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Los gehts - Mangrowenbecken 1.1
#1
So,

wie versprochen hier der Beginn meines Aufbauberichts.

Folgendes Konzept soll verwirklicht werden:

Beckengröße: 120x50x40 (B,H,T,)
Wasserstand: ca.22cm
Wasservolumen: ca. 72l

Besonderheiten: Flachwasserzone, Felswand mit vielen Verstecken, Wasserfall

Besatz: maximal 6 rote Mangrowenkrabben, (2,4) und ein paar Fische (evtl. 1 Wels und 3-5 Guppies oder Sumatrabarben)

In der Planung sieht das ganze wie folgt aus:
   
(Farbe und Struktur sind nur Platzhalter und entsprechen nicht dem geplanten Ergebnis)

Fotos und Beschreibungen der einzelnen Bauphasen folgen...
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#2
Wie angedroht hier nun also der erste Teil meines Erlebnisberichts zum Einrichten eines 240l - Aquariums für rote Magrowenkrabben.

Teil 1. Die Vorbereitungen

Das Becken selbst war ein Geschenk eines Bekannten, der die Aquaristik an den Nagel gehängt hat. Ich weiß nicht was für Fische er darin gehalten hat, noch was genau er mit dem Becken und seinen Bewohnern angestellt hat, aber zunächst mußte ich das Becken gründlich reinigen. Als erste Maßnahme habe ich den restlichen Sand und feinen Kies, der noch hier und da im Becken lag mit einem haushaltsüblichen Staubsauger entfernt. Hier bietet sich ein Gerät mit Auffangbehälter statt Beutelsystem an, da man sonst schnell mal zwei bis drei Beutel voll hat - selbst wenn "das bischen Sand" nach garnicht soviel ausschaut.

Die Scheiben waren leider selbst im staubtrockenen Zustand aufgrund von Algen kaum als solche zu erkennen. Hier wartete also die nächste Baustelle. Nach drei Stunden harter Bearbeitung mit dem Ceranfeldkratzer war diese Hürde aber auch beseitigt.

Apropos Kratzer: der Boden des Beckens ist totale verkratzt - wahrscheinlich wurde hier fleissig Bodengrund mit Kunststoffgefässen herausgeschaufelt. Zum Glück sieht man davon ja später nichts.

Auch einige unsinnige Silikonnähte die kreuz und quer über die Seitenscheiben verliefen waren dank des Ceranfeldkratzers schnell beseitigt. Es sind vom Vorbesitzer wohl mal Trennscheiben (vielleicht zu Aufzuchtzwecken) eingeklebt worden.

So sah das Becken nun also nach der ersten groben Reinigungsstufe aus.

   

Hier sieht man die zerkratzte Bodenscheibe sehr gut

   

Anschliessend habe ich die Silikonnähte mit einer halben Befüllung des Beckens auf Dichtigkeit überprüft. Ich hatte zwar nichts anderes erwartet - aber es blieb alles über eine Nacht hinweg - dicht. Somit kann der nächste Abschnitt bald folgen.

Morgen sollen die Zwischenscheiben vom Glaser fertig sein - freu mich schon darauf, weiter zu werkeln.

In der Zwischenzeit habe ich den Aussenfilter mal getestet (Achtung Schwerkraft: Zum Test muß der Wassereimer über dem Filter stehen, damit das System arbeiten kann) er läuft leise und gleichmässig - auch hier ein dicker Haken auf der Checkliste. Für meinen Einsatzzweck ist er schon überdimensioniert, immerhin wälzt das gute Stück in einer Stunde 1000l um, bei höchstens 70l Wasservolumen filtert die Anlage also in einer Stunde 14 mal den gesamten Beckeninhalt. Auch aufgrund der Strömung habe ich daher den Filter etwas heruntergeregelt. Die endgültige Feineinstellung der Durchflussmenge erfolgt aber erst, sobald das Becken fertig ist und läuft. An dieser Stelle kommt mir wieder der Traum einer Gezeitensimulation in den Kopf. Aufgrund ihrer Herkunft sollte den Krabben das eigentlich gefallen - oder zumindest ihrem natürlichen Umfeld entsprechen. (Wer weiß schon wie genervt die da draußen von wechselnden Wasserständen sind) Ob ich das aber schon jetzt realisieren werde, oder später nachrüste - mal sehen...

Da ich für das größere Becken ein paar Pflanzen mehr als die jetzt im alten Becken befindlichen benötige, habe ich schonmal mit dem wässern begonnen und in einem kleinen 20l Becken ein großes Bündel Wasserpflanzen vorbereitet - alles Ableger aus dem Becken meines Vaters.

Die Landpflanzen folgen morgen.

