Ich habe mich entschlossen, mich jetzt auch bei Euch anzumelden, nachdem ich mich den ganzen Urlaub lang ohnehin schon bei Euch (und in anderen Foren) eingelesen habe, so gut ich es eben zum Thema Nordseebecken tun konnte.
Ich habe schon lange die Idee gehabt, mir ein bißchen Strand in's Haus zu holen, und was mit einem Strandkrabbenpärchen begann, wurde über den ganzen Juli-Urlaub verteilt noch um einige Strandkrabbenbabies, zwei Seesterne, einen Einsiedler, drei Anemonen, eine Hand voll Sandgarnelen und zwei Kompassquallenbabies ergänzt; mit anderen Worten: Das Fieber hat auch mich erwischt!
Ich habe mir dann vom Urlaubsort aus ein gebrauchtes 80x40x40-Becken ergoogelt, das unser Nachbar für mich abholte und zu Hause hinstellte, so konnten alle sofort nach der Rückreise, die alle Tierchen gut überstanden haben (bis auf die beiden Quällchen, die durch den Kampf im Ebbwasser wohl schon zu geschwächt waren ) gleich in's Becken einziehen, komplett mit Original Nordseewasser, daß ich in zwei Selterkästen gleich mit"importierte". Nun steht mein kleines Strand-Aqua-Terrarium seit einer Woche.
Komplettiert wurde die Rasselbande heute früh noch durch drei wunderschöne Pferdeaktinien, die ich mir bestellt habe, und nun reicht das auch. Falls ich die Strandkrabbenbabies durchbringe, was ich sehr hoffe, gebe ich gerne welche ab, da ich weiß, daß eigentlich schon bei einem Pärchen einer zuviel ist, bislang sind beide Alten noch halbwegs friedlich und gehen sich bei aufkommender Aggressivität schnellstens aus dem Weg...
Die Innenausstattung besteht aus einem Decofilterfelsen, zwei Lebendsteinen mit massig Seepocken, natürlich Wattsand, einigen Steinchen und Muschelschalen, und ferner einem Aquaball Biopower 160 Filter sowie einem Abschäumer. Zusätzliche Verstecke habe ich auch bestellt.
Beleuchtet wird die ganze Bande mit einem Giesemann-Stratos Doppelleuchtbalken 1x Aktinienlicht + 1x Blauer Röhre in einer Aluabdeckung integriert, und hoffentlich am Anfang nächster Woche kommt der neue Aquarienkühler, den ich zähneknirschend, da fast genauso teuer wie die Abdeckung, dazukaufen musste, weil die Kühlventilatoren das Wasser nie im Leben auf nordseetaugliche Temperaturen 'runterdrücken...
Dann erstmal herzliche Grüße aus Berlin und ich bin gespannt auf Euch!
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Ein schönes Projekt, schön geschrieben und besonders gefällt mir das bild mit dem Strandkorb. *g*
Dass Du Dir jetzt recht fix Meersalz besorgen musst, weißt Du? Bekommst Du im Fachhandel oder, wenn nciht im Angebot, günstiger bei Ebay in der Großpackung (wobei Du andererseits vielleicht erst sehen willst, ob die Tiere auch fit bleiben, bevor Du Dir große Mengen zulegst).
Quallen benötigen ohnehin aufwändige Spezialaquarien mit ganz spezieller Strömung und spezielles Futter, die gedeihen nie in einem normalen Aquarium (von kleinen Nausithoe und ähnlichen abgesehen). Ist mit das Schwierigste, was die Aquarsitk anbietet… Aber schön, dass Dich die Wirbellosen gepackt haben!
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
Sieht wirklich schön aus dein Strandaqua!
Ich hab mal eine Frage, wo hast du den Einsiedlerkrebs her?
Hast du den auch selbst von der Nordsee gefangen? Falls du ihn selbst gefangen hast, hast du ihn im Flachen Wasser oder im Tieferen Wasser gefangen?
Sunday, 31. July 2011, 14:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Tuesday, 2. August 2011, 0:10 von Raverlexia.)
Hallo @Marwin!
Lieben Dank für Deine Antwort, hast Du denn genügend kleine Verstecke für Deine Kleinen? Ich würde Dir z.B. Tonröhren von eBay in den krabbenangepassten Größen empfehlen, sie heißen nach der Häutung nicht umsonst "Butterkrebse" und sind so eine extrem leichte Beute für die anderen...
Verstecke in allen Größen kann man wohl nie genug haben, ich habe noch welche dazubestellt, da ich schon früher in meinem Süßwasserbecken die Erfahrung gemacht habe, daß die Krabbi's gerne durch's Becken auf Wanderschaft gehen, und tierisch gerne was neues ausprobieren! Ich hatte schon Indische Süßwasserkrabben und Pantherkrabben.
