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Allerlei zu Aegla Platensis
#1
Hallo.

Mischzitat schrieb:Tiere sind gepoppt. [...]Die sind bitte was, die Tiere? [...]Krebse werden als männlein und weiblein bestimt. [...] eine Methode die bei Krebsen [...] nicht angewendet werden kann.

Ok., es gibt eine Methode mit korrektem Namen, ... die aber nicht funktioniert, oder wir haben eine Methode welche funktioniert, aber einen anderen oder gar keinen Namen hat oO?

Wie auch immer. Als Züchter sollte ein Züchter um die Merkmale der Züchtlinge ja wissen. Ich gehe also hoffnungsvoll davon aus dass (egal wie) die von Phil genannten m/w-Paarungen bzw. Bestimmungen tatsächlich zustande kommen.

Dennoch:

Phil schrieb:Krebse werden als männlein und weiblein bestimmt.

Alle Aegla welche ich im Ladengeschäft "FRAKU" sowie bei einem Bekannten gesehen habe, waren sehr klein, max. daumennagelgroß. Ist in diesem "Alter" überhaupt eine Bestimmung möglich? Irgendwie trau ich dem Braten nicht so recht ...

Und genau diese Miniaturen waren auch Grund zur Frage wie es denn mit einer zuverlässigen Langzeithaltung der Tiere aussieht, denn tatsächlich ausgewachsene Tiere (diese mit den schönen und unglaublich bulligen Scheren) habe ich noch nie gesehen, zudem versacken praktisch alle threads (auch in englischsprachigen Foren) irgendwann still und leise und in den Jahren 2oo7 / 2oo8 ohne das je mal eine Kontinuität aka "Meinen Aeglas gehts immer noch prima! Sind mittlerweile 5cm groß! :- )" oder "Erneut Aegla-Nachwuchs !! :- )" da hinterhergewackelt gekommen wäre.

Das stimmt doch was nicht!

Schnell sind die Tiere erworben, und ebenso schnell ist ein thread begonnen. Aber dann Oo? ...

---

Noch eine Frage, Phil:

Unter welchen Bedingungen hält der genannte Züchter die Tiere denn? Wasserhärte, Temperatur, pH?.

Aegla "papudo" wäre auch eine Versuchung! Es ist das einzige Bild welches ich gefunden habe. Er scheint insgesamt bulliger zu sein als "platensis":

- http://blog.guppytaiwan.com/space-45390-...12293.html

Eine schöne Farbe von Rost und Korrosion. Könnte einer steampunk-Fantasie entsprungen sein!

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Ein Bild von einem "araucaniensis":

- http://blog.guppytaiwan.com/space-45390-...12292.html

Auch ein schöner Geselle! Wobei ich denke das die Färbungen sicher nicht verläßlich und je nach Standort deutlich differieren werden. Und der Bodengrund auf dem die Tiere photographiert wurden ist ganz sicher nicht für sie geeignet. Ich habe nämlich gesehen WIE die Tiere graben und mit welcher HINGABE und Effektivität sie das tun! Das sind keine Krebse. Das sind Sumpfpumpen auf sechs Beinen!

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Hier noch Bilder von "platensis". Scheinbar in der Nähe der natürlichen Entnahmestelle:

- http://atlas.drpez.org/Aegla-sp-fotos

Irgendwie steht den Tieren die Geschäftigkeit schon ins Gesicht geschrieben, oder? Alles kleine doozer!

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Über folgende Seite hatte ich versucht eine Art zu finden welche nördlicher, also in wärmeren Bereichen vorkommt, unsere üblichen Wassertemperaturen (vor allem die ungekühlt grenzwertigen des Sommers) besser vertragen könnte, aber die Vorkommen sind alle eher südlich.

- http://tolweb.org/Aegla/72690

----

Und dann bitte hier mal hinschauen!

- http://www.guiamarina.com/gallery/main.p...emId=10822

Tolle Habitataufnahmen von Aegla "aptao". Man bekommt eine Vorstellung davon das die Tiere weniger gezielte Nahrungssucher sind sondern eher ständig vor sich hin arbeitende Aufbereiter und auch im Aquarium sicher ein großzügiges Angebot an durchwühlbarem Vergehendem schätzen werden. In einem sauberen Aquarium werden sie sich sicher nicht sonderlich zuhause fühlen! Die brauchen "Vollzeit-Dreck"!

