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Beleuchtungsdauer bei Larvenaufzucht
#1
Hallo,

da mir beim Durchlesen der überaus interessanten Vermehrungs-Beiträge öfter die Empfehlung aufgefallen ist, die Larven 24h am Tag zu beleuchten, wollte ich mal nachfragen, warum dies sinnvoll ist. Eine erfolgreiche Aufzucht der Larven unter diesen Bedingungen spricht natürlich für sich. Andererseits konnte ich in der Literatur kein Patentrezept finden. Vielmehr scheint es so, dass die Larven verschiedener Krebstierarten ganz unterschiedlich auf Dauerbeleuchtung, Dauerdunkelheit und Tag-Nacht-Rhythmus reagieren und die verschiedenen Methoden sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich ziehen (niedrigere allgemeine Sterberate, dafür mehr Kannibalismus).

The Larval Development of Sesarma Reticulatum Say Reared in the Laboratory, John Costlow 1962

Effects of photoperiod on survival, feeding and development of larvae of the red frog crab, Ranina ranina, Megumi Minagawa 1994

Effect of photoperiod and light intensity on survival, development and cannibalism of larvae of the Australian giant crab Pseudocarcinus gigas (Lamarck), Caleb Gardner 1998

Ich versuche mich gerade an der Larvenaufzucht von (wahrscheinlich) Metasesarma aubryi. Zwar kann ich an den momentanen Aufzuchtsbedingungen bei mir nicht viel ändern, aber für zukünftige Versuche wäre es interessant, darüber mehr zu erfahren. Werde dann als nächstes etwas zu meinem Aufzuchtsversuch schreiben - der läuft erst seit zwei Tagen und unterscheidet sich ziemlich von den bisher hier beschriebenen Versuchen. Mal schauen was bei rumkommt. Aber auch Infos darüber, was NICHT funktioniert hat, sind ja hilfreich.

Grüße

Erik
http://coenobita.de.to:Interessantes und Wissenswertes über Landeinsiedlerkrebse.
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#2
Hallo Erik,
Larven brauchen Licht um sich zu orientieren, bei völliger Dunkelheit würden sie wahrscheindlich gegen die Scheibe oder anderes Dekormaterial schwimmen. Im freien Meer ist das nicht der Fall da genug Platz vorhanden ist, und auch da ist es Nachts nie total dunkel .Ich würde auch nicht 24 Stunden die volle Beleuchtung brennen lassen sondern Nachts nur eine schwaches Licht.
Viel Glück bei Deinem Versuch und halt uns auf dem laufenden.
Es Gruessli us de Schwiiz LG Patrick


Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
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#3
Hallo Erik
kann mich Patrick nur anschließen -
Nachts ist es auch Dank dem Mond nie ganz dunkel -
wenn man also ein Mondlicht anbringt, dann haben sie eine
orientierungshilfe -
ein Vorteil bei 24h stärkerer Beleuchtung ist aus meinesubjektiven Sicht (habe noch keinen AUfzuchtversuch gemacht) - dass die Algen 24h wachsen und genug Futter vorhanden ist

Drücke dir die Daumen
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#4
Erik! Icon_wink

Interessante Frage, die wir regelmäßig hören. Tja, woher kommt das überhaupt? Weiß ich auf Anhieb gar nicht mehr. Icon_mrgreen

Der Mond mag sicher ein Thema sein (aber Neumond gibt es auch in den Tropen – zudem: Ob alle Krabben unbedingt so ablaichen, dass ihre Larven keinen Vollmond oder keine bedeckte Nacht erleben, wage ich zu bezweifeln) und hat auch in unseren Überlegungen immer eine Rolle gespielt.

Das gegen-Glaswände-schwimmen ist schon eher ein Punkt, ebenso wie Fest"kleben" am Boden, verheddern dort in Exuvien, futterresten etc. Da scheint Licht gegen zu helfen. Andererseits, ja, ganz richtig, gibt es durchaus auch (aus der wissenschaft) Aufzuchtberichte, wo 12h-Zyklen gefahren wurden… Ganz ehrlich: Bisher wissen wir es nicht!

