Tuesday, 16. September 2014, 9:27
Hallo,
nachdem ich heute vormittag noch etwas Zeit habe, mach mal weiter bei unseren Reptilien, um den Bruch von den 'Vielbeinern' zu den 'Keinbeinern' etwas smoother zu gestalten,
stell ich kurz mal noch die von uns gepflegten Echsen-Arten vor.
Vor knapp einem Jahr, im Oktober konnte ich ein paar Male im Treppenhaus einen unscheinbar schmutzig beige gefärbten Mini-Dino beobachten, der bei meinen ersten Annäherungsversuchen jedoch immer sofort die Flucht ergriff.
Ca. eine Woche, nachdem ich den Kleinen das erste Mal gesehen hatte, saß er dann ganz ruhig in einem kleinen, sonnenbeschienenen Fleck und ich konnte mir das Kerlchen erstmalig aus der Nähe angucken.
Es war offensichtlich keine mir bekannte, einheimische Eidechsen-Art, sonderlich exotisch kam mir der Zwerg, hauptsächlich wegen seiner recht unspektakulären Form und Farbe aber auch nicht vor, auch hatte ich solche Tiere bislang in keinem Zooladen gesehen oder zumindest nicht wahrgenommen, falls es Derartiges dort gegeben hätte, also dachte ich, ich guck mir den Kleinen mal genauer an und lass ihn wieder frei, man kennt ja doch nicht alles, was hier so kreucht und fleucht. :-P
Ich bin also einen Stock hoch in unsere Wohnung, hab eine Heimchendose geholt und hab den Kleinen dann auch sofort einige cm entfernt vom vorherigen Aufenthaltsort an einem Treppenvorsprung gefunden...
Er war sehr klein, dünn und offensichtlich nicht mehr so schnell, wie noch eine Woche zuvor.
Ich packte ihn in einen Plastewürfel mit Zewa, einem kleinen Wasserschälchen und einem Stück Kork zum Drunter-Verstecken und einem Aquariendekostein mit Loch zum Draufklettern.
Auch bei genauerem Betrachten konnten weder mein Mann noch ich sagrn, um was für eine Art oder Gattung sich das handeln könnte, es ähnelte einem 10 cm kleinen Gecko, der jedoch offensichtlich winzige Krallen, jedoch keine Haftlamellen an den Füßen aufwies. Einen Tag später wurde uns von einem befreundeten Biologen per Email bestätigt, dass es sich um KEINE einheimische Art handeln kann und wir uns mal bei den Geckos umschauen sollten. Von einer Freilassung riet er ab, also behielten wir den Winzling in seinem Quarantänewürfel um erst seinen Gesundheitszustand ab zu checken, um dann über seinen weiteren Verbleib zu entscheiden.
Am zweiten Tag boten wir ihm Futter in Form von kleinen, mit einem Sepia-Vitamin-Gemisch bestäubten Heimchen an, die sofort erbeutet und gierig verschlungen wurden.
Er erholte sich mit der regelmäßigen Aufnahme von Wasser und Nahrung, sowie Calcium und Vitaminen zunehmend in wenigen Tagen und unter Lichteinwirkung färbte er sich deutlich dunkler.
Die Verdauung schien normal zu funktionieren und die Kotprobe war relativ unauffällig, lediglich ein leichter Wurmbefall wurde diagnostiziert, die aber mit einer niedrigen Menge panacur, dass in in kleine Mengen aufgeteilt einigen Mehlwürmern und Heimchen injiziert wurde und dann verabracht, BEVOR diese am Medikament verstarben. (TIPP! Geht aber nur bei kleinen Tieren, sonst bringt man die benötigte Medikamentenmenge nicht unter)
Blöd war nur, dass wir tatsächlich längere Zeit nicht herausbekamen, um was es sich bei dem Tierchen handelte, was es uns vorläufig erschwerte, ihm ein artgerechtes Endterra einzurichten...
