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Allgemein biologische Begriffe zu Krabben und ihren Lebensräumen
#1
Brachyura: "Kurzschwänze" (von gr. brachys = kurz und ura = Schwanz), echte Krabben


Hier werden allgemeine lateinische und englische Fachnamen erläutert.

NOMENKLATUR:
Die biologische und anatomische Nomenklatur (die "lateinischen Fachbegriffe") wurde entwickelte, sprachübergreifend eindeutige Begriffe für dieselben Umgebungsparamter und Körperteile der Lebewesen zu bezeichnen. Die Nomenklaturen verwenden die lateinische Sprache, zum einen aus historischen Gründen, weil Latein im Mittelalter die allgemeine Universitätssprache war. Zum anderen unterliegt diese sogenannte tote Sprache (eine Ausnahme ist nur der Vatikan) keinen Veränderungen mehr – und: für alle Wissenschaftler, egal welcher Muttersprache, sind die Voraussetzungen gleich.

In letzter Zeit unterliegt das medizinische Latein dennoch einigen Veränderungen, vor allem durch die Dominanz der englischen Sprache in der weltweiten Wissenschaft. In der modernen Schreibweise werden daher oft die Diphthonge "oe" und "ae" durch "e" ersetzt (z. B.: Taenia – Tenia, Oesophagus – Esophagus). Es gibt einige tausend anatomische Bezeichnungen, die aus rund 600 Grundbegriffen zusammengesetzt wurden (400 lateinischer, 200 griechischer Herkunft). Die übliche Aussprache entspricht dem spätlateinischen Gebrauch: c wird vor hellen Vokalen (e, i, ae, oe, y) wie z, sonst wie k gesprochen.


TAXONOMIE (SYSTEMATIK):
Als Taxon (das; Plural: Taxa) bezeichnet man in der Biologie eine als systematische Einheit erkannte Gruppe von Lebewesen. In Taxa werden all Lebewesen eingeordnet, mit der Art als niedrigster Kategorie. Eine allgemeingültige Definition des Begriffs der Art oder Spezies (von lat. species) ist bisher nicht eindeutig gelungen – in der Biologie existieren verschiedene Art-Konzepte, die zu sich überschneidenden Klassifikationen führen.

Häufig bezeichnet der Begriff Art eine Gruppe von Lebewesen, die so viele unverwechselbare morphologische bzw. physiologische Merkmale gemeinsam haben, dass sie anhand der Kombination dieser Merkmale gegenüber jeder anderen Gruppe von Lebewesen als abgrenzbar gelten. Nach einer anderen Auffassung gehören jene Organismen und ihre direkten Nachkommen zu einer Art, die sich miteinander auf natürliche Weise unter Zeugung fruchtbarer Nachkommen fortpflanzen. Weitere Klassifizierungsmethoden für eine Art sind recht selten, existieren aber ebenfalls.

Nichtsdestotrotz setzt sich ein Artname aus Gattung und dem kleingeschriebenen Epipheton (soz. der Artname) zusammen. Wissenschaftlich korrekt geschrieben ist ein Artname sogar nur dann, wenn in Klammmern die Autoren beigefügt werden, welche die Art als erste beschrieben haben, z. B. Gecarcoidea natalis (Pocock, 1888).

Weitergehende Info: http://de.wikipedia.org/wiki/Taxonomie
http://de.wikipedia.org/wiki/Taxon
http://de.wikipedia.org/wiki/Internation...menclature

