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Import/Zucht
#1
Hallo,
mich würde interessieren, ob jemand Informationen besitzt, wie Mangrovenkrabben importiert werden (also auch ob es eine hohe Verlustquote gibt) und ob die Krabben im "Fachhandel" hauptsächlich aus Wildfang oder aus Nachzucht stammen.
Laut dem Zuchtbericht von Monika und Oliver wäre die Zucht ja durchaus kommerziell machbar, oder? Wobei ich mich nicht erinnere, wieviele am Ende überlebt hatten.
Lieben Gruß, Steffen.
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#2
*kopfschüttel* kommerziell deswegen nicht machbar, weil die Tiere im Verkauf so teuer wären, dass sie mit Wildfängen nicht mithalten könnten. Wenn man dies kommerziell betreiben wollte, so müsste man zu den enstandenen Kosten zudem einen gewissen Gewinn erwirtschaften, ohne den würde die Nachzucht aus kommerzieller Sicht ja keinen Sinn machen.
Zu den "Ertragszahlen": Bei der ersten NAchzucht kamen seinerzeit 126 Jungkrabben (Pseudosesarma) durch, bei der Nachzucht der Nanosesarma habe ich bei 315 Jungtieren aufgehört zu zählen. nimm mal an, da waren nochmal einige Tiere im Stein verblieben, die sich bei der Volkszählung nicht zeigen wollten.
Beides aber Zahlen, die erstmal nur die Jungkrabben erfassen, die eben diese letze Entwicklungshürde von Megalopa-Stadium zur Krabbe geschafft haben. Nach dieser Wandlung aber stehen den Tieren bis zur Abgabereife noch diverse Monate voller gefährlicher Häutungen und regelmäßiger Konfrontationen mit hungrigen Kannibalen bevor. Die Häutungsrisiken kannst du als Züchter nicht ändern, die Kannibalismusquote zumindest ein wenig reduzieren – dies aber zum Preis von mehreren Becken mit jeweils laufenden Betriebskosten und ebenfalls dem Platzbedarf, den mehrere Aufzuchtbecken mit sich bringen. Du kannst kalkulieren, dass du deine Jungkrabben erstmal mindestens 6 Monate großziehen musst, bis dass sie eine akzeptable Abgabereife und -größe erlangt haben. in diesem halben Jahr musst du also laufende Betriebskosten der Becken, Futterkosten der Krabben und sonstige Kosten den entwicklungsbedingten Ausfällen gegenüber stellen. Dann mal durchkalkulieren, was die Krabben die jene Abgabereife erlangen am Ende einbringen müssen, damit die Nachzucht kommerziell interessant ist – dies ganze in Anbetracht der Tatsache, das Wildfänge teilweise schon für 2,50 (supergünstig) bis 6 (schwer teuer) Euro verkauft werden.Den eigenen Arbeitsaufwand mal derzeit noch ganz beiseite gelassen, denn auch der fällt mal eben für die Aufzuchtzeit an und wenn man den auch nur ansatzweise in Arbeitszeit berechnen würde, dann würden diese Krabben wirklich teuer werden…

Und um auch die erst gestellte Frage zu beantworten: Im Handel dürfte es sich ausschließlich um Wildfänge handeln. Einzige Aunsnahme bildet da ein Kölner Händler ( Mr. krabs ), der seinerzeit einige unserer Nanosesarma-Nachzuchten bekam.
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#3
Es gibt - soweit ich das weiss keine Mangrovenkrabben aus Zuchten-
die Tiere sind alles Wildfänge -
leider
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#4
Moni hat die Probleme der Wirtschaftlichkeit ja beschrieben. Die Wildfang-Tiere sind einfach zu billig.

Und sie sind zu klein, um kommerziell in der Heimat gezüchtet zu werden. Da gibt es ganz andere Arten. die mehr Fleisch bieten.
Somit gibt es auch keine Tiere aus Aqua-Kultur.
Gruß!

Hans-Jürgen Günter
aka Püffi
Ihr sucht ein Buch über Krabben? Hier ist es:

Die Krabbenfibel, Von Monika Rademacher & Ollie Mengedoht, erschienen im Dähne Verlag
-----------
Aqua-Terrarium.de hat für immer geschlossen. Die Landzonen gibt es weiterhin hier:
http://www.aquarien-schrank.de/epages/62...s/Landzone
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#5
Und weiss denn jemand was über die Transportverluste?
Wenn ich nun meine Krabbengruppe aus "fürsorglichen" Bewegungen heraus vergrößern will, macht es ja schon Sinn, dies nicht zu tun wenn man weiß, dass es große Verluste beim Transport gibt. Dann kann man vielleicht besser warten auf Nachzuchten.
Lieben Gruß, Steffen.
PS:
Vielen Dank für die ausfürliche Widerlegung meines Gedankens, Moni. Das hört sich ziemlich plausibel an. Wieviele sind denn letztlich durchgekommen (von den über 300 Jungtieren)?
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#6
Schwierige Frage, Steffen…
Letztendlich muss man zumindest merkbare Verluste kalkulieren – ich würde schätzen im zweistelligen Prozentbereich und ich meine hier nicht das erste Drittel der 100 %…
Aber es läßt sich nicht wirklich nachvollziehbar eingrenzen, nicht alle transportbedingte Ausfälle erfolgen tatsächlich zeitnah zu den Importen. Oftmals zeigen sich solche Ausfälle erst innerhalb der ersten Wochen nach Import, wenn die Krabben schon längst bei ihren Haltern eingezogen sind.
Trotzdem ist "Warten auf Nachzuchten" keine wirkliche Option, da Nachzuchten nur sehr sporadisch erfolgen. Nach wie vor muss man die Nachzucht von Mangrovenkrabben als sehr seltene Ausnahme betrachten.
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#7
Ok, dann gibt es aber einen großen Ansporn, mal eine Nachzucht auszuprobieren.
LG, Steffen.
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