Fieber gepackt, neues Becken

[Wingis]

Hallo Leute,
nach anfänglichen Schwierigkeiten bin ich von den Mangrowenkrabben echt begeistert und dreimal dürft ihr raten, was für Bilder in meinem Kopf entstanden, als mein Schwager mich gestern fragte, ob ich Verwendung für sein 240l Aquarium hätte, das er sonst wegwerfen würde.

Ich hoffe Ihr stimmt mir zu, das dieses Becken mit einem 80l Wasserteil bei 25-30 cm Tiefe und einem großen Landteil mit sanftem sandigen Ufer-Flachwasserbereich, 2 Männchen und 3-4 Weibchen ein nettes Zuhause bieten könnte.

Sollten hier keine halbwegs nachvollziehbaren Einwände erfolgen, steht mein Bauprojekt für die nächste Woche fest...

[Moni Rademacher]

*grins* Infektion also erfolgreich
Beschreib deine Einrichtungsplanung bitte mal etwas detailleirter, was genau bedeutet "Großer Landteil" Gibbet da schon Maße zu?
Beckenmaß ist 120 x 40 x 50 cm?
Willst du auf einer Höhe oder nach dem Mehr-Ebenen-Prinzip einrichten?
Wie willst du den Ufer-Flachwasserbereich realisiern so dass er auch dauerhaft hält?

[Wingis]

Also los geht's:

Landteil 40 cm Länge, volle Beckenbreite, gefüllt mit Terrarienhumus das zur Beckenrückseite
und der dem Wasser abgewandten Seite ansteigt. Dicht bepflanzt mit Efeutute, Farn, Moos
und anderen, geeigneten Pflanzen

Abgetrennt vom Wasserbereich mit einer quer eingesetzten 30cm hohen Glasscheibe.

Anschliessend der Flachwasserbereich der auf etwa 30 cm Länge sanft ins Wasser abfällt.

Abgetrennt durch eine zweite eingesetzte Glasscheibe (etwa 22-25cm), die der Stabilisierung
der Flachwasserzone dient.

Darauf folgt der Tiefwasserbereich mit 25cm Wasserhöhe auf der restlichen Länge des Beckens.

An die zweite Trennwand wird zur Tiefwasserzone hin eine Steinwand aus großen, schweren Flussteinen aufgeschichtet,
die den Aufstieg zum Flachwasser ermöglichen und noch dazu viele Versteckmöglichkeiten bieten. Steine sollen ebenfalls
die Oberkante der Trennscheibe verdecken.

Eine oder mehrere große Wurzeln, die auch über die Wasserfläche hinausragen sollen den Wasser- mit dem Landbereich
direkt verbinden und noch dazu Ruheplätze über der Wasseroberfläche bieten.

Der Sand wird über der Land/Wasser-Trennscheibe hinaus aufgeschichtet, so dass er über die Glaskante hinweg liegt und
diese unsichtbar wird. Optisch ist der Übergang vom Strand zum Land somit möglichst harmonisch.

Dazu kommt mir eine Frage auf: Sind Blähtonkugeln für Krabben schädlich? Denn um Sand und Terrarienhumus zu sparen,
würde ich die beiden entsprechenden Stufen in den unteren Schichten gerne damit befüllen. Wobei ich im Landbereich dazu tendiere,
den Krabben wirklich die gesamte Tiefe buddelbar anzubieten - also dort auf Tonkugeln zu verzichten.

Anbei eine erste, grobe Planungsskizze
   

An Land wie unter Wasser werden reichlich Verstecke angeboten - im Tiefwasserbereich - wie auch an Land wird noch Laub ausgelegt werden.
Mit Dekoration soll der Landbereich der Länge nach so zweigeteilt werden, das sich auf beiden Seiten Tiere aufhalten können, ohne sich zu sehen.
Mit den Einstiegen über den Strand und die Wurzel oberhalb sollte das dann doch gehen, oder?

Die gesamte Rückwand wird mit zwei Exo-Terra-Felsrückwänden verkleidet, die meine Krabben gerne zum Klettern nutzen. In diese lassen auch leicht
Öffnungen für Filterzuleitungen oder Bepflanzungsnischen einschneiden.

Ich habe mich gegen die mehrgeschossige Bauweise entschieden, da in meinem jetzigen Becken die Tiere im dunklen Bereich unter der Landzone doch etwas untergehen
und schwer zu beobachten sind.

Zur Technik: Installiert wird in der Tiefwasserzone ein Regelheizer. Filterung findet über einen Aussenfilter statt, dessen Zu- und Abläufe passgenau
in die Abdeckung und die Rückwand integriert werden. Abgedeckt wird das Becken mit einer Extra zu fertigenden sehr feinen Drahtabdeckung, die zu
Teilen noch mit einer Glasscheibe abgedeckt wird, um nicht zu viel Wärme und Luftfeuchtigkeit aus dem Becken zu verlieren. Zur Beleuchtung kommt
zur Abdeckung meines kleinen Beckens alsbald noch ein zweite hinzu, um ausreichend Licht in alle Bereiche des Beckens zu bringen...