Mein Männchen, der dicke Onno, hat einen Carapaxdurchmesser von ca. 4,5 cm, ich schätze ihn also auf wenigstens 4 Jahre, und meine Kniepje ist über den Rücken gemessen etwa knappe 4 cm breit, wahrscheinlich auch so alt wie Onno, da Kräbbinnen doch etwas kleiner bleiben.
Die Altersangaben sind ja immer leider etwas unsicher, aber ich habe gelesen, das Krabbi's im ersten Jahr bis zu 'nem cm Carapaxbreite erreichen können und pro Jahr durchschnittlich um einen cm wachsen können. Das betrifft hier in erster Linie unsere Strandkrabben, und korrigier' mich hier an der Stelle bitte jemand, falls ich da falsch informiert war!
Dann habe ich gerade gestern, als ich das Forum durchforscht habe, festgestellt, daß die 5 kleinen Babykrabben, die des weiteren bei mir durch's Becken krabbeln, offensichtlich auch Neozoen der Gattung Asiatische Strandkrabbe (Hemigrapsus sanguineus) sind.
Ein Weibchen trägt gerade Eier, mal sehen, ob da was draus wird!
Zur Temperatur eines Nordseebeckens habe ich immer wieder die Info, daß ca. 8-14°C nicht überschritten werden sollten, bereits 16°C sind eigentlich schon zu hoch, auch und gerade wegen bestimmter Algenbildung und zur Vermeidung von Fäulnisbeschleunigung, denn die Krabben verstoffwechseln mehr und schneller, da sie durch die erhöhte Wassertemperatur auch mehr Kohldampf bekommen. Meine fressen zur Zeit fast jeden Tag 1 gekochte Granat-Garnele UND TK-Artemien
Und die Wärme tut den anderen WG-Mitbewohnern ja auch nicht gut, ich denke da insbesondere an meine beiden Seesterne...
Und Temp's bis 30°C Da hat man bei Strandkrabben dann aber nicht lange Freude...
Liebe Grüße! Ich freu' mich sehr über weiteren Erfahrungsaustausch! @BEASTIEPENDENT
Hallo Ollie, vielen Dank für die Blumen!
Jawohl, ich habe mangels Echtseewassermenge um das Doppelte unser bretthartes Berliner Leitungsheimer mithilfe Aquatic-Marine Meersalz von Aqua-Light angereichert und zum Becken gegeben, was die Tiere bislang gut vertragen haben. Lediglich die Salzdichte macht mir gerade etwas Kopfzerbrechen, da ich bereits bei Crustawelten in Erfahrung gebracht habe, daß 35 g/l wohl doch etwas zu hoch für Nordseewasser ist. Jetzt habe ich einen Refraktometer bestellt, da mir ein Aräometer ja zur Salzdichtebestimmung nicht sonderlich weiterhilft. Ich seh also zu, daß der Schaden behoben wird, bevor einer entsteht.
Das mit den Quallie's hat mir der Meerwasseraquaristik-Fachhändler auch erklärt, ich habe auch schon vorher darüber nachgegoogelt, daß es sehr schwer ist, Quallen zu halten. Ein nur sehr schwacher Trost, aber die Tierchen wären auch ohne diese Aktion verendet, nämlich in der Ebbe auf dem Trockenen, es gab schon einige Leichen am Strand, und die Quallen kommen gerade erst...
Hier in Berlin gibt es zwei Spezialbecken, hab' ich mir sagen lassen, zum einen das Aqua-Sealife in Mitte mit einer hohen Wassersäule voller Quallen und das Zoo-Aquarium in der alten City-West, die kriegen das so einigermaßen hin.
Und gepackt haben mich die Nordseetiere im Besonderen schon immer... noch mit den Eltern fast jedes Jahr im Nordfriesland-Urlaub!
Ich hab' mir einen schon lange heimlich gehegten Wunsch erfüllt mit meiner Nordsee-Pfütze, mich aber lange Zeit nicht an die Meerwasseraquaristik 'rangewagt, zumal mich die technischen Kosten bislang deutlich abgeschreckt hatten... aber das Thema ist durch!
Wer einmal miterlebt hat, wie man einer Krabbe "die Schere drücken" kann, der ist hin und wech...
Schöne Grüße und bis bald! Hallo @Strandkrabbe - hihi, auch ein Carcinus maenas!
Erstmal danke für's Kompliment!
Und jawohl, ich habe auch den Einsiedler selber gefangen, daß heißt, eigentlich ist er mir beinahe zugelaufen, als ich ohnehin beim Tierchen einsammeln war. Ich brauchte quasi nur die Hand aufzuhalten und zuzugreifen - das ist aber auch bei Ebbe mit gerade eben auflaufender Neuflut im Flachwasser kein Wunder. Da spüren die Tierchen nämlich das frische, kühlere Meerwasser und kommen aus ihren Verstecken gekrabbelt - in diesem Fall aus den langen Steinbuhnen vom Hauptstrand der Insel Borkum, und das ist natürlich absolute Flachwasserzone, die sich bei hohen Temperaturen in der Sonne locker auf 40°C aufheizt, zumindest habe ich es so empfunden. Kein Wunder also, wenn die Tierchen anfangen zu "schwitzen"!
