Friday, 11. January 2008, 23:31
Hai Forum 
Die schönen Vampirkrabben sind in einem Süsswasser Aqua-Terrarium ohne weitere Schwierigkeiten nachzüchtbar. Ich möchte euch heute beschreiben, unter welchen Bedingunge die Nachzucht bei mir geklappt hat:
Über diese Krabben und deren natürliche Umgebung ist so gut wie nichts bekannt. Die einzige Auskunft die zu bekommen ist, ist das sie aus Sulawesi (früher Celebes, eine indonesische Insel und zwischen Borneo und Neuguinea) stammen sollen. Sie sollen dort hinter den Mangroven im Regenwald leben. Da sie auch noch nicht endgültig bestimmt sind, ist eine Literatursuche nach weiteren Informationen praktisch unmöglich. Deswegen kann ich hier nur die bei mir funktionierenden Umstände beschreiben. Das erhebt keinen Anspruch auf Verbindlichkeit. Andere Bedingungen können auch funktionieren. Die meisten der hier genannten Informationen stammen aus meiner eigenen Beobachtung, einiges stammt aber auch aus dem Forum unter www.suesswasserkrebse.de
Ich würde als Mindestgröße für 3-4 Tiere (1-2 Männchen und 2-3 Weibchen) ein 60er Aquarium (60x30x30cm) empfehlen. Besser eines mit den Maßen 80x35x40 (112l). Es sollten immer mehr Weibchen als Männchen in einer Gruppe gehalten werden, um zu vermeiden, das sich die Männchen unnötige Kämpfe um die Weibchen liefern.
Das Wasser/Landverhältnis sollte maximal 50/50 sein, besser mehr Land als Wasser. Teilweise werden sie auch in reinen Terrarien gehalten, die über eine große Wasserschale verfügen. Da die Vampirkrabben bei mir durchaus Unterwasserspaziergänge machen (wenn auch selten), würde ich ein Aqua-Terrarium mit 70/30 (Land/Wasser) empfehlen.
Die Temperatur liegt in meinem Aquarium zwischen 22-28°, eine hohe Luftfeuchtigkeit ist von Vorteil.
Der Landteil
Die Einrichtung des Landteils muss sehr stark strukturiert sein, d.h. sie muss viele Versteckmöglichkeiten bieten. Als Pflanzen haben sich alle Arten von Moosen bewährt (auch Javamoose wachsen nach Eingewöhnung emers weiter), ich verwende Moos aus dem eigenen Teich/Garten. Die Krabben können unterhalb des Mooses graben und sich verstecken, sie fressen auch die Knospen des Moos.
Darüber hinaus haben sich bei mir fleischfressende Pflanzen für den Landteil bewährt, da sie mit der hohen Luftfeuchtigkeit gut zurecht kommen. Es kann aber auch jede andere kleinbleibende Sumpfpflanze verwendet werden.
Der Landteil sollte vom Wasserteil getrennt sein, damit das Bodensubstrat nicht völlig durchweicht. Das kann z.B. mittels in das Aquarium eingeklebter Scheiben geschehen. Andere Lösungen sind auf Stelzen stehende Gefäße die die Nutzung des unter dem Landteil liegenden Bereiches erlauben. Das Bodensubstrat sollte ein Erde/Sandgemisch sein, das so stabil ist, das die gegrabenen Gänge nicht wieder einbrechen. Die Krabben graben sich sehr gerne ein. Es werden auch Korkröhren als Versteck angenommen
Der Wasserteil
Er muss nicht sehr groß sein. Ob Süsswasser oder Brackwasser spielt keine Rolle, die Vermehrung ist unabhängig davon. Weiches Wasser oder hartes Wasser spielt vermutlich auch keine Rolle, weil der Wasserteil wenig genutzt wird. Ich würde einen Sprudelstein empfehlen, der die Luftfeuchtigkeit erhöht. Als Filter hat sich ein Mattenfilter bewährt. Wichtig ist, das der Wasserteil für die Krabben leicht wieder zu verlassen ist, auch dafür ist der Mattenfilter von Vorteil. Die Krabben häuten sich fast immer im Wasser, deswegen sollte der Wasserteil mindestens so groß sein, das sie sich problemlos darin verstecken und häuten können
Das Futter
Die Vampirkrabben sind Allesfresser, scheinen aber einen ungewöhnlich hohen Anteil an fleischlicher Nahrung zu bevorzugen. Es werden alle Formen von Flockenfutter, Futtertabletten und –sticks, sowie gefriergetrocknetes Futter (z.B. Gammarus, Daphnien) gefressen. An Lebendfutter sind kleine Regenwürner sehr beliebt. An pflanzlicher Nahrung wird das Moos abgeweidet, sowie Algen abgefressen. Laub, Gemüse und Früchte werden gelegentlich genommen.