---

Ingo
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#2
Hi Ingo Icon_wink

(Monday, 15. March 2010, 12:16)Bratfisch schrieb: …zudem versacken praktisch alle threads (auch in englischsprachigen Foren) irgendwann still und leise und in den Jahren 2oo7 / 2oo8 ohne das je mal eine Kontinuität aka "Meinen Aeglas gehts immer noch prima! Sind mittlerweile 5cm groß! :- )" oder "Erneut Aegla-Nachwuchs !! :- )" da hinterhergewackelt gekommen wäre.
Da hast Du wohl Recht. Warte mal, bis Heike den Thread entdeckt, die hält meines Wissens nach immer noch Aeglas.

Zitat:Ich habe nämlich gesehen WIE die Tiere graben und mit welcher HINGABE und Effektivität sie das tun! Das sind keine Krebse. Das sind Sumpfpumpen auf sechs Beinen!
Das ist dann wohl ihr "Krabbenanteil". Icon_mrgreen Bei Krabben gibt es ebenfalls äußerst ausdauernde Buddler…

Zitat:In einem sauberen Aquarium werden sie sich sicher nicht sonderlich zuhause fühlen! Die brauchen "Vollzeit-Dreck"!
Richtig, wie die meisten Krabben auch.

Chris hat einige Habitatbilder, aber ich weiß nicht, von welcher Art genau: http://www.crusta10.de/templates/index.p...23&katid=0 . Es gibt auch einige wissenschaftliche Paper (frei online) und ein teures Buch, meine ich, aber wir haben uns nie mit Aeglas näher beschäftigt, da sie uns nicht wirklich gefallen.

z.B. hab ich das hier (was bedeutet, dass mir das mal zufällig bei der Online-Suche in die Finger gefallen ist, sind aber noch mehr, habe die nur nicht systematisch gespeichert): Morphological Aspects of the Embryonic Development of Aegla platensis (Helena MariaLIZARDO-DAUDT/Georgina BOND-BUCKUP, 2003)…
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#3
Hallo.

Oliver schrieb:Warte mal, bis Heike den Thread entdeckt, die hält meines Wissens nach immer noch Aeglas.

Wäre sehr willkommen.

Oliver schrieb:[...] ausdauernde Buddler [...]

Es ist nicht die Ausdauer. Es ist das Wie, was so "erschreckend" ist. Man muß sich vorstellen: Da sitzt ein daumennagelgroßes stummelschwänziges und völlig unscheinbares Tier irgendwo auf einer Sandfläche und schaufelt vor sich hin. Plötzlich schießt unter dem Tier ein sicher 6cm langer, intensiver Jet-Strahl von Sand und all dem Gerotte welches noch da drin verborgen war nach schräg oben ins Freiwasser. Nicht einmal eine Sekunde später hockt dasselbe Vieh in einem knapp 2,5 cm tiefen und 4-5 cm weiten Bombentrichter und schaufelt erneut unschuldig vor sich hin!

Das glaubt man erst gar nicht! Ich kenne sowas nur aus dem Meerwasserbereich wo ich eine ähnliche "Baggertechnik" bei einem Knallkrebs mal bewundern durfte.

Oliver schrieb:[...] wissenschaftliche Paper (frei online)

Über scholar.google.com hatte ich im Vorfeld einiges gefunden. Interessant war eine Studie welche haarklein den natürlichen Ernährungsgewohnheiten zweier Aegla-Arten nachgestiegen war. Dort wurde für jugendliche "platensis" festgestellt dass auch Planarien zu ihrer Nahrung gehören. Aber eben nur für Jugendliche.

Zitat: "Analysis of the stomach contents identified 20 diet items for A. platensis [...] with only nine being common to both adults and juveniles."

Quelle: "Natural Diet of Aegla platensis Schmitt and Aegla ligulata Bond-Buckup & Buckup (Crustacea, Decapoda, Aeglidae) from Brazil".

Und wieder die Zusatzfrage:

- Was wäre zahlenmäßig eine geeignete (stressfreie) Männchen / Weibchen-Zusammenstellung? Kann man da von anderen Krebs- oder Krabbenarten schließen?