An den Buhnensteinen klebten auch die Seesterne und die Schlammrosen, und da diese Steine alle seepockenüberzogen sind, habe ich auch zwei als Lebendgestein als Zierde in meinem Becken. (DAS verrate aber bloß nicht den Borkumern, sonst kriege ich Ärger von wegen und gefährdetem Inselschutz! )
Aber wer sich Nordseetiere "angeln" möchte, der ist in Borkum's Ebbwasser am Badestrand bestens bedient!
Man muß nur schneller sein als die Möwen... die lassen sich aber auch gut ablenken durch manches durch Achtlosigkeit stibitzte Urlauber-Eis oder Bratwürsten...
Dann schöne Grüße und bis bald!
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Hi Marwin,
erst war ich mir auch nicht sicher, aber als ich das trächtige Miniweibchen in meinem Becken gesehen habe, wurde ich stutzig, und so sehr groß werden Asiatische Strandkrabben ja nicht. Als ich dann noch gelesen habe, daß sie sich gerade an der niederländischen Küste so extrem ausbreiten, wo Borkum ja gleich die erste Nachbarinsel auf Deutschem Gebiet ist, und ich dazu die Fotos der beiden Hemigrapsus-Arten hier aus dem Forum gesehen habe, war es mir ziemlich klar, daß da was "nicht stimmt".
Auch sprechen ihre Verhaltensweisen dafür, denn sie waren zu mehreren zusammengekauert unter den Buhnensteinen versteckt, während Strandkrabben doch einzelgängerisch veranlagt sind.
Die Arten sehen sich wirklich zum verwechseln ähnlich, und wenn ich ehrlich bin, bin ich mir eigentlich noch immer nicht sicher...
Sind eben doch eng miteinander verwandt!
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Danke für den Tipp ich werde mal gucken ob ich etwas fange wenn wir dieses Jahr wieder an die Nordsee fahren!
Ich habe auch sehr gute erfahrungen was das fangen von strandkrabben angeht, da ich meistens ein kleinen stabilen Ast nehme dort ein paar meter Angelschnur drumbinde und am ende der schnur eine Wäscheklammer dranknote. An die dann eine offene Muschel dranhängen und los gehts !
Da braucht man nicht lange warten und die beißen alle an!
Aber am liebsten Laufe ich durchs Watt und fange dort ein paar Krabbeler
Mein Einsiedler hat sich gerade erfolgreich gehäutet *froi*!
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Sunday, 31. July 2011, 17:56 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Sunday, 31. July 2011, 17:58 von Raverlexia.)
Auf "unserer" Insel braucht man echt nur die Buhnensteine hochzuklappen und: "TATA!" - Da sind se!
Wir sind in den Herbstferien wieder da, dann hole ich Frischwasser und gucke, was mir da noch so in die Finger gerät, was ich noch nicht habe...
Nochmal zum Einsiedler:
-Na, und so schlimm kann es ja mit meinem Wasser nicht sein, wenn sich jemand drin häutet... hatte erst ein wenig Sorge, ob ich auch ja alles richtig mache...
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Monday, 1. August 2011, 12:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Monday, 1. August 2011, 12:05 von Raverlexia.)
So, liebe Krabben-Infizierte ,
ich kann's mir nicht verkneifen -wie passend!-, Euch ein paar weitere Bildchen zu kredenzen.
Zwei von meinen WG-Bewohnern ist das wundervollste passiert, was ihnen und einem Krabbenpfleger überhaupt passieren könnte: Die lebendig überstandene Häutung nach dem Umzug in ein neues Zuhause!
Gestern der Einsiedlerkrebs und heute früh die kleinste Babykrabbe, auch wenn sich ihre abgefallene Schere noch nicht wieder regeneriert hat. (Oder der neue Stumpf ist in der Exuvie steckengeblieben, hab' sie aber noch nicht untersucht!)
Ob nun Anfängerglück oder nicht, sei mal dahingestellt - ich bin erstmal nur froh, daß sie es beide überlebt haben!
Hier, guckt mal:
Babykrabbe(l) links, die Exuvie rechts von ihm (es ist ein "er")
Die Einsiedlerexuvie im Vordergrund, der "Neueingekleidete" dahinter, in einer Herzmuschelschale sitzend
Hier gleich der nächste Häutungsanwärter vor seinem Versteck!
Schwer zu erkennen, aber wenn man genauer hinsieht, erkennt man die Silhouette einer Krabbe. Das ist meine Kniepje, die sich auch schon verdächtig lange hier versteckt...!
