einige Fragen zu Flußkrebse

[Loeffelputzer]

Das Christkind hat mir gestern ein etwa 1,30 m langes Aquarium geschenkt und meinen Freund beauftragt mit mir den Besatz besorgen zu gehen.

Jetzt bin ich die ganze Zeit am überlegen, wie ich das wie angehen möchte und versuche mir ein Bild zu machen, wie ich mir das alles vorstelle (das weiß ich nämlich selbst noch nicht ).

Eigentlich habe ich wegen Krabben überegt, aber die sind mir ehrlich gesagt zu ruhig.
Jetzt überlege ich wegen Flußkrebse und Garnelen. Daraus ergeben sich einige Fragen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt =)

1. Kann man Garnelen und Flußkrebse zusammen halten, bzw. woher weiß ich, welche Arten sich da vertragen? Das ist sicher auch größenabhängig, oder?

2. Wie viele Flußkrebse kann ich in so einem Aquarium artgerecht halten, wenn ich einen großen haben will (so um die 20 cm)? (wenn das absolut utopisch ist, dann sagt es ruhig, wie gesagt, ich bin erst am Überlegen - gehe am Montag nicht schon einkaufen!). Generell will ich schon mehrere Tiere halten, weil ich ein Freund von Sozialverhalten bin (auch, wenn sie das vielleicht nur ganz wenig zeigen).

3. Pflanzen sollte man schon setzen können, oder? Oder zwicken die Tiere alles ab? Gibt es welche, die sich besonders gut eignen (weil sich da die Flußkrebse gut verstecken können)?

4. Ich habe große Schwierigkeiten ein Aquarium sinnvoll einzurichten. Gibt es irgendwelche "Regeln" an denen man sich orientieren kann? Ich würde gerne viele Versteckmöglichkeiten bauen, aber ich hab keine Ahnung, wie ich das mache. Mein kleines 54l Aquarium habe ich, wie ich dachte, voll toll eingerichtet und heute sehe ich, dass die Fische immer noch keine Freude damit haben (verstecken sich immer noch unter der Pumpe und kommen nie hervor). Irgendwie habe ich dafür kein Händchen.

5. Es gibt besondere Filter für Garnelen - sind die sinnvoll? Was benötige ich sonst noch an Technik speziell für Flußkrebse und Garnelen? (neben Filter, Heizstab, CO2 Flasche).

Ich freue mich über jede Antwort! =)

Alles Liebe

[Loeffelputzer]

puh, es ist gar nicht einfach, Informationen zu Krebsen zu finden!
Mittlerweile habe ich gelesen, dass es keine gute Idee ist, verschiedene Krebsarten in einem Becken zu halten.

Garnelen und Zwergkrebse kann man auch nur zusammen halten, wenn das Becken groß ist. Ich hab zwar ein großes Becken, aber ich will eigentlich nicht, dass sich die Tiere dauernd bedroht fühlen und einander nur deshalb nicht fressen, weil sie sich verstecken können.

Das heißt, ich kann also entweder nur Garnelen oder nur Krebse halten, richtig?

Kann man bei Garnelen verschiedene Arten zusammen halten?

Wie viele Krebse kann ich denn in mein Aquarium setzen, wenn wir von Tieren zwischen 10 und 15 cm sprechen? Weißt das jemand?

[kape]

dann will ich mal anfangen

ich würde dir Steine und Wurzeln als Grundstruktur empfehlen-
dazu diverse schneller wachsende Pflanzen wie Hornkraut -
ein paar andere probieren -
wenn ich das richtig weiß sind die Chearx-Arten keine so großen Rasenmäher -
davon würde ich 2,3 kaufen - oder 1,2 und auf Nachwuchs hoffen -
ev musst du später welche abgeben- aber besser am Anfang 2 Tiere mehr und so sicher ein Paar

dazu würde ich eine Garnelenart - zB Red Fire - also eine einfach zu haltende setzten -
in dieses Becken würde sogar noch ein schöner Schwarm 20-30 Tiere Neons passen -
kleinere Krebse wie den CVO - dafür ist das Becken fast zu groß -
und die sind relative Rabauken -
schau auch mal hier -
http://www.wirbellose.de und hier
http://www.aquarienkrebse.de/

da findest zu diverse Krebse und Hinweise

[Loeffelputzer]

danke =)