---

Ingo
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#4
Morjen Icon_wink

(Wednesday, 17. March 2010, 14:00)Bratfisch schrieb: Es ist nicht die Ausdauer. Es ist das Wie, was so "erschreckend" ist. …Nicht einmal eine Sekunde später hockt dasselbe Vieh in einem knapp 2,5 cm tiefen und 4-5 cm weiten Bombentrichter und schaufelt erneut unschuldig vor sich hin!
Okay, habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Klingt interessant *lach*

Zitat:- Was wäre zahlenmäßig eine geeignete (stressfreie) Männchen / Weibchen-Zusammenstellung? Kann man da von anderen Krebs- oder Krabbenarten schließen?
Ich würds Dir gerne sagen, aber ich weiß es nicht. Und irgendwelche Mutmaßungen… die kannst Du genausogut selber anstellen. Icon_wink

Ciao, Ollie
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#5
Huuuch,

na da kann ich ja lange suchen wenn der Thread hier steht.

Tja wo fange ich an....vermehrt haben sich meine Aeglas leider nie, ich habe 4 Tiere mit 1cm Größe bekommen, aber sie verstecken sich so gut daß ich höchstens mal 2 zu Gesicht bekomme, das größte Tier dürfte inzwischen seine 3cm haben, aber ich habe noch nicht nachgeschaut ob noch alle Tiere da sind und welches Geschlecht sie haben und möchte sie nicht unnötig stressen indem ich alles ausräume......es wird demnächst eh alles etwas umstrukturiert.
Ich halte sie bei Zimmertemperatur und in hartem kölner Leitungswasser. Sie fressen alles was angeboten wird, Flockenfutter, Futtertabs und auch kleine Schnecken werden nicht verschmäht. Untereinander sind sie friedlich ich hab nie irgendwelche Streitigkeiten beobachten können, auch Fischen und anderen Tieren gegenüber nicht. Da sie aus Bächen kommen kann ein Bißchen Strömung ruhig sein.
Es wird keine Berichte von Aeglas mit 5cm Größe geben, die Adultgröße liegt bei 4cm ohne Scherenarme.
In einem gut strukturierten Becken können ruhig auch mehrere Männchen gehalten werden, aber ich würde schon wenn möglich auf einen leichten Weibchenüberschuß achten, da so die einzelnen Weibchen nicht so intensiv von paarungswilligen Männchen bedrängt werden, ist nie verkehrt.
Das mit dem Eingraben ist lustig, sie buddeln sich mit dem Hinterleib ein wenn sie sich bedroht fühlen oder sich verstecken wollen, nutzen aber auch Verstecke unter Wurzeln und in Höhlen, ansonsten buddeln sie im Sand nach Fressbarem. Das sie auch mal den Bodengrund etwas mehr aufwirbeln kann meiner Beobachtung nach daran liegen daß sie zum Teil auch Nahrung aus dem Wasser zu filtrieren scheinen.

Soooo, mehr fällt mir gerade nicht ein, kann man den Thread nicht vielleicht in den bereich mit den anderen Dekapoden verschieben, da ja hier wohl auch Informationen ausgetauscht werden, hier findet den ja sonst keiner.
Liebe Grüße
Heike

Just laugh and the world will be yours!

Wer etwas will,muß mutig sein zu scheitern. (Kirk Douglas)

Wir ertrinken in Informationen, aber wir dürsten nach Wissen. (John Naisbitt)

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#6
Hallo Heike,
habs mal abgeteilt…

(Wednesday, 24. March 2010, 1:01)Devil-Crusta10 schrieb: ,aber ich würde schon wenn möglich auf einen leichten Weibchenüberschuß achten, da so die einzelnen Weibchen nicht so intensiv von paarungswilligen Männchen bedrängt werden, ist nie verkehrt.

Konntest du ein solches Verhalten denn überhaupt bei deinen Aeglas beobachten? Du schreibst ja, dass du die Geschlechter deiner Tiere bisher noch nicht kennst.
Ist nie verkehrt würde ich in der Tierwelt so pauschal nicht sagen, schau dir beispielsweise Mantiden an, da ist ein Weibchenüberschuß alles andere als gesundheitsförderlich für die Männchen. Und um in der Materie zu bleiben, auch bei Cardisoma würde ich einen Überschuß an Weibchen nicht für „besser“ einschätzen als einen Überschuß an Männchen…
Ich denke mal, man müsste erstmal wissen, ob die Tierart überhaupt ein Verhalten zeigt, was eine bestimmte Geschlechteraufteilung sinnvoll oder notwendig macht.
LG
Moni
aka Ygra

[Bild: 300pw-harlek3.jpg]
Wer anderen in den Hintern kriecht muss sich nicht wundern, wenn er ihnen irgendwann zum Hals raus hängt
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#7
Hallo.