Der dicke Onno macht keine Anstalten, sich für seine nächste Häutung zu interessieren, er hält lieber Klönschnack mit der Pferdeaktinie. (Ich meine, es geht gerade um gute Verstecke und Aufsitzmöglichkeiten... )
Sorry, ich krieg' das Bild nicht gedreht hier 'rein!
"Wartet, bis ich groß bin!" - Schon ganz schön kess, der Lütte!
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Tuesday, 2. August 2011, 0:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Tuesday, 2. August 2011, 0:05 von Raverlexia.)
-So, Freunde, und weiter geht's mit meiner Nordseebecken-Berichterstattung.
Ich habe nämlich gerade wieder gelernt, etwas besser zu machen.
Da ich zwei Filter im Becken hatte, weil ich meinte, es wäre nötig, habe ich den Eheim-Aquaball 'rausgeschmissen und nur den Decofilter 300-Felsen von TetraTec am Laufen.
Mich wieder ein Stückchen weiter eingelesen, daß so viel Filterung bei Kaltmeeraquarien absolut überflüssig ist, ein kleiner Innenfilter bei meinem Minibecken zum Abschäumer reicht völlig aus, sonst bringt man die Bakterienflora aus dem Gleichgewicht.
Ich habe (außer den Krabblern natürlich) Seepocken-"Lebend"gestein, zwei Seesterne und ein paar Sandgarnelen, sowie 10 Strandschnecken, die mir helfen, das Becken zu säubern.
Verhungern tun sie bei mir alle bestimmt nicht, da paß' ich beim Füttern schon auf, aber es geht auch um die Bakterien im Substrat, die die Abfallprodukte brauchen.
Ich hätte z. B. nie gedacht, daß Nitrit im Nordseewasser als Abbauhilfe eher erwünscht ist, als im krassen Gegensatz zu Süßwasser!
Und da schmeiß' ich Rindvieh auch noch ein paar Zeolithsteinchen zum Eheim-Filtersubstrat !
Also, liebe Nordseefreunde, die Ihr vielleicht vorhabt, eines schönen Tages einmal auch ein paar Nordseekrabbler & Co. nach Hause mitzunehmen, bei mir war es jetzt wohl hoffentlich noch nicht zu spät, aber informiert Euch bitte wirklich SCHON VORHER, so gut es bei diesem wirklich sehr speziellen Thema eben geht, Eure Erkundigungen über marine Kaltwasseraquaristik einzuholen.
Diese bekommt Ihr weitestgehend im Internet und durch die Erfahrung von Menschen, die bereits Erfahrung in der Betreuung solcher Becken haben. Bücher über Nordseeaquaristik habe ich, zumindest bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt, keine gefunden.
Hört nicht zu vorschnell auf das, was Euch Händler erzählen, die haben meistens nur Riffaquaristik-Erfahrung, aber jeder Krabbenkutterkapitän kann Euch mehr beibringen!
Ich hatte da nämlich heute wieder so ein aufschlußreiches Telefonat mit Borkum...
Ich möchte gern mit meinen Erfahrungen, die ich hier beschreibe, einen Teil dazu beitragen, daß Anfängerfehler in diesem gerade so speziellen Bereich vermieden werden können und Euch ermutigen, es ruhig auch einmal mit einem Nordseebecken zu versuchen, wobei einfache Süßwasser-Vorkenntnisse wie bei mir zwar hilfreich, aber manchmal genau das Verkehrte sein können! In Vielem fängt man wieder komplett von vorne an...
Sven Gehrmann hat sehr recht damit, wenn er sagt, daß die Nordsee zu Unrecht so wenig in der Meerwasseraquaristik Beachtung findet, denn auch sie bringt nicht wenige faszinierende Geschöpfe hervor.
Und das dazu fast noch vor der eigenen Haustür!
In diesem Sinne: Bis zum nächsten Erfahrungsbericht, let's go und lasst Euch nicht entmutigen!
(Monday, 1. August 2011, 23:46)BEASTIEPENDENT schrieb: Die Kleinen sind übrigens auf jeden Fall Hemigrapsus, bei H. takanoi haben die Männchen "Püschel" an den Scheren.
Oh, DANKESCHÖN, "Beastie"!
War meine Skepsis also doch berechtigt! Für Püschel sind sogar sie noch ein Stückchen zu klein, werd' aber in Zukunft darauf achten!
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ich habe nach längerer Zeit wieder einige Neuigkeiten über mein Nordseebecken zu berichten.
Sämtliche Krabbler, bis auf den dicken Onno, haben sich ihres alten Anzugs entledigt und tragen "neueste Mode" eine Nummer größer.
Kniepjes Häutung wurde mit einer 5-tägigen Paarung zelebriert, auf deren Ergebnisse ich nun gespannt bin, ob und vor allem, WIEVIEL dabei 'rauskommt, ich weiß lt. Internet-Nachforschungen von rund 200.000 - 250.000 Eiern, das würde ganz schön eng im Becken. - Kleiner Scherz, die allerwenigsten "packen" die ersten Häutungen und nur die wenigen Harten kommen in den Garten.