Um Kosten zu sparen möchte ich die Rückwand meines jetzigen Beckens wiederverwenden (ExoTerra-Strukturrückwand 60x60). Dann wird das alte Becken zwar für die restliche Umbauzeit etwas "nackt" wirken, denn Krabben sollte das aber nicht so viel ausmachen, da zumindest unter Wasser noch eine aufgeschichtete Mauer aus Flussteinen eine klare Abgrenzung nach hinten hin bildet.

Um morgen die Scheiben zu verkleben habe ich bereits essigvernetztes Silikon ohne Pilzhemmer im Baumarkt besorgt. Die Scheiben selbst bestehen aus 4mm Fesnterglas und ich hab sie mir gleich auf Mass zuschneiden lassen. Allerdings werden sie nur auf der späteren "Oberseite" auch geschliffen und poliert geliefert. Daurch sind alle anderen Kanten dann während der Verarbeitung zwar messerscharf - allerdings verbindet sich das Silikon recht gut mit der rauheren Oberfläche und da die Scheibenkanten später komplett von Silikon umgeben sind, ist eine Verletzungsgefahr für mich oder die Tiere ausgeschlossen. Ich spare durch diese Maßnahme richtig Geld, denn das Behandeln der Glaskanten ist teurer als Material und Zuschnitt selbst.

Soviel vorerst, ich hoffe, dem ein oder anderen bringt meine Bericht einige Abläufe näher oder es entstehen eigene Ideen für Beckenauf und -umbauten daraus.
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#3
Hallo Wingis,
das sieht nach einer Menge Arbeit aus – hatte so ein zugemocktes Becken auch mal und weiß, wie lange man da mit dem Ceranfeldschaber ackern muss.
Aber gut, selbst wenn hier und da nicht alles zu entfernen ist, Krabbenbecken sind sowieso nur selten fleckenfreie Schmuckstücke, dafür sorgen später schon die Beckenbewohner und die entsprechende Luftfeuchtigkeit im Aquaterrarium. Wichtig ist erstmal, dass das Teil dicht ist und das scheint ja gegeben.
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#4
Hallo Wingis

wenn du Zeit und Platz hast -
heißes Wasser rein - dazu Spülmaschinentaps -
dann Putzen -
und danach GUT Ausspülen
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#5
Tja, verdammte Ungeduld!!! Aus meinem detaillierten Bericht zum Aufbau des Beckens ist nochts geworden - viel zu ungeduldig war ich selbst, die einzelnen Schritte durchzuführen und durch einige Rückschläge hätte ich auch keine Lust gehabt, das alles auch noch festzuhalten.

Insgesamt hat mir der Bau und das einrichten sehr viel Spaß gemacht -allerdings hatte ich sehr lange mit der Dichtheit des Landteils zu kämpfen. Bis ich heruasfand, das nicht wetwa meine Silikonnähte Quelle des immer wieder im Landteil auftretenden Wassers waren, sondern die Kunststoff-Aquarienrückwand - die ich statt Glasscheiben aufgrund der Optik zur Trennung genutzt habe - einen Haarriss hatte, durch den Wasser drang. Eine grossflächige Behandlung mit Aquariensilikon hat hier aber für Abhilfe gesorgt.

Es werden jetzt noch einige Feinarbeiten in Form von Bepflanzung an Land wie im Wasser passieren und eine passgenaue Abdeckung hergestellt werden. Ansonsten gefällt mir das Becken aber schon recht gut. Sollten um den einen Landteil je Streitigkeiten ausbrechen, kann ich eine zweite Insel am rechten Beckenrand über der Wasseroberfläche einhängen, die dann zumindest etwas Buddelmöglichkeit (max. 7 cm) bietet.



Aber natürlich möchte ich Euch das Ergebnis nicht vorenthalten:

Zunächst das ganze Becken im Überblick

   

Und hier etwas aufsichtiger

   

Das ist der Flachwasserbereich, den die Krabben bereits ausgiebeig nutzen

   

Und auch von diesem Bereich ein etwas aufsichtigeres Bild

   

Auf diesem Bild lassen sich die beiden Terrassen im Landbereich gut erkennen.

   

Und schliesslich die Tiefwasserzone, in der auch einige Fische eingezogen sind. Eher als Futterfische gedacht, haben Sie das "uneingefahrene" Becken bisher ohne Schaden bezogen.

   

Insgesamt fällt mir auf, das das zusammenleben im neuen Becken sehr viel harmonischer abläuft, als im kleineren zuvor. Obwohl nun noch zwei weitere Tiere eingezogen sind (1,1)

Auch zeigen die Tiere sich jetzt viel häufiger und wirken aktiver als im Vorgängerbecken. Der Landteil wird allerdings nach wie vor nicht beachtet. Die Krabben stammen alle aus erzwungener kompletter "Unterwasser-Haltung" - vielleicht brauchen sie einfach eine Weile sich an die neuen Möglichkeiten zu gewöhnen.