Heike schrieb:[...] 4 Tiere mit 1cm Größe bekommen, [...] das größte Tier dürfte inzwischen seine 3cm haben, [...]

Es ist also möglich! :- )

Heike schrieb:Sie fressen alles was angeboten wird, [...] auch kleine Schnecken werden nicht verschmäht.

Sie werden glaube ich sogar sehr gern genommen. Blasenschnecken. Sie sind auch für kleine Aegla gut zu knacken und wenn nicht, dann wenigstens aus dem Becher zu rupfen.

Heike schrieb:Das mit dem Eingraben ist lustig, sie buddeln sich mit dem Hinterleib ein [...]

Die Technik ist für so ein kleines Tier erschreckend effektiv. Mit dem unter den Bauch geklappten Stummelschwanz können sie per schnellem Schlagen einen intensiven und gerichteten Wasserstrahl erzeugen. Einerseits können sie auf diesem Jet-Strahl wie der Blitz nach Rückwärts durch´s Freiwasser flüchten, andererseits dient dieser Strahl (unterstützend) dazu, ebenfalls rückwärts in weiches Substrat zu verschwinden und aber vor allem auch um ein nährstoffhaltiges Substrat nicht nur zweidimensional sondern im Volumen durchpflügen zu können, was bedeutet dass zum Beispiel im Boden steckende Insektenlarven, Würmer, Aas frei bzw. ausgespült und folgend von den Aegla gegriffen werden können.

Der Strahl dient ebenfalls auch dazu, möglicherweise als für das Tier geeignet beäugte, aber verlandete Verstecke freizuspülen und / oder, einmal in diesen hockend, darin regelmäßigen Wohnungsputz zu betreiben indem der Kehricht in einem plötzlichen Schwall von dem Tier aus dem Eingangsbereich in´s Freiwasser geschleudert wird.

Der Jet-Strahl scheint an diesem Schrat also sowas wie die große Klinge am Schweizer Taschenmesser zu sein. Wobei ich denke, dass wenn die Tiere diese Technik sehr häufig bei der Nahrungsuche im Aquarium anwenden, sie schlicht zu wenig zu essen finden, denn ich gehe davon aus dass die Tiere im Gegensatz zu uns auf die Energiebilanz ihres Tuns achten und diesen zwar sehenswerten aber mit Sicherheit energieaufwändigen Mechanismus zumindest zur Nahrungsuche nur dann anwerfen, wenn es sich 1.) nachweislich lohnt, es also ein zum Beispiel im Substrat entdecktes Beutetier oder Aas freizuspülen gilt oder wenn 2.) auf der zweidimensionalen Oberfläche des Substrates nur ein Testbild läuft und man sich deshalb entscheidet die dritte Dimension miteinzubeziehen.

Uns alle trügt die Hoffnung!

Heike schrieb:Das sie auch mal den Bodengrund etwas mehr aufwirbeln kann meiner Beobachtung nach daran liegen daß sie zum Teil auch Nahrung aus dem Wasser zu filtrieren scheinen.

Wenn ich das pdf welches sich mit der Analyse der aeglischen "Mund"werkzeuge befasst hat richtig verstanden habe, dann sind es keine wirklichen Filtrierer. Es sieht aber so aus. Ständig schaufeln sie Substrat zu ihrem Schlundwerkzeug und scheinen dort einen irre schnellen Sortiermechanismus für Detritus am laufen zu haben. Der Mahlstrom an Geprüftem und während der Prüfung Zerknabbertem oder lediglich Abgelutschtem ist beeindruckend. Sie sind wie Asphaltfräsen. Oder die Gewürzernter in Herbert´s "Wüstenplanet" ...

Heike schrieb:Da sie aus Bächen kommen kann ein bißchen Strömung ruhig sein.

