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2 tote Krebse innerhalb von 24 Stunden. Warum?
#1
Hallo Krebsliebhaber,

Ich bin total traurig und auch geschockt. Innerhalb von 24 Stunden habe ich zwei Krebse verloren - in verschiedenen Becken. Es waren ein Procambarus Alleni und ein Procambarus Enoplosternum.

Den Eno habe ich erst am 2. April bekommen. Ich habe ihn im Wirbellosen-Auktionshaus gekauft. Eigentlich sollte er nur 3 cm groß sein, war aber mit Scheren 6,5 cm groß (ich habe ihn nach seinem Tod gemessen). Er lebte in einem 80 cm Becken (112 l) zusammen mit Yellow Fire Garnelen. Die Wasserwerte sind PH 7,0 - KH 4 - GH 6 - NO2 und NO3 beide 0, NH 3 -0, O2 - 7.

Gefressen hat er von Anfang an gut, darauf habe ich immer geachtet. Gehäutet hat er sich bei mir nicht. Er hat auch kein auffälliges Verhalten gezeigt, wie es bei der Krebspest auftreten soll. Aber gestern abend beim füttern lag er tot im Becken. Mein Mann meinte schon, man hätte mir wohl ein ausgewachsenes Tier verkauft und seine Zeit wäre um gewesen. Weiß jemand, wie groß die werden? Ich finde immer nur unterschiedliche Angaben.

Und gestern morgen dann der zweite Schock: auch der Alleni lag tot im Becken. Er war in einem 120 cm Becken mit 300 l, zusammen mit Crystal Red Garnelen. Ich habe ihn mit 6 Wochen bekommen und mittlerweile war er schon 18 Monate alt. Die Wasserwerte in diesem Becken sind PH 7,0 - KH 6 - GH 6 - NO2 0, NO3 0, NH3 0, O2 6.
Auch er zeigte keinerlei auffälliges Verhalten. Gefressen hat er auch ganz normal. Die Becken sind gut bepflanzt - gegärtnert hat keiner von den beiden. Ich habe starke Filter eingebaut, die auch Sauerstoff ins Becken geben, die Oberflächenströmung ist gut, also denke ich, Sauerstoff ist genug vorhanden. Die Becken laufen alle bei Zimmertemperatur. Der Alleni hatte auch keine Schwierigkeiten bei der Häutung.

Aber was kann die beiden getötet haben? Ich habe am 28.04 bei dem Alleni Wasserwechsel gemacht und am 05.05 bei dem Enoplosternum. Bei ihm war es auch das erste Mal (wegen Krankheit bin ich leider nicht eher dazu gekommen). Ich denke, wenn mit dem Leitungswasser etwas nicht in Ordnung war, müssten doch die Garnelen als erstes sterben, oder nicht? Aber da habe ich keine Ausfälle. Ich benutze zwar Wasseraufbereiter von Dennerle, aber keinen Dünger.

Und nun habe ich gelesen, dass man für jedes Krebsbecken eigenes Arbeitsmaterial haben musss, wegen der Krebspest. Habe ich aber nicht. Ich habe insgesamt 6 Becken mit Garnelen (Bienen, Yellow Fire, Blue Pearl, Sakura und Crystal Red), Zwergkrebse (CPO, Alabama, Ninae) und nutze für alle die gleichen Eimer, Schläuche etc.

Habe ich die zwei etwa dadurch getötet? Bei dem Gedanken krampft sich mein Herz zusammen.
Die Zwergkrebse sind allerdings fit.