Ein Beispiel für die Einteilung eines Lebewesens in die Taxonomie wäre folgende (nicht alle Ränge vertreten):
Dt. * (Engl.) * Lat. bzw. Altgriech. * wiss. Name * dt. Name
Überreich (Domain) Superregnum Eucaryota (Organismen mit echtem Zellkern)
-> Reich (Kingdom) Regnum Animalia (Tiere)
-> -> Subkingdom Bilateria
-> -> -> Abteilung/Stamm () Diviso/Phylum Eumetazoa (Gewebetiere)
-> -> -> -> Unterabteilung () Subdiviso/Subphylum Bilateria
-> -> -> -> -> Stammgruppe () Protostomia (Urmünder)
-> -> -> -> -> -> Überstamm (Infrakingdom/Superphylum) Superphylum Ecdysozoa (Häutungstiere)
-> -> -> -> -> -> -> Stamm (Phylum) Phylum Atropoda (Gliederfüßer)
-> -> -> -> -> -> -> -> Unterstamm (Subphylum) Subphylum Crustacea
-> -> -> -> -> -> -> -> -> Überklasse
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Reihe
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Klasse (Class) Classis Malacostraca (Höhere Krebse)
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Unterklasse (Subclass) Subclassis Eumalacostraca
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Überordnung (Superorder) Superordo Eucarida
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Ordnung (Order) Ordo Decapoda (Zehnfußkrebse)
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> ->-> -> -> Unterordnung (Suborder) Subordo Pleocyemata
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Infra-/Teilordnung (Infraorder) Infraordo Brachyura (Echte Krabben)
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Ordnung (Section) Section Eubrachyura
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Unterordnung (Subsection) Subsectio Heterotremata
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Überfamilie (Superfamily) Familia Gecarcinucoidea
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Familie (Family) Familia Parathelphusidae
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Unterfamilie (Subfamily) Subfamilia
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Tribus (Tribe) Tribus
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Gattung (Genus) Genus Ceylonthelphusa
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Gruppe/Sektion (Sectio) Sectio
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Series (Series) Series
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Art (Species) Species Ceylonthelphusa kandambyi (Leopardkrabbe)
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Unterart/subsp./ssp. (Sub species) Subspecies
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Varietät () Varietas
-> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> -> Form (f./var.) Forma

Wie man sieht, gibt es u.a. durch sub (unter), super (über) und infra (Teil) etliche Feinstufen der Kategorisierung; nicht alle sind aufgezählt. Im Allgemeinen werden in der Biologie die sieben Hauptrangstufen Reich, Abteilung, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und eben die Art angegeben. Es gibt aber auch noch weitere Zwischenstufen wie Reihe, Kohorte oder Legion. Arten gibt es übrigens gängigen Schätzungen zufolge bis zu 20 Millionen auf unserer Erde.



Morphologie (Gestaltlehre):
Die Morphologie (griechisch morphé = Gestalt, Form und lógos = Wort, Lehre, Vernunft) ist die Lehre von der Struktur und Form der Organismen. Anhand ihrer werden Lebewesen durch ihre Gestalt und die Gestaltänderung im Lauf ihrer Entwicklung beschrieben und klassifiziert. Somit bildet die Morphologie die Grundlage für die Systematik und die Evolutionslehre (Phylogenetik).

Phylogenie (Evolutionslehre):
Die Phylogenese (gr.: Stammesentwicklung, aus fílon = Stamm, Geschlecht und jénnissi = Geburt, Entstehung) ist die stammesgeschichtliche Entwicklung (biologische Evolution) der Lebewesen im Verlauf der Erdgeschichte.
• monophyletisch: Die Gruppe hat eine gemeinsame Stammform und umfasst auch alle Untergruppen, die sich von dieser Stammform herleiten sowie die Stammform selbst, jedoch keine anderen Gruppen.
• paraphyletisch: Die Gruppe (das Taxon) hat zwar eine gemeinsame Stammform, enthält aber nicht alle Gruppen eines Monophylums. So sind etwa Reptilien paraphyletisch, da Krokodile näher mit Vögeln (welche klassischerweise nicht zu den Reptilien gezählt werden) verwandt sind als mit anderen Taxa der „Reptilien“. Das Taxon der Sauropsida, welches die Klasse der Reptilien und die Klasse der Vögel zusammenfasst, ist hingegen monophyletisch.
• polyphyletisch: Die Gruppe hat keine gemeinsame Stammform. Ein Beispiel sind „Würmer“, die verwandtschaftlich völlig unterschiedliche Gruppen beinhalten.
• endemisch: Pflanzen und Tiere, die nur in einer klar räumlich abgegrenzten Umgebung vorkommen, etwa auf einer Insel. Diese Arten sind in jenem Gebiet endemisch.



LEBENSWEISE:
Krabbenforscher Christoph Schubart etwa teilt die Lebensweisen von nicht-marinen Krabben in folgende Kategorien ein:
• semi-terrestrisch: zumindest einen Teil ihres Lebens im Meer verbringend
• terrestrisch: landbewohnend
• limnisch: im Süßwasser lebend

Dabei vermischen sich diese Formen aber durchaus. Als Ergänzungen kann man den Begriff aquatil (im Wasser lebend) ansehen.