Meine beiden armen Seesterne haben die ewige Warterei auf den richtigen Durchlaufkühler leider nicht überstanden. Zwei dicke Pannen sind passiert, zum einen kam ein Mehrfachventilator defekt an und zum anderen gab es das Hailea-Gerät auf längere Sicht nicht vorrätig, was mir erst längere Zeit nach der Bestellung gesagt worden ist... zwar habe ich gegen etwas Aufpreis das nächstgrößere Gerät nach drei Tagen geliefert bekommen, aber nach insgesamt 14 Tagen Wartezeit wesentlich ZU lange für Seesterne, die jetzt noch unter meinen Krabbi's weilen könnten, wenn alles glatt gegangen wäre. Nun muß ich mich bis zum Oktober gedulden, und hoffen, daß ich auf Borkum noch den einen oder zweiten (oder anderen) Seestern finden kann, obwohl es im Herbst sicherlich schwierig sein wird, überhaupt einen Asterias rubens zu finden.
Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Hier ein paar aktuelle Fotos meines Nordsee-Aqua-Terrariums:
Exuvie einer Asiatischen Strandkrabbe: von oben
von unten
Onno und Kniepje bei der Paarung, rechts daneben Kniepje's Exuvie
Kniepje's Exuvie von Nahem
Großer Spaß für 5 Tage, aber sehr anstrengend...
Hier sieht man die ganz genauen Details sogar besonders deutlich
Kniepje's geöffnete Bauchklappe
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Schön, dass sie sich gut halten und Du so einen Spaß dran hast. Mit Nachwuchs wird ohne spezielles Aufzuchtbecken allerdings nix, in einem Haltungsbecken und ohne spezielle Fütterung kommen an sich keine Larven durch.
5 Tage? Ungewöhnlich – oder ich hab's nicht mehr in Erinnerung, falls das für Carcinus derart lang dokumentiert ist…
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
Ja, ich fand's auch ungewöhnlich, nach der Häutung von Mittwoch bis einschließlich Sonntag ging es rund. Allerdings vergaß ich zu erwähnen, daß sie nach zwei Tagen mal für ein paar Stunden Pause eingelegt hatten, dabei legte sich der große Onno schützend bäuchlings über seine Frau und schleppte sie, krabbentypisch schützend, durch das Becken.
Für potentielle Eier habe ich ein kleines Einhängebecken aus Netzmaterial besorgt, das ich für die Krabbie's umarbeiten muß.
Ein Damenstrumpf wird mittels Schießgummi drübergespannt, damit keiner der Alten räubern kann, und zur Fütterung habe ich CoralFluid Zoo- und Phytoplankton. Artemianauplien züchte ich für die späteren Stadien inzwischen auch nach, da haben dann auch alle anderen Bewohner was von.
Es ist ein Versuch, wär' schön, wenn ich einige Babies durchbrächte. Die geb' ich später sehr gerne weiter, da ich finde, daß sich Strandkrabben als Anfängertiere unheimlich gut eignen.
Oder ich trage sie nötigenfalls zurück nach Borkum an den Strand wie die berühmten Eulen nach Athen !
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Um welche "Anemonen" handelt es sich? Sie tauchen auf den Bildern nicht auf. Womit fütterst Du die Anemonen und die Pferdeaktinien? Leben die Seepocken noch? Als Filtrierer haben sie schlechte Chancen in einem Aquarium.
Okay, dann könnte das schon eher klappen. Unsere Aufzuchtberichte zu Mangrovenkrabben kennst Du? Denn nach dem gleichen Schema funktioniert es mit marinen Krabben auch. Viel Erfolg!
Wednesday, 29. August 2012, 15:57 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Wednesday, 29. August 2012, 16:38 von Raverlexia.)
Hallo, liebe Krabbe*l*freunde,
erst jetzt, nach über einem Jahr, finde ich wieder Zeit, etwas über mein Nordseeaquarium zu schreiben, und das hat triftige Gründe...
Kurze Zeit, nachdem ich das letzte Mal hier gepostet habe, vermehrte sich mit rasanter Geschwindigkeit eine fiese Braunalge im Becken. Je öfter ich das Wasser wechselte, um sie wieder loszuwerden (damals noch unser Berliner Leitungsheimer...), umso schlimmer vermehrte sich diese Alge. Das Teufelszeug verklebte nach und nach sämtlichen Meeresbewohnern die Atmungsorgane und einer nach dem anderen starb, zum Schluß auch mein geliebter Onno und die süße Kniepje-Maus. Sie ruhen jetzt alle im Garten...
