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Ausbrüche und Wiederentdeckungen
#1
Momentan herrscht anscheinend Ausflugszeit bei den Terrarienbewohnern. Es begann vor über einer Woche, als ich beim Aufräumen plötzlich einen winzigen Jungferngecko (Lepidodactylus lugubris) unter einem Papierstapel entdeckte. Normalerweise verfüttere ich die gut sichtbar platzierten Geckoeier an die Landeinsiedlerkrebse und Krabben, sobald ich sie entdecke. Diesmal aber hatten mich die Geckos sehr offensichtlich ausgetrickst. Nach kurzer Jagd quer über den Schreibtisch entschwand das Geckobaby dann hinter der Heizung... Also machte ich mich an den Fallenbau. Da es spät Abends und Wochenende war, zunächst ein Provisorium: Ein Glas, gefüllt mit zerknülltem Backpapier und einem Köder aus Honig und Fruchtbrei wurde mit Papier abgedeckt, in dem sich ein einziges kleines Loch befand. Ich stellte das Glas auf die Heizung, dort, wo der Minigecko abgetaucht war. Tatsächlich sah ich ihn nach einer Stunde am Glas, doch er entschwand wieder blitzschnell hinter der Heizung. Am nächsten Tag dann habe ich eine leere Colaflasche enthauptet, sie geckogerecht eingerichtet und mit gefangenem Wiesenplankton gefüllt. Als Verschluss diente eine Art Reuse aus Draht und Damenstrumpf (am Samstag frisch gekauft, nur um Spekulationen vorzubeugen Pfeif ).
Habe dann noch eine Schreibtischlampe zur Wärmeproduktion auf die Fallen gerichtet. Doch auch nach Tagen blieb ein Fangerfolg aus. Mit einer offen platzierten Futterstelle mit Marmelade und Fruchtbrei, umgeben von feinem Sand, wollte ich wenigstens feststellen, ob der Gecko überhaupt noch lebt. Aber es waren keine Spuren zu erkennen. Weitere Tage vergingen, und ich wollte schon die Zeitrafferfunktion meiner Webcam nutzen, um mehr Klarheit über Leben oder Tod des Geckobabys zu erlangen, da fällt mir beim Zurückziehen der Gardienen ein winziger, zuckender Geckoschwanz vor die Füße Icon_eek. Von Schuldgefühlen geplagt, suchte ich die Gardinen und die nähere Umgebung ab - erfolglos. Dann, eine halbe Stunde später, krabbelt ein schwanzloses Geckokind an der Innenseite des Fliegengitters entlang. Um es kurz zu machen: Erwischt! Ab in die nochmal neu eingerichtete und gesicherte Colaflasche.

Wo ist der Metasesarma aubryi Mann? Entgegen seiner Gewohnheit ließ er sich seit etwa drei Tagen nicht mehr Blicken. Vielleicht war er in die Höhle des Weibchens gezogen, mit der er sich gepaart hatte? Heute Morgen dann ein seltsames Rascheln oben im Regal. Mir schwant nichts gutes. Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Vor etwa drei Tagen hatte ich nicht nur das Seemandelbaumlaub aus dem Terrarium entfernt, da es von dem probelöchergrabenden, häutungswilligen Landeinsiedlerkrebsweibchen immer untergebuddelt wird, sondern auch die beiden Ersatzschneckenhäuser... Laub und Schneckenhäuser lagerten nun in einer Schüssel oben im Regal. Der Krabbenmann befand sich außerhalb der Schüssel, unter dem Papier für meine Pflanzenpresse. Um es auch hier abzukürzen: Krabbe mit Wasser versorgt und zurück ins Terrarium verfrachtet. Es scheint ihm gutzugehen und er bessert fleißig seinen vernachlässigten Bau aus.

Jungferngeckos legen für gewöhnlich zwei Eier. Nach dem heutigen Erfolgserlebnis mit der Krabbe dachte ich eigentlich, dass mein Überraschungspensum gedeckt sei, doch beim Zurückziehen der Gardienen (Geckos lieben sie anscheinend) sehe ich oben aus der Führungsrinne plötzlich einen Geckoschwanz baumeln. Und zum Glück auch vorwärtsbewegen! Mit einer enthaupteten Colaflasche (ja, mit dem Vorhandensein von Colaflaschen und Draht steht oder fällt mein gesamtes Hobby) und etwas Papier bewaffnet, gelang es mir dann tatsächlich den zweiten Gecko einzufangen. Er teilt sich nun erstmal eine Behausung mit seiner Schwester. Beide sind ziemlich dürr, aber ich gehe mal davon aus, dass ich sie erfolgreich hochpäppeln werden kann.

Das Terrarium ist ein ExoTerra-Terrarium und im Lieferzustand für Kleingeckos so Ausbruchssicher wie eine Kuhweide. Die Kabelführungsschächte hatte ich zwar mit Schaustoff verschlossen, so dass keine erwachsenen Geckos entkommen können und auch die Lücken im unteren Belüftungsgitter sind zu klein für sie. Doch für Junggeckos kein Hindernis. Oben und unten habe ich jetzty mit Schaumstoff und Damenstrumpf noch mal nachgebessert. Aber der Spalt zwischen den beiden Schwingtüren erscheint mir stellenweise verdächtig breit... Mal schauen, ob ich da eine Lösung finde.

Nun ja, aus Fehlern lernt man im Idealfall etwas und ich hoffe dass meine Fehler helfen, solche Vorfälle auch bei anderen zu vermeiden.

Viele Grüße,

Erik
http://coenobita.de.to:Interessantes und Wissenswertes über Landeinsiedlerkrebse.
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#2
*grins*da hast du ja reisefreudige Mitbewohner – aber gut, das passt doch zu aktuellen Ferienzeit, die kleinen wollen eben auch mal Urlaub machen Icon_wink
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#3
..hihi...einer meiner tausendfüssler ein julius sp. weibchen hat es geschaft als blinder passagier bis zu meinen Eltern im anderen stadtteil zu gelangen..er hat sich in meiner wäsche versteckt und ist beim füllen der waschmaschine erst aufgefallen....die tierchen sind sehr erfinderisch..derzeit werde ich von einem irgendwo sitzenden heimchen nächtelang gequält 6 stunden zirp zirp ist kein vergnügen..dabei klingts bei mir sowieso immer wie im dschungel!
lg Clemens

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#4
Hehe, klasse! Icon_mrgreen

Die Türen kannst du evtl. mit einem aufgeschnittenen Luftschlauch (4mm) abdichten? Das benutzen wir für so etwas bei den Schiebetüren, habe die ExoTerra-Gestaltung dort aber nicht so genau im Kopf…
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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