• ZONIERUNG
Begriffe, die uns ebenfallls häufig begegnen, sind jene, welche das Habitat von Krabben beschreiben, die am Meer oder am Süßwasserleben.

Uferzonierung an See und Fluss
• Profundal: Tiefenregion unter dem Litoral
• Litoral: Schilfrohr-, Schwimmpflanzen- bzw. Unterwasserpflanzenzone.
• Epilitoral: feuchtigkeitstolerante Pflanzen am Ufer.
• Eulitoral: Brandungszone (hier herrschen starke mechanische Kräfte, die das Aufwachsen größerer Pflanzen nicht zulassen, aber festhaftende, sauerstoffliebende Organismen wie Strudelwürmer oder krustenbildende Cyanobakterien).
• Supralitoral: Spritzwasserzone (wird von den Wellen nicht erreicht, aber vom Spritzwasser der Wellen, die sich am Ufer brechen, durchnässt).
• Infra-/Sublitoral: Hier siedeln größere Pflanzen, die an einen ständig überfluteten Boden angepasst sind. Laich- und Brutgebiet für viele Fische, Vögel und Insekten. Das Infralitoral wird in verschiedene Abschnitte unterteilt.

Zonierung der Meeresküste
• Epilitoral: Dünenbereich, Umgebung der Küste hinter Strandwällen und Deichen, salzhaltiges Grundwasser und Salzwasserstaub in der Luft; nur extreme Sturmfluten dringen bis hierher vor.
• Supralitoral/-tidal: Spritzwasserzone oberhalb der Hochwasserlinie außerhalb des Gezeitenbereiches; nur bei Sturmflut kurzzeitig vom Wasser bedeckt.
• Eulitoral/Litoral/Intertidal: Gezeitenzone zwischen Hoch- und Niedrigwasserlinie, vom Wechsel zwischen Ebbe und Flut geprägt.
• Sublitoral-/tidal: ständig von Wasser bedeckte flache Schelfregion bis ca. 200 m Tiefe.

• Benthal (benthisch): Bodenzone der Meere; in mindestens zwei Zonen unterteilt
• Pelagial (pelagisch): uferferner Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone (in Seen und Meer), offenes Meer; in fünf Zonen gegliedert


• herbivor: pflanzenfressend
• carnivor: fleischfressend
• omnivor: allesfressend
• detritivor: Detritus (Abfall i. S. v. zerfallende organische Substanz; Mulm) fressend
• molluscivor: Weichtiere (Schnecken, Muscheln) fressend
• nekrophag: Aas fressend


• euryhalin: Toleranz gegenüber verschiedenen Salzgehalten
• estuarin: niedere Flussmündung (Ästuar, Ästuarium, Estuar), Trichtermündung eines Flusses (im Gegensatz zur häufigeren Deltamündung), kennzeichnend: starke Gezeiten; http://de.wikipedia.org/wiki/Estuar
• liman: Mündungsgebiete von Flüssen, die durch nacheiszeitlichen Anstieg des Meeresspiegels und infolge Überflutung von Tälern entstanden (ähnlich Lagunen und Haffs, aber ursprünglich ohne Brackwasser); http://de.wikipedia.org/wiki/Liman

• tidal: den Gezeitenhub (Ebbe und Flut) betreffend
• circadian (zirkadian): innere Rhythmen im 24-Stunden-Zyklus
• nocturnal (engl.): nachtaktiv
• diurnal (engl.): tagaktiv
• circatidal: Rhythmus, der in etwa der alle 12,5 Stunden wiederkehrenden Folge von Ebbe und Flut folgt.


• Neozoon: (Pl. Meozoen) "Neubürger" Tierart, die direkt oder indirekt durch den Menschen in andere Gebiete verbracht wurde und sich dort etabliert hat (oft auf Kosten heimischer Arten; Bsp.: Chinesische Wollhandkrabbe {Eriocheir sinensis), Stradnkrabbe {Carcinus maenas}).