Dieser Rückschlag war natürlich heftig. Ich wollte herausfinden, woran es lag, daß ich diese besch...ene Braunalge nicht in den Griff bekommen habe. Ich berichtete unserem Aquarianerfreund auf Borkum von der Tragödie. Es stellte sich heraus, daß das Leitungswasser in unserer Stadt SO hart ist, daß es sich nicht zum Aufhärten von Nordseewasser eignet, da sich durch eben diesen Mineralkalk im Leitungswasser eine sog. Silikatalge bildet. Die Krux ist, daß durch die häufigen Wasserwechsel diese Alge nur noch schlimmer wächst, da sich ja die Silikate auf diese Art im Wasser nur noch summieren!
Ich hätte mich hauen können, daß ich unseren Freund nicht sofort kontaktiert habe, nachdem mir diese Drecksalge aufgefallen war...
Nun blieben mir nur noch die Strandschnecken, und die galt es jetzt wenigstens zu retten. Unser Freund Manfred versuchte mich damit zu trösten, daß ich auf DEN wahrscheinlich häufigsten Anfängerfehler überhaupt in Sachen Meerwasseraquaristik 'reingefallen bin und daß die meisten Anfänger aus diesem Gründe auch wieder aufgeben. DAS wollte ich, allem Schock zum Trotz, nun aber auf gar keinen Fall.
So ließ ich mich weiterhin beraten: Als erstes sollte ich destilliertes Wasser in's Becken kippen, das eine Nacht lang offen an der Luft stand, um neue Keime zu entwickeln. Das Ganze tötete zunächst nach und nach die olle Braunalge ab. So konnte ich wenigstens einige Felsengarnelen und Futtermysis zu den Schneckies dazusetzen.
Dann machte sich prompt eine Grünalge breit - ich fing langsam an zu Fluchen!
Also wieder Wasserwechsel mit destilliertem bzw. entmineralisiertem Wasser.
Dann brachten meine Eltern mit von der Nordsee einige Muschelschalen mit, die mit Seepocken besetzt waren. Prompt blühte das Wasser schon wieder! Nach mehrfachen manuellen Reinigungsaktionen und Wasserwechseln beruhigte sich das Becken wieder.
Allerdings musste ich mich nun bis zum nächsten Sommer gedulden, an neue Bewohner zu kommen, denn aus beruflichen Gründen musste ich auf die Herbstferien mit meiner Family verzichten und sie alleine nach Borkum fahren lassen *heul*.
ABER DANN: Es wurde irgendwann endlich auch in diesem Jahr mal Sommer!!! Und diesmal habe ich beschlossen, in Zukunft Pflegefehler jeglicher Art zu vermeiden: Ich fragte auf Borkum dem armen Manni akribisch Megalöcher in den Insulanerbauch über bessere Methoden der Wasseraufbereitung im heimischen Fischsuppentopf. Mit entsprechendem Erfolg!
In der elektrischen Transportkühlbox kam Anfang August eine bunte Truppe in der Hauptstadt an, um sich eine komfortable WG-Halle zu teilen. Das Wasser wurde zunächst zum größten Teil durch Original-Nordseewasser ersetzt, wozu ich meinen Mann verdonnert habe, als er zweimal aus beruflichen Gründen nach Hause musste; nicht ohne vorher von mir mit einem 12l-Kanister Seewasser be"glückt" zu werden *grinsel*.
So konnten die neuen Bewohner gleich einziehen: Onno zwo, Kniepje die II., der große Einsiedler Bernhard, die Seesterne Eno, Meno und Keno, ein Haufen namenloser Blumentiere und Strandschnecken und natürlich wieder seepockenbewachsene Lebendsteine aus den Buhnen. Sogar ein Babyfischchen ist an Bord, von dem ich immer noch nicht weiß, ob es sich um einen jungen Wolfsbarsch oder um eine Grundel, Muräne oder vielleicht sogar um einen jungen Lachs handelt.
Ferner gibt es noch gut zwei Dutzend Mies- und Herzmuscheln als Filtrierer und Seesternfutter.
Aufhärten tu' ich das Wasser nur noch durch Muschelschill, zerbrochene Muschelschalen. Ich habe inzwischen eine Dupl*-Umkehrosmoseanlage im Keller, die Wasserwerte halten sich bis jetzt top. Zusätzlich habe ich noch einen Silikat/Phospatkiller im Zusatzfilter.
Einen Nitritpeak konnte ich seither auch nicht verzeichnen, da ich einmal die Woche mit Hydrokoll und All-in-One aus der Fachhandlung dosiere, das Wasser ist glasklar und damit sauberer als die Nordsee (Kunststück!).
Und das Schönste: Die miteingeschmuggelten Babiekrabbseln häuten sich bereits fleißig, und Seesterne wie der Fischie wachsen!
Nun kann ich mich endlich wieder trauen, diesen alten Thread wiederzubeleben, diesmal will ich's wirklich richtig anpacken!
Viele Grüße allen Gleichgesinnten!