[Spocky]

Hallo Wingis,
Das alles solte kein Problem sein
aber mit der Flachwasserzone wird es nicht klappen den der Sand wird von dem Wasser immer wieder zurückgespühlt werden und sieht dann flach aus
du kannst nätürlich lange trenneungen aus wurzeln oder anderem dorthin machen und machst dann treppenstufen in die flachwasserzone
das wäre jetzt die idee von mir

[Wingis]

Okay, das klingt gut - vielen Dank für den Hinweis. Werde das beim Bau und einrichten beachten...

[Big-E]

Hallo,

das mit dem Granulat oder auch Kies unter dem Humus würde ich weg lassen. Die holen den ganzen Mist nach oben, sieht dann nicht mehr schön aus.

MfG Big-E

[Ollie Mengedoht]

Wenn schon nicht mehrere Ebenen, aber warum machst Du den Landteil dann nicht über die ganze Länge statt über die Tiefe? 25 cm Tiefe hinten für den Landteil und davor, wo Du die Tiere dann auch sehen kannst, den Wasserteil? Dann hättest Du erheblich mehr Fläche.

[Wingis]

Zum Granulat: Unterm eigentlichen Landbereich seh ich das ein, aber was ist im Flachwasserbereich? Hier werden die Krabben das Granulat doch nicht nach oben Buddeln können, oder? Unter Wasser würde bei feinem Sand doch jeder gegrabene Gang gleich wieder in einander fallen.

Zum Landteil? Also wenn der Landteil über die gesamte Länge geht, hat er doch trotzdem die volle Beckentiefe, oder nicht? Und der Flachwasserbereich wäre dann noch schwieriger umsetzbar. Außerdem müsste ich eine 1,20m Scheibe passgenau der Länge nach einkleben und die dann vollständig mit Wurzeln und Steinen tarnen, was aufwendiger ist, als eine 25x 40cm Scheibe zu "verstecken", wenn ich das Becken quer teile.

Bei der längstgeteilten Variante hätte ich 45 l Wasser bei 25cm Wasserstand, bei der quergeteilten Variante wären es satte 80l. Da ich dachte, der Wasserteil solle für Mangrowenkrabben größer sein, erschien mir das logisch.

Selbst wenn ich also in der hinteren, rechten Ecke noch einen zweiten, kleinen Labdteil diagonal einfüge, hätte ich mehr Wasser im Becken und den Flachwasserteil auch noch realisiert. Oder hab ich mich da jetzt irgendwo vertan?

[kape]

deine Überlegungen sind logisch undrichtig -
du könntest nur bei Längsteilung mehr Tiere im Becken halten und
würdest sie gleichzeitig besser sehen -
den Flachwasserteil würde ich dann nur in einemder beiden Randbereiche machen -sonst wäre
der Aufwand wirklich extrem groß-
auch könntest du dann diesen Bereich als"2." Ebene einkleben

[Wingis]

Okay, also bei größtem Landteil sind mehr Tiere möglich? Da meine 3 den Landgeil bisher ignorieren, unterschätze ich das vielleicht noch. Vielleicht könnte ich wirklich eine Flachwasserecke einbauen und dann von dort aus längst teilen, mmhhmm... *mal schnell zum Skizzenblock rennt*

Was genau Meintest Du mit 2. Ebene einkleben? Das ist mir noch nicht ganz klar...

[kape]

also - du teilst das Becken mit einer Scheibe der Länge nach in einen Wasser und einen Landteil
an einer der Querseiten (oder beiden) bringst du eine zusätzliche Trennplatte an -
diese geht aber nicht bis zum Grund des Aquariums - sondern lässt darunter Platz für Wasser -
so hast du nicht das Problem auffüllen zu müssen und die Tiere sind trotzdem gut sichtbar

[Wingis]

Wenn ich's richtig verstehe, müsste ich dann aber 2 Scheiben einkleben, pro abgesetzte Ecke, oder versteh ich's immer noch nicht? Quasi wie kleine Balkone links und/oder rechts.

Vielleicht bin ich wirklich durch die bisherige Ablehnung des Landbereichs meiner Krabben, falsch vorbelastet, aber ein großer Landbereich Links mit Flachwasserzone davor und ein kleiner Landteil rechts mit großem, tiefen Wasserloch dazwischen erscheint mir optisch reizvoller und bietet den Krabben dennoch ordentlich Landfläche und gleichzeitig viel Platz im Wasser.