ALLG. BIOLOGISCH:
• dorsal: anatomische Bezeichnung für rückenwärts bzw. am Rücken gelegen
• posterior: hinten liegend = dorsal, hinterer
• ventral: bauchwärts, am Bauch gelegen, vorn, am Bauch, bauchwärts
• anterior: vorn liegend = ventral, vorderer
• lateral: seitlich, außen
• median: in der Mitte gelegen
• medial: zur Mitte hin gelegen
• paramedian: neben der Mitte gelegen
• coxal: zur Hüfte hin gelegen (oberster Teil des Beins der Gliederfüßer, der Bereich, der am nächsten am Körper des Tiers liegt)
• thorakal: am Brustkorb gelegen
• basal: an der Basis
• sternal: mit dem Brustbein verbunden
• branchial: über, bei, zu den Kiemen
• inferior: unten liegend
• superior: oben liegend
• epi: griechische Vorsilbe mit der Bedeutung über, bei, hin zu

In Bezug auf das Körperzentrum werden die Begriffe:
• proximal (proximus = der Nächste): zum Körper hin gelegen oder verlaufend
• distal (distare = sich entfernen): vom Körper entfernt gelegen oder verlaufend

Verlaufsbezeichnungen
In Bezug auf die drei Körperebenen (Horizontal-, Frontal-, Medianebene) werden unterschieden:
• transversal: quer zur Körperlängsachse (rechts-links)
• longitudinal: entlang der Körperlängsachse (oben-unten; bei Crustaceen vorne-hinten)
• median: in der Medianebene
• aszendierend (ascensus = Aufstieg): aufsteigend
• deszendierend (descensus = Abstieg): absteigend

Neben diesen generellen Lagebezeichnungen kann man aus allen Körperteilen Lage- oder Richtungsbezeichnungen ableiten. Dazu wird der lateinische Wortstamm des Körperteils/Organs mit der Endsilbe -al versehen: z.B. intestinal (intestinum = Darm), thorakal (thorax = Brustkorb), abdominal (abdomen = Bauch) usw.


KRABBENANATOMIE:

• Ecdysis: Häutung (molt)
• Exuvie: Hülle, leere/r Haut/Panzer
• Tagma: (Pl. Tagmata) Einheit, Hauptabteilung des Körpers, unterteilt in Somiten
• Cephalothorax: Kopf-Brust-Stück
• Carapax: Rückenpanzer
• Tergite: Rückenschilder, am Cephalothorax sind die Tergite der Segmente vereint und bilden den Carapax (von gr. charax = Befestigung{sanlage} und pagios = fest)
• Abdomen: Bauchplatte (von lat. abdomen = Bauch); oder auch:
• Pleon: (von gr. plein = schwimmen)
• Sternite: Bauchpanzerplatten (gehören zum 3. Beinpaar)
• Sternum: Brustbein
• Sternalplatte: Mittelteil zur Aufnahme des hochgeschlagenen Abdomens grubig vertieft
• Telson: kleine, dreieckige Platte, lässt ventral den After erkennen, kein Schwanzfächer
• Mandibeln: Oberkiefer mit Kauladen
• Mandibularpalpus: Ein Palpus (lat. palpare: streicheln, betasten; palpus: Taster; Plural: palpi) ist ein Taster an den Mundwerkzeugen verschiedener Tiergruppen, immer paarweise angeordnet. Viele Tiere tasten damit nicht nur, die Palpi haben oft eine dichte Behaarung, wobei es sich aber nicht nur um Tasthaare, sondern auch um Kontaktchemorezeptoren (schmecken, riechen) handeln kann.
• Maxillen: Unterkiefer als Mundwerkzeuge
• Maxillipeden: zu Mundgliedmaßen umgewandelte Kieferfüße
• Antenna I: (lat. Anntenulae), erste oder innere Antennen, in Gruben unter dem Stirnfortsatz, dreigliedriger Schaft mit zwei kurzen, klauenartigen Geißeln (Carcinus maenas), u.a. Sitz von Strömungssinesorganen
• Antenna II: (lat. Antenna), zweite oder äußere Antennen: zwischen Stirnrand und Augenbuchten, einästig, basales Glied mit den umgebenden Skelettteilen verwachsen
• Peraeopoden/Pereiopoden: Schreitbeine (von gr. peraioo = hinübertransportieren)
• Pleopoden: Schwimmfüße
• Uropoden: Das letzte Paar Pleopoden, das zusammen mit dem Telson den Schwanzfächer bildet
• Omnatidien: Augenkeile, die ein Komplexauge bilden (auch: Facettenauge); Augenstiel, schlankes basales und gedrungenes distales Glied, an der Spitze das Auge
• Statocysten: kammerartige Einstülpungen der Körperwand, die meist durch eine von Haaren geschützte, kleine Öffnung Gleichgewichtsorgane beinhalten
• Hämolymphe: Blut der Arthropoden/Gliederfér (von gr. haima = Blut und lat. lympha = Lymphe, Gewebsflüssigkeit), weil sich durch den Zerfall der Coelomhöhlen die Flüssigkeiten der primären Leibeshöhle (Blut) und der sekundären Leibeshöhle (Lymphe) mischen. Das Zirkulationssystem ist offen, es gibt keine oder nur wenige Gefäße.
• Seta: (pl. Setae) Borsten, haarähnliche Fortsätze der Cuticula (u.a. zum Aufnehmen von Tau/Feuchtigkeit)
• Nervensystem: ein dorsal vom Vorderdarm gelegenes Oberschlundganglion (oft auch als "Gehirn" bezeichnet) und eine Kette von ventral gelegenen, segmentalen Ganglien, die durch paarige Konnektive miteinander verbunden sind; Strickleiternervensystem oder auch Bauchmark (im Gegensatz zum Rückenmark).
• Branchien: Kiemen
• Podobranchien: 1. und 3. Kieme, von Extremitätem ihren Ursprung nehmend
• Arthrobranchien: übrige 7 Kiemen, die von der Gelenkstelle zwischen Extremität und Epimer entspringen oder ihren Ursprung noch weiter dorsal haben, auf dem Epimer selbst (Pleurobranchien)