Das Verhalten
Die Vampirkrabben sind teilweise nachtaktiv und speziell am Morgen sehr gut zu beobachten. Es sind extrem schnelle Tiere, die oft bewegungslos lauern und sich dann blitzartig auf ihre Beute stürzen. Ich würde die Vampirkrabben eher als Jäger einstufen. Die Weibchen sind untereinander sehr friedlich und sitzen öfters zusammen. Die Männchen untereinander eher aggressiv. Mir scheint es, das es eine Art Rangordnung gibt. Ist die einmal geklärt, kommt es selten zu Zwischenfällen.
Zucht
Die Zucht hat unter den oben beschriebenen Umständen ganz von alleine geklappt. Ich habe sehr selten eiertragende Weibchen gesehen. Sie leben offensichtlich sehr versteckt,wenn sie Eier tragen.
Be einer dieser seltenen Gelegenheiten ist mir ein Foto gelungen:
![[Bild: Vampweibeier.jpg]](http://www.panzerwelten.de/d/68810-2/Vampweibeier.jpg)
Es ist mit 40-80 Jungtieren zu rechnen. Sobald die Jungtiere da sind, sollte mit feinem Flockenfutter das Landteil großflächig - aber sparsam - bestreut werden.
Hier mal 2 Bilder von Jungtieren:
![[Bild: Vampirbabies+1+Tag+2006-09-17+14-28-34.JPG]](http://www.panzerwelten.de/d/68801-2/Vampirbabies+1+Tag+2006-09-17+14-28-34.JPG)
Ganz frisch und nur 1-1,5 mm Panzerbreite
![[Bild: Vampirbabies+1+Woche+alt+2006-09-24+18-34-20.JPG]](http://www.panzerwelten.de/d/68806-2/Vampirbabies+1+Woche+alt+2006-09-24+18-34-20.JPG)
Hier sind die Jungtiere 1 Woche alt, aber man sieht schon Farbunterschiede

Die schönen Vampirkrabben sind in einem Süsswasser Aqua-Terrarium ohne weitere Schwierigkeiten nachzüchtbar. Ich möchte euch heute beschreiben, unter welchen Bedingunge die Nachzucht bei mir geklappt hat:
Über diese Krabben und deren natürliche Umgebung ist so gut wie nichts bekannt. Die einzige Auskunft die zu bekommen ist, ist das sie aus Sulawesi (früher Celebes, eine indonesische Insel und zwischen Borneo und Neuguinea) stammen sollen. Sie sollen dort hinter den Mangroven im Regenwald leben. Da sie auch noch nicht endgültig bestimmt sind, ist eine Literatursuche nach weiteren Informationen praktisch unmöglich. Deswegen kann ich hier nur die bei mir funktionierenden Umstände beschreiben. Das erhebt keinen Anspruch auf Verbindlichkeit. Andere Bedingungen können auch funktionieren. Die meisten der hier genannten Informationen stammen aus meiner eigenen Beobachtung, einiges stammt aber auch aus dem Forum unter www.suesswasserkrebse.de
Ich würde als Mindestgröße für 3-4 Tiere (1-2 Männchen und 2-3 Weibchen) ein 60er Aquarium (60x30x30cm) empfehlen. Besser eines mit den Maßen 80x35x40 (112l). Es sollten immer mehr Weibchen als Männchen in einer Gruppe gehalten werden, um zu vermeiden, das sich die Männchen unnötige Kämpfe um die Weibchen liefern.
Das Wasser/Landverhältnis sollte maximal 50/50 sein, besser mehr Land als Wasser. Teilweise werden sie auch in reinen Terrarien gehalten, die über eine große Wasserschale verfügen. Da die Vampirkrabben bei mir durchaus Unterwasserspaziergänge machen (wenn auch selten), würde ich ein Aqua-Terrarium mit 70/30 (Land/Wasser) empfehlen.
Die Temperatur liegt in meinem Aquarium zwischen 22-28°, eine hohe Luftfeuchtigkeit ist von Vorteil.
Der Landteil
Die Einrichtung des Landteils muss sehr stark strukturiert sein, d.h. sie muss viele Versteckmöglichkeiten bieten. Als Pflanzen haben sich alle Arten von Moosen bewährt (auch Javamoose wachsen nach Eingewöhnung emers weiter), ich verwende Moos aus dem eigenen Teich/Garten. Die Krabben können unterhalb des Mooses graben und sich verstecken, sie fressen auch die Knospen des Moos.