Gelegentlich sitzen alle fünf in gemütliche Runde auf einer Wurzel und suchen nach Nahrung. Keine Raufereien, keine Verfolgung. Selbst wenn versehntlich eine Krabbe mal auf eine andere tritt, bleibt die Keilerei aus! Fast schon unheimlich diese Ruhe.

Ob das noch die neue Umgebung ist und später der gewohnten Revierbildung weicht, weiß ich nicht, im alten Becken gingen die Streitereien allerdings sehr viel früher los.

Ich hoffe, dass ich die Einrichtung meines Beckens nun zumindest teilweise widergeben konnte und für den ein oder anderen eine Anregung entstanden ist...

Bei Fragen stehe ich natürlich gern Rede und Antwort... und auf Feedback bin ich grundsätzlich gespannt!








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#6
ds häufigere Zeigen ist normal - gibt sich aber leider wieder wen nsie ihre Reviere haben -
ic hwürde auf einem Plateau rechts über den Tiefwasserbereich noch einen kleinen Landteil als Rückzugsort bei Streitereinen einrichten
ansonsten aber schöne Becken
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#7
Hallo Wingis,

das sieht doch schon mal gut aus Smile

Damit der Flachwasserbereich erhalten bleibt, würde ich davor noch einen großen Stein o.ä. legen, der den Sand festhält. Sonst wird sich die Höhe das Sandes im Becken recht schnell angleichen.
Gruß!

Hans-Jürgen Günter
aka Püffi
Ihr sucht ein Buch über Krabben? Hier ist es:

Die Krabbenfibel, Von Monika Rademacher & Ollie Mengedoht, erschienen im Dähne Verlag
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Aqua-Terrarium.de hat für immer geschlossen. Die Landzonen gibt es weiterhin hier:
http://www.aquarien-schrank.de/epages/62...s/Landzone
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#8
gefällt mir ausserordentlich gut.
beim nächsten becken werd ich mich daran orientieren
lg Clemens

Aktuelle Bestandesliste auf meiner HP.
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#9
Vielen Dank für's Feedback. Die Flachwasserzone ist eigentlich mit reichlich Steinen und einem Ausläufer der Wurzel gesichert. Werde das aber im Auge behalten.

Der zweite Landteil steht hier schon auf Standby - ich werd aber erst noch Nachschub an Terrarienhumus besorgen müssen. Immerhin hat das Becken bereits 30l davon geschluckt... Außerdem bin ich mir noch nicht schlüssig wie ich es anbringen möchte, kunststoffsäulen würden mir die Optik verhageln...

Schade, wenn sich das muntere Treiben nach Reviercerteilung wieder gibt - ist gerade echt schön anzusehen, das ganze...
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#10
versteh ich

bei den Kunststoffsäulen -
wenn man den Kunststoff mit Silikon bestreicht und dann
in Sand oder Kies wälzt - dann hast du ihn schön kaschiert
Liebe Grüße Knut

"Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, wofür er sterben würde, eignet er sich nicht zum Leben."
Martin Luther King
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#11
(Monday, 14. February 2011, 14:25)Wingis schrieb: Schade, wenn sich das muntere Treiben nach Reviercerteilung wieder gibt - ist gerade echt schön anzusehen, das ganze...

Ich würde sagen, warte das erstmal entspannt ab. Es kann durchaus auch so laufen, dass sie ihre Präsentierfreudigkeit beibehalten, ist keineswegs bei Pseudosesarma unbedingt so, dass sie sich nach der Eingewöhnungszeit stärker verstecken. Geradde bei ihnen kennen wir nämlich eigentlich ein gegenteiliges Verhaltensmuster, sind sie anfangs noch relativ schreckhaft und verstecken sich bei vermeintlicher Gefahr so stört sie vieles nimmer, wenn sie sich erstmal eingelebt haben und man kann sie eigentlich dann den ganzen Tag über beobachten. Aber du wirst ja mit der Zeit sehen, wie deine Krabben das so handhaben möchten Icon_wink

LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#12
dann mag das bei meinen Krabben daran liegen dass sie nicht so oft besuch bekommen -
stehen halt doch in nem eigenen Raum und somit geschützt
Liebe Grüße Knut

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#13
*nickt* ich denke, das macht viel aus. Bei uns sieht man auch, dass die Krabben scheuer sind, die in Bereichen stehen wo kaum Umgebungsbewegungen sind.
LG
Moni
aka Ygra

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Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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