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GEOSESARMA DENNERLE var. "Blue" (Blaue Vampirkrabbe)
#1
Text: Monika Rademacher
Fotos: Oliver Mengedoht


Wissenschaftlicher Name: Geosesarma dennerle var. "Blue"
siehe: "Vampirkrabbe" und andere Geosesarma beschrieben

Deutscher Name:  Blaue Vampirkrabbe

Systematik: Domäne Eucaryota (Eukaryoten), Reich: Animalia (Tiere), Unterreich Metazoa (Vielzeller), Abteilung Eumetazoa (Gewebetiere), Unterabteilung Bilateria, Stammgruppe Protostomia (Urmünder), Überstamm Ecdysozoa (Häutungstiere), Stamm Arthropoda (Gliederfüßer), Unterstamm Crustacea (Krebstiere), Klasse Malacostraca (Höhere Krebse), Überordnung Eucarida, Ordnung Decapoda (Zehnfußkrebse), Unterordnung Pleocyemata, Infraordnung Reptantia, Teilordnung Brachyura (Echte Krabben), Überfamilie Grapsoidea, Familie Sesarmidae (Mangrovenkrabben), Gattung Geosesarma, Art Geosesarma sp. (noch nicht bestimmt)

Herkunft/Verbreitung: unbekannt (Südostasien)

   
weitere Fotos: https://panzerwelten.de/photos/index.php?/category/451

Aussehen: dunkler, brauner Panzer, (hintere/untere) Hälfte des Rückenpanzers blau, Scheren weinrot bis kräftig lila, Beine bläulich bis lila (zum Körper hin) bis braun (zum Ende), Augen weißlich bis grünlich.

   
Deswegen tauften wir sie "Blaue Vamirkrabben" bzw. Geosesarma sp. "blue"…

   
Die blaue untere Hälfte des Carapaxes bei sonst sehr großer Ähnlichkeit zu den "Vampirkrabben".

Geschlechtsunterschiede: krabbentypisch, Männchen haben eine schmale Bauchklappe, Weibchen eine breite Bauchklappe, die nahezu die gesamte Sternalplatte bedeckt. Zudem sind die Weibchen dieser Art meist unauffälliger gefärbt.

   
Männchen: Kräftig weinrot bis lila (je nach Licht) gefärbte Scheren.

   
Blass gefärbt bzw. mehr braun statt lila hingegen die Weibchen.

Größe: ca. 2cm Carapax-Breite

Alterserwartung: zwei bis vier Jahre Jahre

Wassertemperatur: tropisch (etwa 20 bis 28 Grad, aktiver ab 24 Grad)

Beckengröße/Besatz: für ein Pärchen ab 25L (40 x 25 x 25cm), vorzuziehen wäre eine Haltung in kleiner Gruppe in Becken ab 60 cm Kantenlänge, möglichst immer mehr Weibchen als Männchen, aber auch eine Besatzstärke mit identischer Anzahl an Männchen und Weibchen scheint bei guter Beckenstrukturierung problemlos realisierbar.

Beckeneinrichtung: Aquaterrarium mit größerem Landteil; gut strukturiert mit verschiedenen Kletterebenen, Versteckmöglichkeiten und Höhlenbau-tauglichem Substrat; Pflanzen (auch herunterrankende) Moose.

   

   
Beispielbilder  geeigneter Aquaterrarien

Futter: anscheinend primär carnivore Ernährung
• Frostfutter: Mückenlarven, Cyclops, Artemia, Muschelfleisch
• Lebendfutter: Regenwürmer (am besten allerdings zerteilt, sonst graben sich die Würmer womöglich – auch unter Wasser! – ein, ertrinken und verfaulen unbemerkt) Bachflohkrebse, Garnelen, Schnecken
• Fisch: tiefgefrorene Stinte u.ä., Thunfisch, Sardine, Hering etc. frisch oder aus der Dose {im eigenen Saft, nicht in Öl}
• Sonstiges: auch Obst, kleines Granulat- und Flockenfutter wird angenommen

   
Die Jungkrabben sind extrem gut getarnt und schwierig zu entdecken.