(Friday, 19. August 2011, 13:03)Palinurus schrieb: Hi
Um welche "Anemonen" handelt es sich? Sie tauchen auf den Bildern nicht auf. Womit fütterst Du die Anemonen und die Pferdeaktinien? Leben die Seepocken noch? Als Filtrierer haben sie schlechte Chancen in einem Aquarium.
MfG.
Wolfgang
-So, lieber Wolfgang, nun kann ich Dir also auch endlich Deine Frage beantworten:
Es handelt sich um Seenelken und die weit in der Nordsee verbreiteten Schlammrosen, Sagartia troglodytes, in erstaunlichen Farbvarianten.
Ich füttere sie des Öfteren mit einer Extraration Flüssigplankton oder Fischstückchen, den Rest machen eine Tageslicht- sowie eine Blaulichtröhre für die Zooxanthellen.
Alles, was vom Plankton frei davonschwimmt, landet bei den Seepocken, die nach jeder Fütterung gierig zu wedeln beginnen.
Einmal habe ich aus Versehen die Pipette unter einem der Seesterne zu kräftig ausgedrückt, jetzt ohne Quatsch, der sah am nächsten Morgen aus wie ein Michelin-Männchen und die Spitzen vorne waren rund...!
Aber er hat's zum Glück überlebt!
Viele Grüße!
Alexia
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Das klingt ja nach erfolgreicher Fehlersuche (nicht jedes Leitungswasser ist MW-geeignet, stimmt) und einem erfreulichem Neubeginn. *daumendrück!*
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
Oh ja, auf ein Neues... In der ersten Oktoberwoche bin ich wieder am Strand von Borkum und gucke nach Crangons - Granat/Sandgarnelen und 2-3 Strandgrundeln, damit das Fischchen wieder Artgenossen hat, ist schließlich ein Schwarmfisch.
Der kleine hat als einziger den Umzug in mein Becken überlebt, da die anderen in der Enge des Transportbeckens von den Krebsen geangelt worden sind...
Verfressene Bande!
Zum Glück gibt es zu Hause genügend Verstecke.
Zur Zeit geht es den Tieren auch immer noch blendend, und ich hoffe auch, daß das so bleibt!
Ein kleiner dicker Seestern grast die Algen von der Scheibe ab und die Aktinien wachsen beständig, aber ich muss sie auch jeden Tag dazu füttern, entweder mit Plankton, aufgetauten TK- Artemien, die ich mit einer Futterpipette verabreiche oder eben mit Plankton.
Füttere ich sie nicht, schrumpfen sie ziemlich rasch wieder.
Alle sind hinterher so satt, daß nur noch die dicken Rülpser fehlen!
Mit der derzeitigen Entwicklung kann ich nur zufrieden sein!
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
Ich drücke Dir natürlich die Daumen, dass es diesmal besser klappt, habe aber große Bedenken, dass Du das Becken (ist es immer noch das 80x40x40?) überfrachtest. Es ist zwar schwer, das Gewicht der Tiere abzuschätzen, aber für jedes Gramm Tier sollte man wenigstens einen halben Liter Wasser haben. Das heißt, dass Du bei ca. netto 100 Liter Wasser, nicht mehr als 200 g Lebendmasse drin haben solltest. Muschelschalen und Schneckenhäuser zählen nicht als Lebendmasse. Auch hast Du, falls es wirklich eine Seenelke ist und auch mit dem Seestern Tiere, die kaum Temperaturen über 20°C vertragen. Ich denke eher nicht, dass es das Wasser war, was durch Algenwuchs die Tiere umgebracht hat, sondern sterbende Tiere und Futter haben das Wasser "vergiftet", was zur Algenblüte führte. Es ist natürlich nicht schlecht, Phosphat und Nitrat herauszufiltern. Silikat stellt nur ein optisches Problem dar, da es die braunen Kieselalgen begünstigt, die aber nicht schädlich sind, sondern den wichtigsten Basisanteil der Nahrungspyramide im Meer darstellen. Und dass man mit zuviel Kalk zu Algenblüten kommen kann, kann ich mir auch nicht vorstellen, da Calcium nach Natrium und Magnesium das dritthäufigste Kation im Meerwasser ist. Ich fülle zumindest im Winter immer mit Leitungswasser mit GH 16 auf, ohne negative Folgen. Nitrat und Phosphat sind im Meer die limitierenden Stoffe, die im Aquarium sich aber durch Futtereintrag oder Leichen anhäufen, und Algen sind die einzigen Nutznießer davon, da wir sonst keine Verbraucher in Form von Tangen, Seegras etc. haben.
Es würde mich aber für Dich freuen, wenn ich mit meiner Einschätzung falsch läge.
Saturday, 15. September 2012, 21:58 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Saturday, 15. September 2012, 22:09 von Raverlexia.)
Hallo Wolfgang!