Das würde passen. Sieht man sich ihre Gestalt in Verbindung mit ihrem hauptsächlich nach Rückwärts gerichtetem Tun an und bringt dann noch den Parameter "Strömung" mit ein, so wird das ein rundes Bild. Ihre Form: -> Strömlinienförmig. Aber vom Kofferraum aus! Ihre bevorzugte Arbeitsrichtung: Ein latenter Rückwärtsgang. Auf diese Art quetschen sie sich z.B. auch unter Steinchen oder Totholz und hebeln darunter wie die Weltmeister. Manchmal möchte man meinen zum Selbstzweck, so einen zwanghaften "Spaß" scheinen sie an dieser Kraftmeierei zu haben oO. Und vorwärts wäre das auch gar nicht möglich. Da sind sie sich aufgrund ihrers Designs nur selbst im Weg.

Und nehmen wir das "Freiblasen" potentieller Beute (in einem Substrat): Gegen eine vorhandene Strömung würden sie den fortgespülten Mist nur wieder ins Gesicht bekommen ... ><

---

An Phil:

Möglicherweise war die pn fehladdressiert. Deshalb hier.

Die Bestellung habe ich noch nicht reingereicht weil ich entgegen meines ursprünglichen Vorhabens, durch schlichtes Einbringen von Sand und einigem Steinaufbau mein (besatzmäßig) leer laufendes Pflanzenfilterbecken platensisgerecht herzurichten, ein neues Becken bestellt habe.

Einerseits weil ich so ein Artbecken bieten (und das auch eigentlich in Wirklichkeit und überhaupt auch immer immer wollte), andererseits mir meine Traum-Seitenverhältnisse von 6o-45-4o (L-B-H) erfüllen kann, wobei das Becken dann mit der Längsseite nach Hintern stehen soll, weil ... *laber*

Egal. Jedenfalls muß das Becken dann erstmal einlaufen.

Frage nur: Wann sind denn immer eure Order-Termine bei däsem Zöchter? ... Eimer im Monat oO?

---

Ingo
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#8
Hi Ingo,

das mit der pdf hört sich interessant an, was ist das denn für eine, diese Infos hab ich in keiner meiner pdf?
Laut einer pdf die ich habe kommen Aeglas in Seen, Flüssen, Bächen und Höhlen mit Süßwasser vor. Es gibt derzeit 63 beschriebene Arten und 5-10 bekannte aber bisher unbeschriebene Arten. Von den 63 beschriebenen Arten sind 23 als bedroht anzusehen und sollten geschützt werden.
Sie kommen in Chile, Brasilien, Bolivien, Paraguay, Argentinien und Uruguay vor.
Ihre Nahrung ist omnivor und besteht aus sich zersetzendem, biotopfremden Pflanzenmaterial (hier dürfte wohl Falllaub gemeint sein), Aufwuchs, aquatischen Wirbellosen und feinen organischen Partikeln.
Liebe Grüße
Heike

Just laugh and the world will be yours!

Wer etwas will,muß mutig sein zu scheitern. (Kirk Douglas)

Wir ertrinken in Informationen, aber wir dürsten nach Wissen. (John Naisbitt)

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#9
(Wednesday, 24. March 2010, 13:28)Bratfisch schrieb: Es ist also möglich! :- )
Hab doch gesagt wart mal bis Heike sich meldet… Icon_wink Da sie noch nicht berichtet hatte, dass ihre Aeglas nimmer sind, ging ich davon aus, dass sie die Tierchen inzwischen schon recht lange haben muss…

Zitat:Mit dem unter den Bauch geklappten Stummelschwanz können sie per schnellem Schlagen einen intensiven und gerichteten Wasserstrahl erzeugen. Einerseits können sie auf diesem Jet-Strahl wie der Blitz nach Rückwärts durch´s Freiwasser flüchten…
Ah, dann können das wohl nahezu alle Dekapoden außer den Brachyuren (Echte Krabben). Denn von Garnelen und Krebsen kennt man das ja auch bereits.

Zitat:Wenn ich das pdf welches sich mit der Analyse der aeglischen "Mund"werkzeuge befasst hat richtig verstanden habe, dann sind es keine wirklichen Filtrierer. Es sieht aber so aus. Ständig schaufeln sie Substrat zu ihrem Schlundwerkzeug und scheinen dort einen irre schnellen Sortiermechanismus für Detritus am laufen zu haben. Der Mahlstrom an Geprüftem und während der Prüfung Zerknabbertem oder lediglich Abgelutschtem ist beeindruckend. Sie sind wie Asphaltfräsen. Oder die Gewürzernter in Herbert´s "Wüstenplanet" ...
Das wäre dann einfach ähnlich wie Winkerkrabben. Die schaufeln ja auch in einer Tour Sand in ihre Bukkalkammer, spülen das durch und fressen nur die organischen Partikel, während der Sand wieder "ausgespuckt" wird.
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#10
Hei Heike.