Verhalten: Relativ friedlich, ihre Ansprüche an die Haltungsbedingungen variieren stark: So gibt es Tiere, die sich ausschließlich auf den Landteilen aufhalten, andere wiederum bewegen sich überwiegend im Wasser oder auf Aufsitzpunkten mit direktem Wasserkontakt. Auffällig erscheint ihre Platzgebundenheit, die Tiere suchen sich einen Aufenthaltsort im Aquaterrarium und entfernen sich ab dann nur noch in geringem Bewegungsradius von dieser Stelle.

Eine aktive Nahrungssuche erfolgt nur selten, diese Krabben nehmen vorrangig Nahrung an, die sich in direkter Nähe zu ihnen befindet oder aber bei ihren klein umgrenzten Streifzügen zufällig auf dem Weg liegt.

   
Diese Krabbe mit fehlenden Gliedmaßen, vor allem aber mit dem Loch im Panzer über den Kiemen, hat leider nicht überlebt.

Vermehrung: Spezialisierte Fortpflanzung im Süßwasser mit fertig entwickelten Jungtieren statt Larven. Die Weibchen tragen relativ große Eier (> 1mm). Jungtiere benötigen einen Wasserteil oder sehr gut durchfeuchteten Morast mit stellenweiser Pfützenbildung für die erfolgreiche Entwicklung! Während der Trächtigkeit halten sich die Weibchen vorwiegend in ihren Gängen und Höhlen auf.

Vergesellschaftungsmöglichkeit: Garnelen, Schnecken (kleinere können verspeist werden), weiße Asseln.

   
Eine Jungkrabbe, wenige Stunden oder Tage alt.

Bemerkungen:
• Bei dieser Art haben drei der uns zuerst gelieferten vier Männchen nicht überlebt (zwei hatten offenbar Transportschäden, das dritte schwerwiegende Verletzungen {Loch im Kiemenbereich des Panzers}). Von den anschließend erhaltenen drei Pärchen haben jedoch fast alle ein Jahr überlebt, erst dann hat ein Männchen die Häutung nicht überstanden. Sie scheinen also relativ stabil zu sein.

• untereinander verhalten sich diese Krabben recht friedlich und wechseln kaum ihren Standort wechseln und  Entsprechend ihrem relativ schreckhaften Wesen verstecken sich häufig, sobald sie Außenbewegung wahrnehmen, jedoch lassen sie sich mittels Pinzette Futter anreichen. Die Weibchen halten sich fast ausschließlich in ihren gegrabenen Gängen an Land auf, die Männchen sind häufig im Wasserteil oder auf Erhöhungen dort, so dass sie zumindest mit den Füßen Wasserkontakt haben.
Ihre Ernährung gestaltet sich vorrangig carnivor, dies schließt leider auch den eigenen Nachwuchs mit ein. Möchte man vermeiden, dass die geschlüpften Jungkrabben binnen der ersten Lebenswochen verspeist werden, so empfiehlt sich die Aufzucht in einem seperaten Becken.

• Als absolut unverträglich haben sich G. dennerle var "Blue" mit  Geosesarma dennerle var. "Vampir" erwiesen. Es kam binnen kürzester Zeit zu Übergriffen von Seiten der G. dennerle var. "Vampir", die sogar soweit gingen, dass G. dennerle "Blue gefressen wurden.
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
#2
Ich möchte an dieser Stelle noch eine Website mit Biotopbildern hinzufügen:

http://www.garfishindo.com/news2.html

Danke an Uwe Dost für diesen Hinweis Smile
Gruß!

Hans-Jürgen Günter
aka Püffi
Ihr sucht ein Buch über Krabben? Hier ist es:

Die Krabbenfibel, Von Monika Rademacher & Ollie Mengedoht, erschienen im Dähne Verlag
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Aqua-Terrarium.de hat für immer geschlossen. Die Landzonen gibt es weiterhin hier:
http://www.aquarien-schrank.de/epages/62...s/Landzone
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