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Geosesarma penangense
#1
   

Vor zwei Wochen haben wir von Michael Nadal einige neue Geosesarma erhalten, die wir auf den ersten blick für G. perracae hielten. So ganz sicher waren wir uns aber nicht. Als wir uns die ersten Makrofotos von der Scherenbezahnung anschauten, waren wir uns sicher: Es ist eine neue Art. Als wir später die restlichen Merkmale mit perracae verglichen, schwand die Sicherheit wieder. Ein paar klitzekleine Unterschiede gibt es aber doch: Stärkere Körnung auf der Oberseite des Daktylus (Scherenfingers), Panzerform und Gonopoden.

   

Wir haben Prof. Peter K. L. Ng in Singapur zu Rate gezogen und auch ihm viel sofort die Ähnlichkeit zu G. perracae auf, aber auch die erwähnten kleinen Unterschiede. Zudem natürlich die leicht unterschiedliche Bezahnung der männlichen Scheren. Wir gehen davon aus, dass es sich um eine eigene, aber mit perracae nahe verwandte Art handelt. Daher ordnen wir sie zunächst als G. cf. perracae ein.

   

Wir haben auch noch zwei trächtige Weibchen: Möglicherweise wird die Größe der Eier, wenn feststellbar, oder die Art, wie Larven oder evtl. Jungkrabben schlüpfen, diese Einordnung bestätigen oder widerlegen können.

   

   

Mehr Bilder : http://www.panzerwelten.de/v/Geosesarma/G_cf_perracae/
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#2
Hi,
ah, schön wieder ne neue Art Smile
Hast du mal ein Foto von den trächtigem Weibchen?
Würde das gerne mal sehen wie das bei denen aussieht.
Glück auf!
Andre
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#3
Nee, habe ich noch nicht. Muss ich noch machen!
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#4
biotop?
alimentation?
2 à 3cm?
dank
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#5
Bonjour Icon_wink

Précise est inconnue, car nous ne savons pas d'où ils viennent. Soi-disant Bornéo. En règle générale, la forêt tropicale de l'habitat. La taille du corps (la largeur de la carapace) est au plus 1,5 cm.
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

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Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#6
Hallo!
Gibts was neues von den schönen kleinen?
Sind sie stabil?
Wir wolln die Freiheit der Welt und Straßen aus Zucker
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#7
Hi Beetz,

ja, 8 von 10 waren bei der letzten Zählung noch da. Davon zwei noch trächtig. Übrigens habe ich nochmal verglichen und herausgefunden, dass wir die Art wohl doch einordnen können: Es müsste sich um Geosesarma penangense (Tweedie, 1940) handeln. Auch Prof. Ng meint, dass könne möglich sein.
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

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Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#8
schön, also scheinen die auch ohne die fleischfressenden pflanzen zu überleben?
oder wie darf man das verstehen?
Wir wolln die Freiheit der Welt und Straßen aus Zucker
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#9
Ola Icon_wink

Na sicher, was sollen die mit Carnivoren? Dieses "Zusammenleben" (ob es sich um eine Kommensalität oder Symbiose handelt, bezweifeln wir noch) ist ja nur für perracae und malayanum dokumentiert, meine ich mich zu erinnern. BTW: Den Thread-Titel mal angepasst…
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#10
*räusper* wenn wir schon beim Namedroping sind Icon_mrgreen
Symbiose ist das Zusammenleben zweier Organismen, die zu unterschiedlichen Arten gehören.

Mutualismus ist, wenn diese Symbiose von beiden von Vorteil ist.
Kommensalismus ist, wenn diese Symbiose für den einen von Vorteil, für den anderen gleichglütig ist (er hat keinen Schaden daraus, aber auch keinen Gewinn).
Parasitismus ist, wenn die Symbiose für einen der beiden schädlich ist (und der andere einen Vorteil daraus zieht).

Das alles ist Symbiose.
Daher heißt es eigentlich, dass es sich um Kommensalismus oder Mutualismus (und nicht Symbiose) handelt - beides sind Formen von Symbiose.