BTW: Wie sieht es denn bei Deinen Coenobita aus? Da gibt es ja in der Wissenschaft auch schon einige erfolgreiche Nachzuchten? Wie sind die denn verfahren? Ich habe hier und da mal einen gesehen, aber da es sich a) nicht sonderlich von anderen dekapoden Larven unterschied und b) "Hermits" nicht unser primäres Steckenpferd sind, nicht weiter mit beschäftigt – man muss einfach Grenzen ziehen!
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#5
Nachzuchten gibt es meines Wissens nach noch keine, nur erfolgreiche Larvenaufzuchtsversuche. Dort wurde so verfahren, dass die Larven einzeln oder in kleinen Gruppen in kleinen Behältnissen oder Einzelseparees von etwa 20-175 ml Wasservolumen aufgezogen wurden. Entweder wurde dann regelmäßig das Wasser gewechselt, oder die Behältnisse waren an einen größeren Wasserkreislauf angeschlossen. Beleuchtungsdauer scheint bei solchen Aufzuchtsversuchen im Labor (wenn angegeben) bei 12 h zu liegen.

Hier sind einige Artikel und Links zu diesen Aufzuchten zu finden:
http://www.landeinsiedlerkrebs-forum.de/...stcount=77

Was vielleicht für den ein oder anderen auch interessant sein könnte:
Methods for rearing larval decapod Crustacea

Grüße

Erik
http://coenobita.de.to:Interessantes und Wissenswertes über Landeinsiedlerkrebse.
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#6
merci,Erik
j-y
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#7
Melde mich nach längerer Abwesenheit zurück. Meine Metasesarma aubryis haben sich den ganzen Winter über kaum gezeigt. Jetzt werden sie wieder aktiv und ich rechne bald mit der ersten schwangeren Krabbenmama.

Zwei Meersalzbecken mit insgesamt 90 Litern sind bereits in Betrieb. Bei meinem nächsten Aufzuchtversuch werde ich einiges ändern:

1. Die Beleuchtung wird umgestellt. Nachts wird jetzt eine regelbare LED-Beleuchtung eingesetzt, wobei ein Teil des Beckens heller beleuchtet wird. Eine 24 Stunden Dauerbeleuchtung habe ich bereits versucht. Nach ungefähr 16 Tagen hatte ich einen Totalverlust der Larven.

2. Das Nahrungsangebot wird verändert. Neben Artemia-Nauplien kommt jetzt auch Phyto- und Zooplankton zum Einsatz.

24 Stunden gleichhelles Licht gibt es in der Natur nicht. Vielleicht ist eine gleichbleibende Dauerbeleuchtung zu viel Stress für die Larven. Eine abwechslungsreichere Ernährung sollte sich auch positiv auswirken. Ich habe lange nach Zooplankton gesucht und endlich gefunden!

Wenn ihr auch Phytoplankton und (kupferfreien!) Dünger, Zooplankton, und Planktonsiebe sucht, habe ich hier eine Kontaktadresse für euch: rainer.kimminger@t-online.de. Ihr bekommt garantiert 1A Ware aus eigener Aufzucht und immer ein paar gute Hinweise. Gebt meinen Namen (kurzeacht oder Armin) bei eurer Anfrage mit an. Das garantiert euch eine bevorzugte Abwicklung!

Über meine weiteren Aufzuchtversuche werde ich natürlich berichten, wenn es es soweit ist.

Viel Erfolg und alles Gute aus Griesheim


Armin



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#8
Hi Armin,

das klingt sehr interessant. Sowohl vom Nahrungsangebot her als auch von Deinen Beleuchtungserfahrungen. Wir glauben zwar nicht, dass es an der Beleuchtung (oder v.a. zuviel davon) scheitert, aber probier mal. Kann nur neue Erkenntnisse bringen! Icon_wink
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
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Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#9
bonne chance!
Impatiens von Ihnen!
j-y
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