Bis mein Mann, den das Aussehen des Geckos von Anfang an an ein kleines Krokodil erinnert hatte, den entscheidenden Einfall hatte, das mittels Spracherkennung einfach mal genauso zu ergoogeln... "Gecko, der aussieht wie ein kleines Krokodil"....
und TADAA! Es war tatsächlich ein kleiner Krokodilgecko! Der Vertreter der Zwerggecko Art
Cyrtopodion scabrum,
hat sich in der Terraristik nie wirklich etablieren können, vermutlich weil es hunderte dieser kleinen, unscheinbaren weil zumeist nachtaktiven Geckoarten gibt.
Dennoch ist er ein dankbarer, kleiner Pflegeling, dessen Ähnlichkeit zum namensgebenden, verwandten Riesen wirklich verblüffend ist. Cyrtopodion scabrum bewohnt in seiner Heimat Saudi-Arabien, Irak, Iran und Pakistan -teilweise hat er sich wohl auch in kleinen Gebieten der Türkei verbreitet - felsige Steppengebiete und trockene, steinige Geröllwüsten, selbst steilste Flächen werden mühelos erklommen, sofern sie strukturiert genug sind, um den kleinen Krallen Halt zu geben.
Die Tiere gehen Annäherungsversuchen seitens der Menschen aus dem Weg, ist sonst aber wenig scheu und bleibt nach der Eingewöhnungszeit zumindest bei kleinen Eingriffen ins Terra ruhig sitzen um zu beobachten, unserer akzeptiert auch von der Pinzette angebotene Futtertiere und findet Mehlwürmer auch lecker genug, um mal den Einen oder Anderen aus der Hand anzunehmen. Zu sehen ist er häufig, insbesondere morgens und abends ist er sehr aktiv.
Im Gegensatz zum großen Leopardgecko sind seiner Augen von verwachsenen Brillen-Schuppen bedeckt, die Augen können nicht geschlossen werden, es handelt sich nicht um Lidgeckos. Die Pupillen sind spaltförmig und schlitzig bei Lichteinfall und weiten sich bei Dunkelheit sehr stark.
Der Schwanz kann, wie bei den anderen Geckoarten auch, bei Gefahr abgeworfen werden, um den Feind zu irritieren. Er wächst innerhalb einem alters- und gesundheitsabhängigem Zeitraum von wenigen bis mehreren Wochen nach, sieht aber nicht mehr aus, wie das Original. C. scabrum besitzt KEINEN Fettspeicher im Schwanz.
Sie erreichen eine ungefähre Endgröße von etwas über zehn cm, wobei ein ordentlicher Teil davon, auf den Schwanz entfällt. Die Lebenserwartung beträgt meines Wissens an die drei Jahre, Tendenz eher niedriger.
Wir halten ihn bei tagsüber 28 ° C, punktuell oben wärmer, hinten unten etwas kühler und nachts bei knackigen zehn, fünfzehn Grad. Eine Rückwand in Felsoptik lässt sich schön und günstig selbst gestalten und kommt mit vielen Quetschspalten de Kletterleidenschaft der Tiere entgegen und bietet viel zusätzliche Verstecke, Plateaus zum Verstecken und macht die senkrechten Flächen für die Tiere nutzbar und erweitert somit den Bewegungsspielraum enorm.
Gefressen wird alles, was uns Maul passt, Pflanzliches wird gänzlich verschmäht.
Die klimatischen Bedingungen und der für die Gelenke benötigte, harte Lehmboden schränken einen dennoch stark ein, wenn es um Bepflanzung geht, so haben wir nur eine kleine Aloe, eine Tillandsie und zwei, drei Sukkulenten- Ableger eingesetzt. Man kann aber mittels Ästen, Wurzeln, trockener Gräser und Steinen dennoch leicht eine ansprechende Landschaft gestalten.
Die Art sollte eine mindestens sechswöchige Winterruhe bei ca.8 bis 10 ° C einlegen.
Ansonsten erweisen sich die Tierchen aber als robust und pflegeleicht und aufgrund der geringen Endgröße auch für EinZimmerSingle Haushalte geeignet..