Das einzige, was bei beiden Krebsen gleich war, war das Futter. Ich füttere Sera crabs natural, Tetra Crusta Menü, Tetra PlecoMin, JBL Novo Crabs, Tetra Wafer Mix und Sera Spirulina Tabs, Futtersticks aus Kräuter-Heu-Paprika, Spinat/Spitzwegerich/Brennessel, Brennessel/ Bio Walnusslaub/Seealge, Spinat/Seealge/Montmorillonit.
Als Frischfutter Erbsen, Möhren, Zucchini, Kohlrabiblätter, Salat, Salatgurke alles aus dem eigenen Garten (für den Winter friere ich das ein). Gefrierfutter geben ich nur alle 4 Wochen.
Desweiteren ist immer Laub (auch aus dem eigenen Garten oder unserem Wald) im Becken, ebenso Erlenzäpfchen.

Es sind keine neuen Pflanzen oder Dekomaterial hinzugekommen.

Was mir noch aufgefallen ist, ist der Kies. Ich habe schwarzen Kies aus dem Internet. Die Beschreibung lautet: Sehr schöner Bodengrund für alle Aquarien. Unsere Kiessorten geben keine schädlichen Stoffe oder Substanzen ab, die die Unterwasserwelt negativ beeinflussen könnten. Nicht eingefärbt - schön glänzend. Neutrales Verhalten an das Wasser. Es handelt sich hier um ein künstliches, gebranntes Material mit einer sehr schönen, gleichmäßigen Körnung von 1-3 mm. Das Material ist nicht oberflächenbeschichtet, sondern durch und durch in einer Farbe.

Damit wähnte ich mich auf der sicheren Seite. Beim gärtnern fiel mir allerdings auf, dass die Pflanzenwurzeln ganz fürchterlich nach Gülle stinken.
Als ich in meinem 300 l Becken noch Fische und hellen Kies hatte, hatte ich das nie. Oder machen Garnelen und Krebse einfach mehr Schmutz als Fische? Mulm sauge ich nur beim Wasserwechsel ab, was vorne an der Scheibe liegt, wegen der Optik.

Und nun meine Fragen:

Was habe ich falsch gemacht?

Hat jemand eine Ahnung, was da passiert sein kann?

Habt Ihr bei mehreren Krebsbecken auch für jedes eigenes Arbeitsmaterial?

Dann habe ich gelesen, der CPO wäre Überträger der Krebspest. Kann ich die dann auch auf die Alabama und die Ninae übertragen?

Ich möchte gerne Krebse wieder haben und will natürlich alles richtig machen. Den Kleinen soll es auch gut gehen bei mir.

Für Hilfe und Antworten wäre ich sehr dankbar.