Diese Variante bleibt bisher mein Favorit und da ich garnicht über max. 6 Tiere hinaus will, sollte es dafür bei guter Strukturierung allemal reichen, denke ich. Vielleicht bringe ich über dem Wasserteil noch einen schmalen "Pflanzkasten" an, der zumindest die Kletterfläche weiter erhöht. Gebuddelt wird dann eben Links oder rechts auf den Inseln - das dann dafür aber auch bis zu 30cm tief!

[kape]

ich verstehe dein Problem -
die Tiere verhalten sich nur bei uns anders als bei dir -
und das Problem bekommst du ev wenn du zu wenig unabhängige Strecken aus dem Wasser an Land hast-
es kann aber auch gut gehen -
und ja - du hast das richtig verstanden mit den Scheiben

[Wingis]

Dann werde ich in jedem Fall darauf achten, genügend Ausstiege anzubieten, die weit genug von einander entfernt und nicht in Sichtkontakt eines anderen liegen, sollte ich mich für die Querteilung entscheiden. Mit den "Balkonen" kann ich mich noch nicht wirklich anfreunden, da es doch sehr aufwendig werden wird, diese möglichst natürlich zu verstecken...

Sollten denn - bei ungenügenden Ausstiegsmöglichkeiten - nicht eigentlich nur die dominantesten Tiere an Land gehen statt gar keine???

[Wingis]

So das wären jetzt meine zwei Favoriten für die Gestaltung des Beckens, werde jetzt zum Wochenende anfangen und dann mal einen Erfahrungsbericht in geeigneter Stelle im Forum posten.


   
Konzept 1


   
Konzept 2

[Spocky]

Sieht doch bis jetzt gut aus
also ich würde ja Konzept 1 vorziehen ich finde das es besser aussieht

[kape]

optisch - Konzept 1
fürdie Tiere und potentiell auch mehr zu haltende Tiere -
ganz klar Konzept 2 -
da mehr Landfläche separat zu begehen ist

[Big-E]

Hallo,

bei Konzept 1 läuft der Landteil durch den Kapillareffekt voll Wasser.

MfG Big-E

[Moni Rademacher]

Hallo Wingis,
ich würde ja eine Kombination der beiden Versionen vorschlagen – hab da mal den Sohnemann um ein entsprechendes Modell gebeten, damit du direkt siehst, was ich meine und ich es nicht um drei Ecken rum zu erklären versuchen muss…

Gucksu hier:

   

Das Wasservolumen verringert sich natürlich entsprechend

[Wingis]

@ Ygra: Sieht soweit auch nett aus - aber: Ist das dann nicht zu wenig Wasser? Wie gesagt: Bisher halten meine Krabben von Land garnichts und halten sich fast ausschliesslich im Wasser auf - von der ein oder anderen Ruhepause auf einer Wurzel oder oben in den Wasserpflanzen, so dass sie sich über der Wasseroberfläche aufhalten... Eventuell könnte ich je einen Kompromiss eingehen und den Steg zwischen den beiden Buddelinseln einfach aus großen Steinen aufschichten, über dem dann auch das Wasser aus dem Filter austritt? Dann ist zumindest viel Landfläche vorhanden, aber nicht alles auch bebuddelbar. Oder geht es Dir eben um diesen Buddeleffekt auf der gesamten Landfläche???


@ Big-E: Blöder Kapillareffekt aber auch! Kann ich eine Flachwasserzone so also garnicht realisieren? Ich könnte aber doch die Glaskante nach oben aus dem Boden ragen lassen und einfach mit ein wenig Baumrinde oder zwischen Steinen verstecken, oder nicht? Dann soll er mal kommen, der Herr Kapillareffekt!

[Ollie Mengedoht]

Hi Wingis,

Landfläche ohne Buddelgrund hat nur wenig Wert bei Mangrovenkrabben. Ein Steg bringt insofern wenig.

Es ist normal, dass sie in den ersten Wochen mehr im Wasser hängen. Wenn sie sich eingewöhnt haben, beginnen sie zu buddeln und wohnen dann an Land. Ins Wasser werden dann gewöhnlich nur noch Ausflüge unternommen.

[Big-E]

Hallo,

also ich musste feststellen, das zwischen Wasser und Land kein Kontakt sein darf. Ich würde vielleicht aus Styropor, Fliesenkleber und Harz ein art Brücke bauen. Damit man eben die Glasscheibe nicht sieht und das Wasser nicht drüber kann.
Ungefähr so:



MfG Big-E

[Spocky]

eine kurze frage
Was ist ein Kapillareffekt ??
hab bis jetzt noch nichts davon gehört

[kape]

das bedeutet, dass Flüssigkeit in engen Gefäßen gegen die Schwerkraft aufsteigt -
das Gleiche geschieht auch über Pflanzen etc