dann wahrscheinlich als Futtertier. Ansonsten verschiebt ja vielleicht ein lieber Admin den Beitrag in das entsprechende Forum.
Nun zu meiner Frage, im Zuge meiner Doktorarbeit, bin ich im Begriff eine Zucht verschiedener einheimischer und invasiver Amphipodenarten aufzubauen. Momentan umfasst der Bestand Dikerogammarus villosus, Gammarus roeselii, Echinogammarus berilloni, Gammarus pulex und Echinogammarus stammeri. Es sollen noch einige weiter Arten fologen. Die Zucht dieser Arten läuft allerdings etwas schleppend an. Hat jemand mit der Haltung und Vermehrung von Gammariden Erfahrung?
Momentan werden die Tiere mit Laub von Schwarzerlen und Futtersticks gefütter, was sie auch gut annehmen. Beleuchtet wird 12 h am Tag.

Vielleicht hat ja jemand von euch nützliche Tipps oder Anregungen.

Gruß Toran
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#2
Hallo Toran

herzlich willkommen bei uns

die Doktorarbeit klingt interessant - was is tdabe idas Ziel - Umwelteinflüsse? Verdrängung?

die meisten einheimischen Gammariden die ich kenne brauchen kaltes, sauerstoffreiches Wasser -
bei welchen Temperaturen und weiteren Parameter hälst du sie?

bin mal gespannt ob sich wer meldet -
könnten interessante Futtertiere sein -
die einzigen die mir Haltungsmäßig bekannt sind sind:
http://www.killi-foto.de/krebse.html
http://www.firstfish.de/cms/front_conten...&idart=140
und eben http://www.firstfish.de/cms/front_conten...&idart=141
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#3
Hi Kape,
ich bin Parasitologe, und die Arbeit dreht sich im speziellen um die infektion verschiedener Amphipoden mit zwei Acanthocephalen der Gattung Pomphorhynchus. Die Gammariden sind hier der Zwischenwirt, Endwirte sind Fische. Ich benötige den Laborstamm um damit Infektionsversuche und Verhaltensexperimente durchführen zu können. Wobei meine Arbeit sich auf die Infektion und die Verhaltensänderung in den Bereich einer Kollegin fallen. Der Focus meines Projekts liegt vor allem auf molekularer Ebene. Kurz gesagt ich möchte herausfinden ob sich die beiden Pomphorhynchus Arten in Südeutschland von anderen Populationen unterscheiden es sich also um verschiedene "Strains" handelt. Möchte in dem Bereich auch eine Frage lösen die durch die Ergebnisse meiner Diplomarbeit aufkamen.
Wenn ich die Zucht nicht zum laufen bekomme, muss ich immer wieder auf Wildfänge zurückgreifen. Dies würde immer die Möglichkeit einer Infektion beinhalten.
Zu den Parametern kann ich momentan noch nicht so viel sagen, wollen kommende Woche mal die Wasserchemie genauer anschauen.
Beleuchtet wird wie gesagt 12h täglich was zu einer deutlichen Aktivitätszunahme geführt hat. Vor allem bei G. roeselii haben die Anzahl der Praekopula deutlich zu genommen. Dies wird auch in der Literatur beschrieben, Gammariden reagiren auf zunehmende Tageslänge mit steigenden Fortpflanzungsaktivitäten. Gehalten werden die Tiere in verschiedenen Beckengrößen, bisher ist aber kein Unterschied zu erkennen. Wir haben versucht eine räumliche Trennung zwischen Jung- und Alttierne zu erreichen in dem die Adulten in mit Gaze verkleideten Körben gehalten werden. Somit können die Jungen in die freie Wassersäule schwimmen und sind vor den Eltern geschützt. Die Becken sind sehr spartanisch eingerichtet um einen guten Überblick zu Gewähren. Alle Becken werden mit einer Membranpumpe besprudelt und haben zusätzlich eine Umwälzpumpe.

Als Futtertiere sind sie für Schildkröten und Fische interessant hier sollte man aber darusf achten keine Infizierten zu verfüttern. Mein Orconectes limosus im Büro freut sich auch immer wieder wenn er einen Teil der Überbleibsel der Sektion bekommen kann. Auch lebende werden genommen sind aber eine größere Herausforderung.

Gruß

Toran
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#4
Hi Toran,

oh, hochinteressant! Dürfen wir Dir evtl. auch mal eine Krabbe schicken, die von Würmern befallen ist, oder ist das gar nicht Dein Gebiet (oder keine Zeit, kein Bock etc.)?