Darüber hinaus haben sich bei mir fleischfressende Pflanzen für den Landteil bewährt, da sie mit der hohen Luftfeuchtigkeit gut zurecht kommen. Es kann aber auch jede andere kleinbleibende Sumpfpflanze verwendet werden.
Der Landteil sollte vom Wasserteil getrennt sein, damit das Bodensubstrat nicht völlig durchweicht. Das kann z.B. mittels in das Aquarium eingeklebter Scheiben geschehen. Andere Lösungen sind auf Stelzen stehende Gefäße die die Nutzung des unter dem Landteil liegenden Bereiches erlauben. Das Bodensubstrat sollte ein Erde/Sandgemisch sein, das so stabil ist, das die gegrabenen Gänge nicht wieder einbrechen. Die Krabben graben sich sehr gerne ein. Es werden auch Korkröhren als Versteck angenommen
Der Wasserteil
Er muss nicht sehr groß sein. Ob Süsswasser oder Brackwasser spielt keine Rolle, die Vermehrung ist unabhängig davon. Weiches Wasser oder hartes Wasser spielt vermutlich auch keine Rolle, weil der Wasserteil wenig genutzt wird. Ich würde einen Sprudelstein empfehlen, der die Luftfeuchtigkeit erhöht. Als Filter hat sich ein Mattenfilter bewährt. Wichtig ist, das der Wasserteil für die Krabben leicht wieder zu verlassen ist, auch dafür ist der Mattenfilter von Vorteil. Die Krabben häuten sich fast immer im Wasser, deswegen sollte der Wasserteil mindestens so groß sein, das sie sich problemlos darin verstecken und häuten können
Das Futter
Die Vampirkrabben sind Allesfresser, scheinen aber einen ungewöhnlich hohen Anteil an fleischlicher Nahrung zu bevorzugen. Es werden alle Formen von Flockenfutter, Futtertabletten und –sticks, sowie gefriergetrocknetes Futter (z.B. Gammarus, Daphnien) gefressen. An Lebendfutter sind kleine Regenwürner sehr beliebt. An pflanzlicher Nahrung wird das Moos abgeweidet, sowie Algen abgefressen. Laub, Gemüse und Früchte werden gelegentlich genommen.
Das Verhalten
Die Vampirkrabben sind teilweise nachtaktiv und speziell am Morgen sehr gut zu beobachten. Es sind extrem schnelle Tiere, die oft bewegungslos lauern und sich dann blitzartig auf ihre Beute stürzen. Ich würde die Vampirkrabben eher als Jäger einstufen. Die Weibchen sind untereinander sehr friedlich und sitzen öfters zusammen. Die Männchen untereinander eher aggressiv. Mir scheint es, das es eine Art Rangordnung gibt. Ist die einmal geklärt, kommt es selten zu Zwischenfällen.
Zucht
Die Zucht hat unter den oben beschriebenen Umständen ganz von alleine geklappt. Ich habe sehr selten eiertragende Weibchen gesehen. Sie leben offensichtlich sehr versteckt,wenn sie Eier tragen.
Be einer dieser seltenen Gelegenheiten ist mir ein Foto gelungen:
![[Bild: Vampweibeier.jpg]](http://www.panzerwelten.de/d/68810-2/Vampweibeier.jpg)
Es ist mit 40-80 Jungtieren zu rechnen. Sobald die Jungtiere da sind, sollte mit feinem Flockenfutter das Landteil großflächig - aber sparsam - bestreut werden.
Hier mal 2 Bilder von Jungtieren:
Ganz frisch und nur 1-1,5 mm Panzerbreite
Hier sind die Jungtiere 1 Woche alt, aber man sieht schon Farbunterschiede
Gruß!
Hans-Jürgen Günter
aka Püffi
Ihr sucht ein Buch über Krabben? Hier ist es:
Die Krabbenfibel, Von Monika Rademacher & Ollie Mengedoht, erschienen im Dähne Verlag
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Aqua-Terrarium.de hat für immer geschlossen. Die Landzonen gibt es weiterhin hier:
http://www.aquarien-schrank.de/epages/62...s/Landzone
Hans-Jürgen Günter
aka Püffi
Ihr sucht ein Buch über Krabben? Hier ist es:
Die Krabbenfibel, Von Monika Rademacher & Ollie Mengedoht, erschienen im Dähne Verlag
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Aqua-Terrarium.de hat für immer geschlossen. Die Landzonen gibt es weiterhin hier:
http://www.aquarien-schrank.de/epages/62...s/Landzone