LG lilliefee162
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#2
Hi,
erstmal herzliches Beileid, natürlich ein Schock so kurz hintereinander. So nach deiner ausführlichen Schilderung fällt mir erstmal kein Fehler auf, vielleicht jemand anderem. Aber wegen der Krebspest möchte ich dich erstmal beruhigen, beide Krebse können genau wie die Zwergkrebse Träger der Krebspest sein, erkranken unter üblichen Umständen aber daran nicht, gefährlich ist es nur bei Nicht-Amerikanischen Krebsen wie z.B. Cherax, hält man diese neben den Amis müßte man tatsächlich für die Cherax eigenes Arbeitsmaterial haben, um eine Übertragung von einem Becken ins andere auszuschließen.
Normalerweise werden die Allenis älter, doch was ist normal, es kann auch mal ein kurzes Leben sein, ohne daß du darauf negativen Einfluß hattest, sozusagen Veranlagung und Häutungsprobleme können immer mal auftreten, ich vermute es lag womöglich daran oder er war für sich selbst eben im Alter, individuell sozusagen. In welchen Abständen hat er sich denn in letzter Zeit gehäutet, wäre das fällig gewesen?
Bei dem enoplosternum könnte ich mir vorstellen, daß durch Umzug, Transport, andere Wasserwerte usw. einfach Streß/Umstellung ein Häutungsproblem verursacht hat,ist die erste Häutung nach dem Umzug überstanden, ist alles gut, aber dies zu schaffen kann eben wegen der Umstände mit höherem Risiko schief gehen, ausgewachsen war er nicht.
Wegen der müffelnden Wurzeln, das kann in Ordnung sein, je nachdem was man so selbst unter Müffel versteht, aber es macht schon ein wenig skeptisch ob sich im Boden Faulgase entwickeln, allerdings sollten die Garnelen als Erste reagieren und die Krebse gehen meist bei belasteter Wasserqualität nach oben, das wäre dir wohl aufgefallen und grad die Procambarus sind eigentlich hart im Nehmen.
Wie ist denn die Wassertemperatur in den Becken? Bei wärmerer Haltung, denke über 20 Grad und guter Fütterung leben die Krebse kürzer als bei sparsamer Fütterung und niedrigeren Temperaturen. Zimmertemperatur um die 20 Grad ist ganz okay, aber manches Zimmer hat 24 Grad normal und im Sommer natürlich noch mehr, die Krebse packen das, doch die Lebensuhr tickt dann schneller.
Lieben Gruß
Karen
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#3
Hallo Karen,
vielen Dank für Deine Antwort. Die Wassertemperatur in den Becken liegt bei 20 bis 21 Grad. Die Becken stehen an den Außenwänden unseres Hauses (und es ist ein altes Haus mit nicht so super gedämmten Wänden), dass die Temperatur auch im Winter nicht über 22 Grad hinaus geht.
Bei dem Alleni stand tatsächlich eine Häutung an. Allerdings hatte er nie Probleme damit. Äußerlich war beiden nichts anzusehen.
Wegen meiner anstehenden Knie-OP hat mein Mann nächste Woche Urlaub und wird dann den Kies auswechseln. Wenn ich jetzt mit meinen Fingern durch den Kies gehe, steigen da immer Blasen auf. Und ich kann mir nicht helfen, ich habe bei diesem Gestein ein ganz komisches Gefühl. Obwohl das Material nicht oberflächenbeschichtet sein soll. Aber es ist ein "künstliches, gebranntes Material". Und "künstlich" hört sich für mich im Nachhinein einfach nicht gut an. So ein Mist, hätte ich man eher darüber nachgedacht.
Ich habe eben noch in Deiner Homepage geschmökert und Bilder geguckt. Du hast auch hellen Kies in unterschiedlicher Größe, wie es aussieht. Das werde ich - sorry - wird mein Mann Montag auch machen. Und dann können auch bald wieder Krebse einziehen.

LG lilliefee162
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#4
Hallo lilliefee162 Icon_wink

Willkommen in unseren Panzerwelten, auch wenn Dein Anlass ein trauriger ist.

Bzgl. Krebspest hat Karen schon alles geschrieben, und in der Tat müssten die Garnelen an sich eher umkippen als Krebse – der Metabolismus ist im großen und ganzen ja derselbe.

Wenn Krebse übrigens nicht genug Sauerstoff haben, würden sie an die Oberfläche klettern oder springen, sie können ja auch an der Luft atmen, solange die Kiemen feucht sind.

Blasen im Kies ist schon eher etwas zur Sorge, das können eigentlich nur Faulgase sein. Aber auch hier stellt sich die Frage: Wieso dann die Garnelen nicht? Künstlich… dabei sind wir auch immer skeptisch. Manches MAterial mag für Fische völlig ungiftig sein, ist aber für Wirbellose lethal (wie z.B. Kupfer ja auch). Würde ich lieber ersetzen, auch wenn Vergiftung recht sicher auszuschließen ist.

P. enoplosterum wird deutlich größer. Nicht so groß wie clarkii, aber 3,5 cm (ohne Scheren) ist schon noch ein Jungtier. 7 cm hatten unsere, ohne Scheren!