Leider ist die Art fast nur vereinzelt übers Inet erhältlich und da sind es wohl nur Wildfänge. Es gibt aber wohl auch ein, zwei Leutchen in DE, die diese Art vermehren. Da sie nicht sehr produktiv ist, dürfte die Anzahl angebotener Tiere jedoch eher limitiert sein.
nachdem ich heute vormittag noch etwas Zeit habe, mach mal weiter bei unseren Reptilien, um den Bruch von den 'Vielbeinern' zu den 'Keinbeinern' etwas smoother zu gestalten,
stell ich kurz mal noch die von uns gepflegten Echsen-Arten vor.
Vor knapp einem Jahr, im Oktober konnte ich ein paar Male im Treppenhaus einen unscheinbar schmutzig beige gefärbten Mini-Dino beobachten, der bei meinen ersten Annäherungsversuchen jedoch immer sofort die Flucht ergriff.
Ca. eine Woche, nachdem ich den Kleinen das erste Mal gesehen hatte, saß er dann ganz ruhig in einem kleinen, sonnenbeschienenen Fleck und ich konnte mir das Kerlchen erstmalig aus der Nähe angucken.
Es war offensichtlich keine mir bekannte, einheimische Eidechsen-Art, sonderlich exotisch kam mir der Zwerg, hauptsächlich wegen seiner recht unspektakulären Form und Farbe aber auch nicht vor, auch hatte ich solche Tiere bislang in keinem Zooladen gesehen oder zumindest nicht wahrgenommen, falls es Derartiges dort gegeben hätte, also dachte ich, ich guck mir den Kleinen mal genauer an und lass ihn wieder frei, man kennt ja doch nicht alles, was hier so kreucht und fleucht. :-P
Ich bin also einen Stock hoch in unsere Wohnung, hab eine Heimchendose geholt und hab den Kleinen dann auch sofort einige cm entfernt vom vorherigen Aufenthaltsort an einem Treppenvorsprung gefunden...
Er war sehr klein, dünn und offensichtlich nicht mehr so schnell, wie noch eine Woche zuvor.
Ich packte ihn in einen Plastewürfel mit Zewa, einem kleinen Wasserschälchen und einem Stück Kork zum Drunter-Verstecken und einem Aquariendekostein mit Loch zum Draufklettern.
Auch bei genauerem Betrachten konnten weder mein Mann noch ich sagrn, um was für eine Art oder Gattung sich das handeln könnte, es ähnelte einem 10 cm kleinen Gecko, der jedoch offensichtlich winzige Krallen, jedoch keine Haftlamellen an den Füßen aufwies. Einen Tag später wurde uns von einem befreundeten Biologen per Email bestätigt, dass es sich um KEINE einheimische Art handeln kann und wir uns mal bei den Geckos umschauen sollten. Von einer Freilassung riet er ab, also behielten wir den Winzling in seinem Quarantänewürfel um erst seinen Gesundheitszustand ab zu checken, um dann über seinen weiteren Verbleib zu entscheiden.
Am zweiten Tag boten wir ihm Futter in Form von kleinen, mit einem Sepia-Vitamin-Gemisch bestäubten Heimchen an, die sofort erbeutet und gierig verschlungen wurden.
Er erholte sich mit der regelmäßigen Aufnahme von Wasser und Nahrung, sowie Calcium und Vitaminen zunehmend in wenigen Tagen und unter Lichteinwirkung färbte er sich deutlich dunkler.
Die Verdauung schien normal zu funktionieren und die Kotprobe war relativ unauffällig, lediglich ein leichter Wurmbefall wurde diagnostiziert, die aber mit einer niedrigen Menge panacur, dass in in kleine Mengen aufgeteilt einigen Mehlwürmern und Heimchen injiziert wurde und dann verabracht, BEVOR diese am Medikament verstarben. (TIPP! Geht aber nur bei kleinen Tieren, sonst bringt man die benötigte Medikamentenmenge nicht unter)
Blöd war nur, dass wir tatsächlich längere Zeit nicht herausbekamen, um was es sich bei dem Tierchen handelte, was es uns vorläufig erschwerte, ihm ein artgerechtes Endterra einzurichten...