PERAEOPODEN/PEREIOPODEN:
• erster Peraeopod (auch Pereiopod; P1, erstes Laufbein, Schere, Walking leg, Chelae, Chelipeds) mit Protopodit (zweigliedrig) und Endopodit (fünfgliedrig), ein Exopodit fehlt. Sieben Glieder: Coxa, Basis, Ischium, Merus, Carpus, Propodus, Dactylus (und Index). Basis und Ischium verschmolzen, daher nur sechs bewegliche Glieder, in der Verschmelzungsnaht ist noch eine Ringfurche erkennbar, in der bei Selbstverstümmelung (Autotomie) Abtrennung der Extremimtät erfolgt.
• Carpus-Innendorn: Innendorn auf dem Carpus
• Merus-Praedistaldorn: Außendorn am Merus kurz vor dem Carpus

• zweiter bis fünfter Peraeopod (auch Pereiopod; P2-5, Schreitbein, Laufbein) mit den Gliedern Basis, Ischium, Merus, Propodus, Carpus und Dactylus.
• Merus-Praedistaldorn: Außendorn am Ende des Merus (kurz vor dem Propodus)

PLEOPODEN:
ursprünglich Schwimmbeine (ehemals Spaltfüße), bei Krabben jetzt "Geschlechtsorgane". Die Pleopoden dienen beim Weibchen dem Festhalten der Eier, bei den Männchen sind sie außer dem ersten oder den ersten beiden Pelopodenpaaren zu Gonopoden (Kopulationssorgane) zurückgebildet.
• Gonopoden (Ruten, Begattungsgriffel, Begattungswerkzeuge, männliche Geschlechtsorgane).
• Pleopoden: beim Weibchen ein Paar zweiästige, reich beborstete Pleopoden (Extremitäten), dienen dem Anheften der Eiballen. Eingliedriger Protopodit mit zwei gleich langen und starken Ästen: Exo- und Endopodit mit vielen Einzelgliedern, von deren distalen Enden büschelweise Borsten entspringen, welche die befruchteten Eier bis zum Schlüpfen der Larven tragen.

• Spermathek: (Receptaculum seminis): Samentasche der Weibchen
• Zoea: pelagische (freischwimmende) Larve/n der ersten Stadien
• Megalopa: Larve (Zwischenform)


