Krabben verhalten sich merkwürdig...

[Wingis]

RHallo,

Habe gerade ein neues Becken gestartet. Die Krabben sind vor ein paar Tagen eingezogen (rote Mangrowenkrabben) zunächst alles gut. Die Tiere haben Land- und Wasserteil direkt erobert, waren sehr aktiv, aber scheu. Sobald ich am Beckenrand auftauchte, verschwanden alle Krabben in ihren Verstecken. Heute ganz anders: die meisten Krabben sitzen bewegungslos irgendwo herum. Näherung ans Becken, oder sogar klopfen nehmen sie ebenfalls regungslos hin. Erst wenn ich sie anstubse, machen sie zwei oder drei träge Schritte zur Seite um dann dort wieder so sitzen zu bleiben. Das ist doch nicht normal?!!? Jetzt habe ich auf dem Panzer eines Männchens gerade merkwürdige Flecken bemerkt. (Siehe Foto). Ich denke nicht, dass die bereits beim Einzug da waren, sonst wäre mir das aufgefallen, denke ich. Was kann das sein? Was kann ich/ sollte ich jetzt tun?

Besatz: 2 Männchen, 6 Weibchen im 240l Becken mit einem Schwarm Neons zusammen. Großer Landteil mit 2-15 cm Substrattiefe über Dränageschicht. 

[Yuki]

Hallo,

vielleicht hast du noch mehr Infos?

Pflanzen gemäss Liste, und ausreichend gewässert? Temperatur? Vielleicht ist es ihnen zu heiss? Hatten die Krabben eine lange Reise, und sind vielleicht gestresst?

Hast du das Becken nicht einlaufen lassen? Wurden Styropor, Fliesenkleber und Epoxydharz verwendet?

Fotos vom Becken wären sehr hilfreich..

[Wingis]

Hallo, also Fotos vom gesamten Becken folgen gleich noch. Temperatur liegt ohne Heizstab immer zwischen 22° und 26°. Pflanzen gemäß Liste, ausreichend gewässert, ja. Reise ca. 35min Autofahrt, danach waren sie aber zunächst sehr munter und aktiv. Stress weiß ich nicht, genug Versteckmöglichkeiten, keine Streitereien untereinander. Eher so apatisch, dass sie gelegentlich übereinander krabbeln, ohne sich wirklich wahrzunehmen. Wegen der Fische habe ich das Becken 12 Tage einlaufen lassen, kein Fliesenkleber, kein Epoxydharz, allerdings Styropor im Unterbau. Nutze ab er seit Jahren Styropor ohne Probleme in meinen Auqarien und Krabbenbecken.

Das größte Männchen habe ich bereits in Quarantäne gesetzt, um es besser zu beobachten (von ihm stammt das Foto) der sitzt 12 Stunden und mehr auf einem kleinen Stein und macht einfach garnix. Nur wenn man ihn anstößt oder vorsichtig mit Wasser bespritzt. Jetzt habe ich vorhin gesehen, dass er sich selbst ein Bein amputiert hat. Warum macht eine Krabbe soetwas??? Schon mal aufgetreten?

[Wingis]

Hier nun das Foto:

[Wingis]

Noch kurz zur Erklärung:
Links ist der Filter/Heizstein, der die Technik verbirgt. Wie gesagt, Heizung derzeit nicht in Betrieb. Hinter dem Stein ist eine kleiner Mini-Landbereich mit etwa 6-8 cm Substrattiefe vor der Drainageschicht. Der große Landteil rechts ist eigentlich drei Landteile in einem. Links von der Wurzel, im Hohlraum unter der Wurzel und rechts von der Wurzel. Substrattiefe ist hier 8-12 cm. Spülmittel- oder Reinigungsmittelreste können als Ursacae ausgeschlossen werden, denn das Becken stand zwar lange leer, wurde aber weder davor noch zur Einrichtung mit solchen Mitteln behandelt.

[Ollie Mengedoht]

Hallo Wingis,

…der sitzt 12 Stunden und mehr auf einem kleinen Stein und macht einfach garnix. Nur wenn man ihn anstößt oder vorsichtig mit Wasser bespritzt. Jetzt habe ich vorhin gesehen, dass er sich selbst ein Bein amputiert hat. Warum macht eine Krabbe soetwas??? Schon mal aufgetreten?

leider ja. Üblicherweise sind diese Apathie und womöglich das Abwerfen von Gliedmaßen ein Zeichen für Vergiftung und/oder Transportstress durch den Import. Da kann ich leider keine positive Prognose oder gute Tipps geben. Das einzige wäre: Möglichst immer frisches Wasser, in denen die Krabben halb sitzen können, damit Giftstoffe weggeschwemmt werden können. Andererseits ist Ruhe natürlich gegen Stress das beste… Ohnehin kann man da leider oft nichts mehr machen.