Mittlerweile habe ich drei Arten in die engere Auswahl genommen, die friedlich genug sind, sodass sie sich nicht für Garnelen interessieren. Das ist schon einmal gut:

C. peknyi, C holthuisi und C. boesemani, wobei ich am ehesten zu letzerem tendiere.

Was die Fortpflanzung angeht, da werde ich mir noch etwas überlegen müssen. Kann man nicht einfach nur Weibchen nehmen? Wieso wird immer zu einem Pärchen geraten? Mögen sich die Damen unter einander nicht so? Die Arten, die ich in die engere Auswahl genommen habe, vermehren sich immerhin nicht per Jungfernzeugung - also wäre das eine gute Lösung.

Danke für die Links!

[kape]

Paare habe nden Vorteil dass man -
wenn es mal tatsächlich klappt -
vor allem bei diesen schönen Tieren-
die Jungtiere auch losbekommt - und
sie ihr natürliches Spektrum zeigen -
und
man kann dann auf einige Wildfänge verzichten

[Loeffelputzer]

aber, wenn sich alle immer nur Pärchen nehmen, die sich dann vermehren, gibt es doch genug Nachzuchten, oder? Will mich auch ehrlich gesagt nicht darum kümmern müssen, immer rechtzeitig einen verantwortungsvollen Besitzer zu finden, der mir die Tiere abnimmt.

Wenn ich sage, dass ich im Tierschutz tätig bin, ist das ein wenig übertrieben, aber immer wieder helfe ich doch bei Tiervermittlungen mit, helfe bei Hundetraining aus (für Leute, die nicht so viel Geld haben, um sich 40 eur die Stunde zweimal wöchentlich zu leisten)... da sehe ich, welche Menschen daher kommen und Verantwortung für ein Tier übernehmen wollen. Ich selbst habe da eine sehr hohe Messlatte und wenn ich dann meine vielen Flusskrebse abgeben muss, weil sich die Tiere einfach ständig vermehren, aber eben keinen Besitzer finde, der die Tiere so hält, wie ich es für notwendig empfinde, dann kann ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Daher möchte ich eigentlich nicht züchten.

Weibchen + Weibchen verträgt sich gar nicht?

[kape]

sollte eigentlich gehen-
aber ansonsten einfach ein paar größere Fische (Barsche) zu den Krebsen sezten -
die freuen sich über das Lebendfutter - wenn dann tatsächlich welche hochkommen

[Loeffelputzer]

gibt es denn eine Krebsart, die sich nur im Salzwasser vermehren, aber im Süßwasser leben? So ähnlich, wie bei den Amanogarnelen?

Mittlerweile schreibe ich eine Liste, was ich noch alles besorgen muss und bin jetzt beim Thema Pflanzen angekommen.

Eigentlich wollte ich mir zwei Cherax boesemani nehmen, die - wie ich finde - auf einem schwarzen Grund sehr gut wirken würden. Jetzt mache ich mir aber sorgen, dass der schwarze Grund das Licht so reflektiert, dass das Wasser dreckig wirkt (für mein kleines Aquarium habe ich jetzt beigen Bodengrund - das Wasser hat dadurch einen leicht gelben Stich... finde ich nicht toll).
Hat da jemand Erfahrung?

Dann würde ich gerne einen Teil des Bodens so begrünen, dass es wie eine kleine Wiese aussieht. Ich fürchte, dass ich mir das aber abschminken kann, weil die Krebse wohl die "Wiese" umgraben werden, richtig?