Bis mein Mann, den das Aussehen des Geckos von Anfang an an ein kleines Krokodil erinnert hatte, den entscheidenden Einfall hatte, das mittels Spracherkennung einfach mal genauso zu ergoogeln... "Gecko, der aussieht wie ein kleines Krokodil"....
und TADAA! Es war tatsächlich ein kleiner Krokodilgecko! Der Vertreter der Zwerggecko Art
Cyrtopodion scabrum,
hat sich in der Terraristik nie wirklich etablieren können, vermutlich weil es hunderte dieser kleinen, unscheinbaren weil zumeist nachtaktiven Geckoarten gibt.
Dennoch ist er ein dankbarer, kleiner Pflegeling, dessen Ähnlichkeit zum namensgebenden, verwandten Riesen wirklich verblüffend ist. Cyrtopodion scabrum bewohnt in seiner Heimat Saudi-Arabien, Irak, Iran und Pakistan -teilweise hat er sich wohl auch in kleinen Gebieten der Türkei verbreitet - felsige Steppengebiete und trockene, steinige Geröllwüsten, selbst steilste Flächen werden mühelos erklommen, sofern sie strukturiert genug sind, um den kleinen Krallen Halt zu geben.
Die Tiere gehen Annäherungsversuchen seitens der Menschen aus dem Weg, ist sonst aber wenig scheu und bleibt nach der Eingewöhnungszeit zumindest bei kleinen Eingriffen ins Terra ruhig sitzen um zu beobachten, unserer akzeptiert auch von der Pinzette angebotene Futtertiere und findet Mehlwürmer auch lecker genug, um mal den Einen oder Anderen aus der Hand anzunehmen. Zu sehen ist er häufig, insbesondere morgens und abends ist er sehr aktiv.
Im Gegensatz zum großen Leopardgecko sind seiner Augen von verwachsenen Brillen-Schuppen bedeckt, die Augen können nicht geschlossen werden, es handelt sich nicht um Lidgeckos. Die Pupillen sind spaltförmig und schlitzig bei Lichteinfall und weiten sich bei Dunkelheit sehr stark.
Der Schwanz kann, wie bei den anderen Geckoarten auch, bei Gefahr abgeworfen werden, um den Feind zu irritieren. Er wächst innerhalb einem alters- und gesundheitsabhängigem Zeitraum von wenigen bis mehreren Wochen nach, sieht aber nicht mehr aus, wie das Original. C. scabrum besitzt KEINEN Fettspeicher im Schwanz.
Sie erreichen eine ungefähre Endgröße von etwas über zehn cm, wobei ein ordentlicher Teil davon, auf den Schwanz entfällt. Die Lebenserwartung beträgt meines Wissens an die drei Jahre, Tendenz eher niedriger.
Wir halten ihn bei tagsüber 28 ° C, punktuell oben wärmer, hinten unten etwas kühler und nachts bei knackigen zehn, fünfzehn Grad. Eine Rückwand in Felsoptik lässt sich schön und günstig selbst gestalten und kommt mit vielen Quetschspalten de Kletterleidenschaft der Tiere entgegen und bietet viel zusätzliche Verstecke, Plateaus zum Verstecken und macht die senkrechten Flächen für die Tiere nutzbar und erweitert somit den Bewegungsspielraum enorm.
Gefressen wird alles, was uns Maul passt, Pflanzliches wird gänzlich verschmäht.
Die klimatischen Bedingungen und der für die Gelenke benötigte, harte Lehmboden schränken einen dennoch stark ein, wenn es um Bepflanzung geht, so haben wir nur eine kleine Aloe, eine Tillandsie und zwei, drei Sukkulenten- Ableger eingesetzt. Man kann aber mittels Ästen, Wurzeln, trockener Gräser und Steinen dennoch leicht eine ansprechende Landschaft gestalten.
Die Art sollte eine mindestens sechswöchige Winterruhe bei ca.8 bis 10 ° C einlegen.
Ansonsten erweisen sich die Tierchen aber als robust und pflegeleicht und aufgrund der geringen Endgröße auch für EinZimmerSingle Haushalte geeignet..
Leider ist die Art fast nur vereinzelt übers Inet erhältlich und da sind es wohl nur Wildfänge. Es gibt aber wohl auch ein, zwei Leutchen in DE, die diese Art vermehren. Da sie nicht sehr produktiv ist, dürfte die Anzahl angebotener Tiere jedoch eher limitiert sein.