Du (bzw. die Tiere) dürftest schlicht Pech gehabt haben. Fehler lassen sich nach Deiner (sehr ausführlichen, gut) Schilderung keine ausmachen.
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#5
Hallo Ollie,
vielen Dank für Deine tröstenden Worte. Ich habe mich schon dazu entschlossen, den Kies auszutauschen. Ich werde dieses komische Gefühl einfach nicht los. Sieht zwar schick aus, der schwarze Kies (wenn es überhaupt Kies ist), aber die Tiere gehen vor. Und dann werden auch wieder Krebse einziehen. Und bestimmt auch wieder ein Eno. Sind einfach wunderschöne Tiere.
Komisch war einfach nur, dass beide gestorben sind. Da kommt man schon ins grübeln. Ich fühle mich verantwortlich für meine Tiere und möchte auch alles richtig machen, so dass es ihnen gut geht.
Darum bin ich auch froh, dass es solch tolle Foren wie dieses gibt. Ich finde, man lernt am meisten von den - manchmal auch leidvollen - Erfahrungen anderer.

LG lilliefee162
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#6
Dieser "Kunst-Kies" wird meistens aus keramik hergestellt(fällt als abfallprodukt an und wird dann einfach umgeabreitet) leider kann man in diesem verfahren nicht ausschliessen dass sich halogenide oder schwermetalle darin befinden..für fische unbedenklich zu sein reicht halt leider nicht für die Krebse, wenn es wirklich schwarzer oder bunter kies sein soll würde ich auf die speziellen kiese von den diversen "Nona-Herstellern" zurückgreiffen(De**erl* usw.) da sie eben für Garnelen-aquarien hergestellt werden, sind zwar teuer aber sicherheit geht vor. ich benutze selbst fast nur kies und sand aus einem nahen fluß in dem eben auch krebse leben..ist halt der Natur-look.
lg Clemens

Aktuelle Bestandesliste auf meiner HP.
http://viecherzucht.de.tl
für Smartphones: http://m.viecherzucht.de.tl
FB: www.facebook.com/viecherzucht
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#7
Hallo Clemens,
danke für die Antwort.
Wir haben heute das Becken geleert und neuen Kies rein getan. Die Steine waren unterhalb total verfärbt, wie man auf dem Bild sehen kann. Also mit Natur hat das bestimmt nichts zu tun. Und der "Kies" stank dermaßen nach Gülle, dass uns fast schlecht wurde. Die Wurzeln der Pflanzen waren ebenfalls stark angegriffen, mal sehen, ob die sich erholen.
Wir sind jetzt auch zurück zur Natur und haben zu unserem kleinkörnigen Kies, den wir noch hatten gemischten Kies dazugekauft mit Steinen bis zu 2 cm im Durchmesser. Also, mir gefällt es jetzt schon.

LG lilliefee162


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#8
Ola, diese schwarzen Stellen, da hat es gefault. Beim Einbringen des Bodengrunds sollte immer etwas (!) Wasser im Becken sein, damit keine Luftblasen zwischen den Steinchen hängen bleiben, wo es dann gut faulen kann.
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#9
Hallo Ollie,
das habe ich gemacht. Und ich bin, als der Kies mit Wasser bedeckt war, nochmals langsam mit den Fingern durch den Kies gegangen, damit etwaige Blasen entweichen können. Und trotzdem. Und der Kies stinkt ja nicht nur an einer Stelle. Ganz egal, wo ich etwas hoch genommen habe, es stank, stank, stank. Wie schon gesagt, habe ich so etwas in 35 Jahren mit normalen Kies nie gehabt. Nicht einmal, als ich durch unseren Hauskauf, Renovierung und Umzug das Aq sträflich vernachlässigt habe.
Das große Becken läuft jetzt wieder. Durch die unterschiedlich großen Kiesel sieht das richtig natürlich aus und gefällt uns sehr gut. Wir werden auch in den anderen Becken den Kies noch austauschen, denn der stinkt auch. Das wird eine arbeitsreiche Woche.
Also, so ein Zeug kommt mir nie wieder in Aq.

LG lilliefee162
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