[Wingis]

Tja, was soll ich sagen: Sie hat es nicht geschafft. Alle anderen Tiere sind/waren soweit gut drauf und haben sich gut eingelebt. Jetzt heute morgen er große Schreck: Wieder eine Krabbe mit dem gleichen Verhalten: sitzt regungslos an der Scheibe, bewegt sich nichteinmal, wenn man sie anstubst (oder nur ganz minimal) Alle anderen Krabben sind unverändert. Dann kann doch eigentlich nix im Wasser sein, oder? Ich habe die Dekoration komplett heruntergefahren. Alles was noch im Becken ist, ist eine Pflanze auf dem großen Landteil und eine auf dem kleinen. Moos, Wurzeln, Äste, die anderen Pflanzen, sogar den Terrarienhumus hab ich rausgeholt. Derzeit alles sehr nackt, aber die Krabben haben Wege gefunden auch in dem eigentlich nicht so buddelgeeigneten Substrat unter der Erdschicht, Gänge anzulegen.

Bin jetzt etwas ratlos, wie ich weiter vorgehen soll...

[Moni Rademacher]

Hm… wenn ich mir so die Fotos betrachte, dann sehe ich, dass du im Becken Spathiphyllum hast – Kennst du vll. eher als Einblatt. Wie auch immer, diese Pflanze ist giftig und insbesondere Pseudosesarma nagen ja alles an. Möglicherweise liegt ja da die Ursache.

[Wingis]

Wie schon beschrieben habe ich seit dem merkwürdigen Verhalten der ersten Krabbe, nahezu alle Deko entfernt. Von daher denke ich, dass die Ursache an der Stelle eher unwahrscheinlich ist, oder nicht?

[Moni Rademacher]

*kopfschüttel* ist gar nicht unwarscheinlich. Die Vergiftung kann schon vor Tagen erfolgt sein und erst nach und nach ihre Auswirkungen zeigen.

[Wingis]

Aber wenn die Vergiftung mit dem, was die erste Krabbe dahingerafft hat einige Tage dauert, dann kann es doch eigentlich nicht Ursache des Todes der ersten Krabbe gewesen sein, oder? Außerdem kann ich nirgends Spuren an den entsprechenden Pflanzen entdecken. Wenn die Krabben sich eine Pflanze vornehmen, dann sieht man das meistens sehr deutlich. Aber klar bin ich dankbar für jeden Hinweis und schließe erstmal nichts aus! Die Pflanzen bleiben bis auf weiteres draußen und ich schau mal, wie's weiterläuft...

[Wingis]

Ach Du Schreck! Ygra, Du hast garnicht die Efeutute gemeint (von der man ja auch sagt, dass Sie giftig ist) sondern die andere Pflanze richtig? Konnte mit dem Namen Einblatt zunächst nix anfangen und dachte es wäre noch ein anderer Name für die Efeutute. Aber jetzt habe ich gerade durch Zufall gesehen, dass Du evtl. die andere meintest, richtig? Die ist nämlich als einzige noch im Becken geblieben. Und bisher ohne weitere sichtbare Folgen bei den Krabben.

Ich habe extra in der Zoohandlung erklärt was ich benötige und gefragt ob die Pflanze sich eignet und ungiftig ist.

[Moni Rademacher]

*nickt* nicht Efeutute, sondern Einblatt – und ehrlich gesagt wundert mich schon enorm, wie da ein Händler dieses Grünzeug mal eben als unbedenklich einstuft…

http://www.tiermedizinportal.de/giftpfla...dum/111811

http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung...blatt.html

diese beiden Seiten verlinke ich hier nur zur Veranschaulichung, natürlich findet man auch auf etlichen anderen Seiten Verweise zur Giftigkeit der Pflanze

[Wingis]

Na toll, jetzt weiß ich natürlich nicht, ob diese Gifitgkeit auch für Krabben gilt, aber zumindest ist es der bisher beste Hinweis. Habe die Pflanze auch entfernt und warte weiter ab. Derzeit sehe ich von meinen 6 Bewohnern aber so gut wie garnichts. (Scheinbar habe ich beim Thema Versteckmöglichkeiten alles richtig gemacht)

[Wingis]

Tja, was soll ich sagen: Alle übrig gebliebenen Krabben sind echt munter und es gabe keine weiteren Auffälligkeiten. Da ich in meiner Panik den Landbereich quasi geräumt habe, wird dieser nun natürlich nicht gerne genutzt - da kaum Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Ich werde diese nun aber nach und nach wieder ins Becken einbringen und schauen, wie sich die Bande verhält.