Wollte ich gesagt haben Bia Weiß das auch erst durch die Uni. Also teile ich mein Wissen einfach gleich ungefragt Icon_mrgreen
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#11
Ola Icon_wink

Okay, ich hatte noch gelernt, dass die Symbiose zum beiderseitigen Interesse sei (also Mutualismus). War wohl unpräzise…

Hm, obwohl, wenn ich mal fix suche, scheint mir das immer noch zu sein, insbesondere in Europa, im Gegensatz zum angloamerikanischem Raume: "Symbiose (von altgriechisch σύν sýn ‚zusammen‘ sowie βίος bíos ‚Leben‘)[1] bezeichnet in Europa die Vergesellschaftung von Individuen unterschiedlicher Arten, die für beide Partner vorteilhaft ist.
Ausgehend von seinen Arbeiten an Flechten schlug Anton de Bary 1878 auf der 51. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Kassel vor, den Begriff der Symbiose in die Biologie einzuführen. Damals benutzte er ihn aber sehr weitgefasst für jegliches Zusammenleben von artverschiedenen Organismen, also auch für den Parasitismus. In diesem weitgefassten Sinn wird Symbiose noch immer in der US-amerikanischen Literatur für sämtliche Formen des coevolutionär entstandenen Zusammenlebens, vom Mutualismus über den Neutralismus bis hin zum Parasitismus verwendet."
http://de.wikipedia.org/wiki/Symbiose

Andere Lexika nennen eigentlich nur das Zusammenleben zum beiderseitigen Vorteil. Hab' aber jetzt nur ganz ganz fix mal geschaut… Hast Du mal Quellen? Vielleicht ist das schon wieder im Wandel, aber noch nicht in der Populärwissenschaft angekommen?
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

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Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#12
ich kann Olli nur zustimmen -
zumindest bis Klasse 12 / 13 also Bio-Oberstufe in BW -
wird zwischen Symbiose (Zusammenleben) und Parasitismus (Ausnutzung) unterschieden-
mit den folgenden Feinheiten
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#13
Aus dem Buch "Biologie der Pflanzen", 4. Auflage von Peter H. Raven, Ray F. Evert und Susan E. Eichhorn:

Seite 325, Abschnitt 14.10
Symbiose "Zusammen-Leben", bezeichnet eine enge und langfristige Assoziation zwischen Organismen unterschiedlicher Arten. Im weiteren Sinne "symbiotische" Beziehungen, die typischerweise Krankheiten hervorrufen, bezeichnet man als parasitisch.[...] Daneben gehen viele Pilze mutualistische Beziehungen mit ihren Wirten ein, d.h. beide Organimen ziehen Nutzen aus der Lebensgemeinschaft (mutualistische Symbiose oder Symbiose im engeren Sinne).

Hab noch in sechs anderen Büchern nachgeschlagen, aber da wurde nicht erklärt, allerdings meistens im mutualistischen Zusammenhang verwendet (das waren: Campbell "Biologie", Brock "Mirkobiologie", "Zoologie" von Wehner und Gering, "Zoologie" von Vogt, "Anatomie & Biologie der Tiere" (ein Uni-Skript von zwei Professoren zur gleichnamigen Vorlesung, "Ökologie-Farbatlass" vom Grabherr).

An der Uni verwenden wir Symbiose "nur" als Begriff für das Zusammenleben Artfremder.

Zu den Biologie-Lehrern sag ich nix, da kann ich nichts nettes sagen Icon_mrgreen Laut diesen Herrschaften haben Blätter Stomata auch immer nur an der Blattunterseite Icon_wink

Aber es stimmt schon: Symbiose wird immer als Mutualismus verstanden. Eigentlich gibt es da aber eine Abgrenzung =)
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#14
warum sollen Blätter Stromata nur an der Unterseite haben Smile
das macht bei Schwimmblättern - zB Seerosen - keinen Sinn Smile

Campell schreibt eben im Sinne Mutualismus - bei mir Seite 1045ff
im Straßburger wird sich auf De Bary (1879) berufen - als Zusammenleben zweier artfremder Organismen mit wenigstens zeitweisem Nutzen (375ff) und im Larousse steht auf S. 392 ff - Leben in Gemeinschaft mit Profit aller Partner und auch Professoren sind nicht unfehlbar Smile
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#15
Wenn das nur ein Professor falsch verwenden würde, dann würde ich dir da gleich zustimmen, aber bisher habe ich das schon so erlebt, dass man da durchaus differenziert - also an der Uni Wien.