KRABBEN-MERKMALE:
• Stirndreieck: bei einigen Krabbenarten dreiseitig umgrenzter Raum, gebildet durch die zur Mitte des Epistom-Fortsatzes schräg nach unten gerichteten Seiten des primären Stirnrandes und einer darüber quer verlaufenden, neuen, sekundären Stirnkante (zuweilen nur undeutlich gerundet, die seitlichen Teile des ursprünglichen Stirnrandes sind aber stets deutlich schräg nach unten zur Mitte hin gerichtet). Die Gecarcinucidae haben kein derartiges Stirndreieck; bei ihnen tritt der Epistom-Fortsatz unmittelbar mit dem quer verlaufenden, waagerechten primären Stirnrand in Verbindung. Bei den Sundathelphusidae und den Parathelphusidae ist ein Stirndreieck in unterschiedlicher Gestaltung vorhanden.
• Loben/Postfrontalloben (lat. Lobus = Lappen): Erhöhung zwischen den beiderseitigen Postfrontalcrista
• Crista/Postfrontalcrista (lat. Leiste, Kamm) leistenförmige Struktur vom Zwischenzahn zur vorderen Körpermitte (entlang der Vorderseite)
• Kiemenquerfurche:
• halbkreisförmige Furche: in der Körpermitte, vor der H-Furche
• H-Furche: Furche hinter der halbkreisförmigen Furche
• Epibranchialverbreiterung (im Gegensatz zu glattrandigem Carapax)
• Branchialregion: neben Kardikal- und Gastrikalregion
• hintere Gastrikalregion: von Furchen umgebenes Fünfeck über dem Magen, etwa Körpermitte
• vordere Gastrikalregion: zwei rundliche Erhebungen (protogastrale Region), vorne links und rechts von der hinteren Gastrikalregion
• Frontalregion: vorne zwischen den Augen
• Hepatikalregion: Region der Mitteldarmdrüse (zwischen Orbital-, vorderer Gastrikal- und Branchialregion)
• Kardikalregion: durch eine Querfurche von der Gastrikalregion getrennte Herzregion
• Hinterseitenrand:
• Vorderseitenrand: (VSR)
• helle, punktförmige Flecke: Muskelansatzstellen
• Pleuralfurche: Grenze zwischen Tergiten (Rückenstücke) und Pleuriten
• Mittelfurche: Furche zwischen den Loben zur halbkreisförmigen Furche
• Cervikalfurche: (Sulcus cervicalis) Furche vom Zwischenzahn zu Körpermitte, Nackenfurche, Grenze zwischen Kopf und Thorax
• Epibranchialzahn: hinterster Zahn/Dorn auf der Carapax-Oberseite
• Exorbitalzahn: vorderster Zahn/Dorn auf der Carapax-Oberseite am Auge
• Zwischenzahn: Zahn/Dorn zwischen Epibranchial- und Exorbitalzahn
• Orbitalregionen: lateral (seitlich) um die Augenstiele, zwischen Frontal- und Hepatikal- sowie vorderer Gastrikalregion
• orbital: zur Augenhöhle gehörend



LEBENSWEISE IN BEZUG AUF DIE ABSTAMMUNG VON MARINEN ARTEN:
• lange und schlanke Beine: klares, stark fließendes Wasser mit hartem Untergrund, wo eine schnelle Flucht von Bedeutung ist, weil ein Eingraben wegfällt (im Gebirge häufiger als in der Ebene).
• kurze und breite Schreitbeine: nachgiebiger Untergrund, besonders bei schwimmfußähnlicher Verbreiterung der Endglieder, welche die Fähigkeit zum Einbuddeln vergrößern.
• stark gewölbter (hoher) Carapax: umfangreiche Kiemen mit Vergrößerung der Atemfläche und Feuchtigkeits-Speicherung, vorzugsweise oder zeitweilig außerhalb des Wassers.
abweichende Scherenformen bei M und W: spezielle Funktion
• sehr geringe Körpergröße: Leben in kleinen Wasserläufen und verborgenen Lebensräumen
• starke Seitenrandbedornung: nachgiebiger Untergrund

• marine Vorfahren: lange Embryonalentwicklung mit Brutpflege unter dem Hinterleib, flacher, evtl. mit Seitendornen ausgestatteter Carapax, Beine mit breiten Meren, evtl. mit schwimmfuß-ähnlichen Verbreiterungen der Endglieder, breiter Hinterleib, lange und breite Gonopoden mit gelenkig abgesetzten Endgliedern
• abgeleitete Vorfahren: gewölbter Carapax mit großen Kiemenräumen, ohne Seitenrandbedornung, schlanke und lange Beine, kurze Gonopoden mit unbeweglich oder fest mit dem vorletzten Glied verbundenem Endglied, T-förmimger Hinterleib und glatter, gerundeter Carapax
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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