Welche Pflanzen eignen sich besonders gut für Krebse (und Garnelen)?

Dann habe ich noch eine Frage zu den Außenfiltern.
Mein Unterschrank ist eine sehr robuste Wohnzimmeranrichte - also die trägt das Aquarium auf jeden Fall. In den Kästen befindet sich aber unsere Technik (externe Festplatte, Modem, W-Lan-Router) - wenn (aus wechen Gründen auch immer) der Außenfilter kaputt geht und undicht wird und unsere Technik badet, dann fürchte ich, werde ich von meinem Freund erwürgt. Deshalb habe ich überlegt, den Filter in einen Behälter (Lavurartig) zu stellen. Das bringt's natürlich nur, wenn sich in Falle eines Filterproblems, nicht das gesamte Aquarium in den Behälter ergießt.
Kann das prinzipiell passieren?
Oder gibt es da irgendwelche Schutzvorrichtungen?

Ein Außenfilter wäre halt schon etwas Feines... aber wenn das zu heikel ist, dann würde ich bei einem Innenfilter bleiben (trotz der Größe des Beckens).

Dann habe ich noch eine Frage zu der CO2-Anlange:
Krebse haben ja gerne "höhere" pH-Werte (so zwischen 7 und 8). Wie kann ich kontrollieren, dass ich nicht zu viel CO2 im Wasser habe, sodass der pH-Wert sinkt? Gibt es da selbstständige Kontrollmechanismen? Oder empfiehlt sich eine solche Anlage gar nicht für Krebse? Wie schaut das dann mit den Pflanzen aus? Da werden wohl einige Arten wegfallen, die viel CO2 brauchen?

Ich freue mich, wie immer, über jede Antwort =)

[Palinurus]

Hi

Wenn Cherax Krebse sich so ungehemmt vermehren würden, wären sie sicherlich viel billiger. Bei mir haben sich Cheraxkrebse nicht vermehrt und ich hatte immerhin C. quadricarinatus, C. holthuisi apricot C.h. Orange Tip, C. peknyi.
Aber ich habe sie als langweilig empfunden. Verglichen mit den nordamerikanischen Arten waren sie kaum zu sehen. Außerdem buddeln sie sehr viel, fressen aber die Pflanzen nicht auf. Wenn Du sie mit ostafrikanischen Barschen zusammenhältst, was auch wassermäßig passen würde, brauchtest Du Dir um den Nachwuchs keine Sorge zu machen. Es würde nicht viel davon übrigbleiben.
Warum willst Du überhaupt eine CO2 Anlage. Pflanzen wachsen auch so!

MfG.
Wolfgang

[Loeffelputzer]

okay... muss ich mir noch überlegen, was ich davon halte, dass die Barsche die Babykrebse fressen
Wolfgang, warum findest du es nicht gut, zwei Weibchen zu halten? Meinst du, gibt es da Streitereien?

Pflanzen wachsen mit CO2 einfach besser - oder reduzieren sie dann irgend etwas anderes zu Glucose?

[Püffi]

Also ich persönlich finde die Cheraxe wunderschön. Ich habe sie aber alle wieder abgegeben, weil man sie einfach NIE sieht.
Sie leben zu versteckt und deswegen sind sie nichts für mich. Die sind ruhiger als alles was sich Krabbe nennt

Eventuell wären die Neosarmatium meinerti eine Alternative für Dich? Die sind nicht süsswasservermehrbar, sind sehr häufg im Becken unterwegs, brauchen aber einen nicht zu kleinen Landteil.

[Loeffelputzer]

na ja... ich hab keine Ahnung, wo ich in Wien Krabben her bekomme. Bestellen möchte ich sie nicht (das ist mir zu riskant und zu stressig für die Tiere). Dann fürchte ich, dass ich ständig angelaufene Scheiben haben werde, weil ich ja eigentlich ein Aquarium habe - da schaut es wohl mit der Luftzirkulation nicht so gut aus.