Aber offensichtlich ist sich da die Literatur nicht so einig. Im "Biologie der Pflanzen" geht das für mich schon eindeutig hervor, aber auch Wehner und Gering machen da wieder keinen Unterschied und verwenden Mutualismus als Synonym für Symbiose. Und wenn's der Campbell auch so verwendet, dann scheint es da tatsächlich keine eindeutige Differenzierung zu geben.

Na gut, dann haben wir das einigermaßen geklärt, dass man das wohl nicht so ganz klären kann. Aber die Hauptsache ist, dass man einander dann versteht =)
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#16
eben - entscheiden ist dabei dass ein Botaniker das definiert hat - und die Zoologen nachkamen -
das kann nur Probleme geben -
auch ist das Verhältniss höhere Pflanzen und Pilze noch nicht so lange geklärt
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#17
Morjen Icon_wink

"mutualistische Symbiose oder Symbiose im engeren Sinne" entspräche ja auch unserem Verständnis. Wien? Hm, da mag es ja auch anders sein als bei "uns", da gibt es ja auch Paradeiser und Kaffeehäuser. Icon_wink In den USA ist das Verständnis ja auch anders. Vielleicht auch bei den Botanikern… Aber du hast ja einige Bücher zitiert… Vielleicht ist es im Umbruch…

Aber interessant! Icon_wink
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

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Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#18
Hi,
@Ollie: Wie siehts aus? Wurde etwas aus den trächtigen Weibchen?

Ich habe heute ein trächtiges Weibchen gefunden Smile.
Schlüpfen bei G.penangense fertig entwickelte Jungtiere oder Larven?
Glück auf!
Andre
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#19
Sind jedenfalls noch einige da… Ja, 3,2 sitzen noch hinter mir im Matsch. Ein Weibchen dürfte trächtig sein…

Es sollten fertige Jungtiere sein, genau weiß es niemand. Aber Ng hat von 1,5 mm-Eiern berichtet, das ist für die winzigen Krabben groß und sollten daher Direktentwickler sein.
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

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Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#20
Daumendrücken Smile
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#21
Hi,

oh, immer wieder etwas neues mit den ganzen Arten Icon_wink

Haben die G. penangense denn eine ähnliche Aufzucht wie die G. perracae (gemäß deinem tollen Beitrag)?

Die würden mich ja auch noch reizen,... schließlich müssen Krabben wieder her Icon_wink

Schönen Gruß
Chris
Nach jüngsten Erkentnissen sind auf "unserer" Erde:
30% aller Amphibienarten, 21% aller Säugetierarten, 12% aller Vogelarten, 28% aller Reptilienarten und 37% Süßwasserfischarten vom Aussterben bedroht!
Bei Pflanzen gelten sogar 70% als akut gefärdet...
Von 47.677 untersuchten Tier-/Pflanzenarten sind 17.291 (∼ 36%) aktuell vom Aussterben bedroht.

R.I.P. Biodiversität ✝
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#22
Hi Leo Icon_wink

Wie gesagt, es sollten fertige Jungtiere und keine Larven schlüpfen, denke ich. Aber es weiß noch niemand.
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#23
Wäre aufjedenfall interessant wenn sie feritge jungtiere entwickeln. Wollte eigentlich immer borneos aber wenn man schon die wahl hat Smile
Wie sieht es eigentlich bei den nemesis aus? Weißt du da schon was über die vermehrung? Falls es für die einen Thread gibt hab ich ihn grad nicht gefunden sorry..
Und noch ne frage, sind die Tiere momentan irgendwo verfügbar?
von den 12 Geosesarma-Arten mit Fotos, sind mir aktuell nur 6-7 bekannt die auch erhältlich sind Icon_sad
gruß Steve
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#24
Hi Steve,

nemesis vermehren sich ebenfalls direkt, es schlüpfen also Minikrabben. Nein, die sind nicht verfügbar, wir haben nur ein Pärchen mitgebracht bekommen aus Singapur.
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#25
dann pflegt die mal gut Smile
Liebe Grüße Knut

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