Ich finde es total klasse, daß Du Dir so viele Gedanken um mein Becken machst, aber ich glaube ich kann Dich beruhigen: 200 g Lebendbewohner sind da nicht drin, zwar kann ich nur schätzen, aber sämtliche Bewohner passen gemeinsam auf meine Hand. Sie sind halt alle noch ziemlich klein, bis auf das halb erwachsene Strandkrabbenpaar und den großen Einsiedler.
Da halte ich es mit Sven Gehrmann, der dringend dazu rät, Tiere unterhalb eines Durchmessers von 10cm einzusammeln, erwachsene Tiere gewöhnen sich viel schwieriger ein. Einen alten Baum verpflanzt man ja schließlich auch nicht.
Sollten es die Tiere weiterhin so gut schaffen, was ich ja inständig hoffe, biete ich gerne welche zur Abgabe an privat an, oder frage ggf. hier in Berlin im Sealife-Aquarium oder im Zoo-Aquarium nach bestehendem Interesse. Mir ist schon klar, daß meine Kapazitäten begrenzt sind (leider *seufz*).
...ich würde die zu groß Geratenen sogar freiwillig wieder mitschleppen nach Borkum wenn's sein muß, wie die berühmten Eulen nach Athen!
Ich kann Dich bezüglich der Wassertemperaturen auch beruhigen, ich habe ja, wie auch bereits beschrieben, einen wunderbaren Durchlaufkühler der Firma Hailea, wobei ich den Ultra 300 fast etwas überdimensioniert finde. Allerdings spricht für diese Größe, daß ohnehin immer dazu geraten wird, das nächstgrößere Modell einzusetzen, da Faktoren wie die Abwärme der Aquarienleuchten und Umgebungstemperatur oft unterschätzt werden. Unser Becken steht in der Küche, und oft sind die Scheiben beschlagen, es ist halt immer warm.
Zur Zeit halte ich das Becken bei 13'C, werde aber bald Herbst spielen und langsam noch weiter runtergehen.
Ist allerdings fraglich, ob ich die 4'C erreiche, ohne das mir dabei das Becken von außen davonschwimmt bei der Außenwärme. Die Tiere fühlen sich bei dieser Temperatur zwar pudelwohl, aber Wintertemperaturen von 10'C sind auch okay.
Nein, und Tierleichen oder zuviel Detritus hatte ich damals auch nicht im Becken. Ich habe damals bereits einen gut funktionierenden Eiweißabschäumer und drei Filterpumpen im Becken gehabt. Auch Kahmhaut hat sich nie bilden können durch die rege Ausströmaktivität der Filter.
Je öfter ich das Wasser gewechselt habe, um so schlimmer wurde es, unser Aquarienfreund auf Borkum tippte halt ganz stark auf Silikatbraunalge... Sogar die Seepocken hat's damals dahingerafft, war alles zugeschmiert mit dem Mist!
Aber das ist Gottseidank vergangen, das Becken läuft prima und ich war vor drei Tagen sehr erfreut, als ich entdeckt habe, das zwei winzige Bäumchenröhrenwürmer aus dem Sandwatt ragen, na, wenn DAS keine kleine Sensation ist!
Ich kann halt nur immer auf die Werte gucken und den Salzgehalt konstant halten, der Rest ist eine wohldosierte Fütterung. Der allerletzte Rest ist hoffen, doch ich bin auch guter Dinge, zumal Sven Gehrmann in seinen Büchern schreibt, daß viele Nordseetiere im Allgemeinen robuster sind, als viele andere Literatur behauptet, das sei den heutigen technischen Möglichkeiten echt gedankt!
Ist schon geiler als fernsehen, so 'ne kleine krabbelige Welt für sich, ich sitze oft stundenlang davor und amüsiere mich köstlich über die Geschichten, die da entstehen...!
Dann mal bis bald und schöne Grüße!
Ein Tourist kommt am Nordseestrand an zwei Ostfriesen vorbei, die mit Gummihosen bekleidet bis zu den Knien im Wasser stehen und angeln. "Na, ernährt Sie denn das Fischen?" - "Och ja, nebenher dichten wir noch ein bisschen", sagt der eine. "So, lassen Sie doch mal hören!" - "Wir stehen hier und angeln Barsch, uns steht das Wasser", er schaut nach unten, "bis zu den Knien." - "Das reimt sich aber gar nicht!" - "Na warten Sie mal, bis die Flut kommt!"
13 Grad? Uff! Das Ding verbraucht aber dann ähnlich Strom wie ein Staubsauger, oder?
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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) gleich in's Becken einziehen, komplett mit Original Nordseewasser, daß ich in zwei Selterkästen gleich mit"importierte". Nun steht mein kleines Strand-Aqua-Terrarium seit einer Woche.
, sobald eine sich Häutet.
![[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg]](http://www.panzerwelten.de/logos/pw-mangroven7_312px.jpg)