Zu Deiner Frage kann ich nur unwesentlich mehr beitragen als kape: kalt und sauerstoffreich, ja. In unseren Meerwasserbecken haben wir ebenfalls Gammaridae (die genauen Arten halte ich für unmöglich zu bestimmen, also für uns jedenfalls, müsste halt ein Spezialist machen). Zeitweise hatten die sich im Becken mit den algenfressenden Krabben so heftig vermehrt, dass zumindest ich sie als ernsthafte Gefahr für frisch gehäutete Krabben und vor allem als Futterkonkurrent im Becken ansah. Wir haben dann mal einige abgesammelt und als Futter eingefrostet, seitdem ist das Problem nicht wieder aufgetreten. Wir haben aber nicht wesentlich weniger oder anders gefüttert oder sowas. Erhellt also leider auch nicht…

Falls Du an salzigen Gammaridae interessiert bist, lass es uns wissen. Icon_wink
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#5
Hi,
ich arbeite eigentlich nur mit Gammariden, aber eine Kollegin von mir arbeitet mit Carcino maenas beziehungsweise hat damit gearbeitet. Ich kann sie ja mal fragen ob sie sich auch andere Krabben anschauen möchte bezw. ob sie mir bei der Bestimmung der Würmer hilft. Dann könnte ich mir schon mal die Krabben anschauen.
Bei mir sind die Crustacaen nur der Zwischenwirt, da sieht man außer einem orangenen Punkt nicht viel (und den auch nicht immer). Aber im Endwirt gehts dann ziemlich zur Sache.
Hab hier mal da Bild eines Stücks von Darm einer Barbe. Nur mal so zum Grußeln :-)

http://www.bilder-hochladen.net/files/739c-6-jpg.html

Gruß
Toran
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#6
gefällt mir -
wie ist das mit dem Menschen wenn er als Angler so einen Fisch fängt -
essbar oder nicht?
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#7
Für Menschen sind die kein Problem der Fisch ist ja der Endwirt und wir Essen ja nicht dem Darm. Ist ähnlich wie bei den Schwimmblasen Nematoden bei Aalen.
Allerdings gibt es auch Acanthocephalen beim Mensch z. B. Macaranthorhynchus hirudinaceus Endwirt sind eigentlich Schwein, er wird auch mit bis 65 ein bisschen Größer. Hauptproblem ist die Tatsache, dass sie die Damrwand perforieren um sich zu verankern und beim Meensch nicht geschlechtsreif werden und somit nicht über den Stuhl nachgewiesen werden kann. Man infiziert sich über den Verzehr von lebenden oder rohen Insekten, ist aber eigentlich nur in Asien wirklich ein Problem. In Krabben kommen sie übrigens auch vor z.B. in Carcino maenas.
Deshalb kein rohes Krebsfleisch essen (Sushi aus dem Restaurant in Deutschland kein Problem, privat schon eher), gilt aber auch für Fisch und Mollusken. Man glaubt gar nicht was da alles dirnnen lebt.
Gruß Pascal

PS:
Ich esse aber trotzdem sehr gerne Sushi :-)
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#8
an irgendwas muss man ja sterben Smile
davon lass ich mir meine Essen nicht vermießen Smile
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#9
Wie gesagt wenn du dein Sushi in einem Restaurant in Deutschland ist, ist das gar kein Problem.
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#10
oder ich mach es mir selber

(mit selber gefangenem Fisch)
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#11
Hi,
klingt sehr Interessant. Ich vermehre momentan in großen Massen G. pulex.
Sie leben bei mir in 25l Faunaboxen, stehen etwa bei 20°C und das Becken wird 12 Stunden am Tag per Luftheber belüftet. Wasserwechsel mache ich nur wenn es anfängt zugammeln.
Ich füttere alle zwei Tage etwa mit allem was auch die Krabben bekommen (siehe Krabbenfutterliste). Es dauert zwar bis die Zucht funktioniert, aber spätestens wenn der erste Nachwuchs da ist, vermehren die sich wirklich extrem.

@Toran: Ich schick dir mal ne Pn Icon_wink
Glück auf!
Andre
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#12
Den solltest dann aber frisch für ein paar Tage einfrieren. Dann sind alle Wurmeier hinüber. Smile
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#13
Gammariden brauchen wohl diffuse Beleuchtung und evtl Strukturen zum Festhalten/Verstecken.
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