Heike schrieb:[...] das mit der pdf [...]

Das mit den Mundwerkzeugen schimpft sich "The morphology of cardiac and pyloric foregut of Aegla platensis Schmitt"

Darin wird ausgeführt das A. platensis´s Mundwerkzeuge im grundsätzlichen Aufbau zwar denen anderer Dekapoden folgt, jedoch in der Form spezialisiert bzw. besonders sind, als dass ihr Reibeapparat strukturell sehr reichaltig aber auch sehr massiv ausgeführt ist, was eine insgesamt höhere Mahlkapazität sowohl kraft- als auch durchsatzmäßig vermuten läßt.

Nach diesem sehr leistungsfähigen Mahlwerk schließt dann eine Art Filterpresse an welche dazu dient die im Reibeapparat erzeugte Suspenison zu entwässern und der eigentlichen Verdauung zuzuführen. (Nicht leicht allerdings sich das auf den verschiedenen Bildern des pdf dargestellte elektronenmikroskopisierte Mundingsbums tatsächlich in Arbeit vorzustellen oO ... *Kopf verdreht*)

... und was auch der Grund ist warum ich die Tiere nicht für echte Filtrierer halte, denn hier ist das Tier in der Lage (gerade auch / zuallererst) makroskopische Nahrung zu nutzen, welche folgend zermahlen und erst dann in einem Filtrationsprozess aufkonzentriert wird.

Wenn das Tier die Möglichkeit hat diese Filterpresse auch für die Aufkonzentrierung in einem aktiv eingestrudelten Wasserstrom suspendierter Patrikel OHNE vorherigen Mahlvorgang zu nutzen dann ist es meiner Meinung nach dennoch ein "Filtrierer 2. Ordnung" da die Filterpresse primär dazu gedacht ist dem Hauptwerkzeug "Mühle" zuzuarbeiten und als alleiniges Werkzeug wohl nur ein Notstromaggregat darstellen wird. (?)

Zitat: "This complex form of foregut can be associated with macrophagy and predation in which large particles are ingested (Dall and Mortiary, 1983). Macrophagy and predation are well characterised in A. platensis, an omnivorous species feeding on aquatic insect larvae and macrophytes (Bueno and Bond-Buckup, 2001)."

Ein echter Filtrierer wie zum Beispiel Daphnia oder eine Muschel kann die "Micronage" seiner Nahrung jedoch nicht zu seinem Vorteil verändern. Er ist auf ein an ihn herantretendes Optimum angewiesen.

Heike schrieb:Sie kommen in Chile, Brasilien, Bolivien, Paraguay, Argentinien und Uruguay vor.

Hier kann man die Lokalisierungen verschiendener Aegla gut sehen. (auf die jeweiligen Namen klicken)

Heike schrieb:Ihre Nahrung ist omnivor und besteht aus sich zersetzendem, biotopfremden Pflanzenmaterial (hier dürfte wohl Falllaub gemeint sein), Aufwuchs, aquatischen Wirbellosen und feinen organischen Partikeln.

In "Natural Diet of Aegla platensis Schmitt and Aegla ligulata Bond-Buckup & Buckup (Crustacea, Decapoda, Aeglidae) from Brazil." sagen sie:

"Our results show that A. platensis and A. ligulata can be considered predatory species which successfully use animals from other trophic levels and which have an important role in energetic transfer in limnic environments. We suggest that A. platensis and A. ligulata are omnivores because of their wide feeding range and use of available resources. They can also be considered generalists due to their use of both plants and animals as sources of food, their wide feeding range and the availability of suitable prey in their environment. Due to the fact that Aegla platensis and Aegla ligulata use the most abundant resources in the river bodies they inhabit they can also be considered opportunists."

Das mit dem biotopfremden Pflanzenmaterial wird wohl nur zutreffen wenn der Standort keine aquatische Flora zu bieten hat. Kannibalismus (gegen jüngere oder frisch gehäutete Artgenossen) gehört übrigens ebenfalls zu ihrem Repertoire. Aber da tun sie sich wohl nix mit anderen Kalk-Rittern ...

---

Hallo Oliver.

Oliver schrieb:Das wäre dann einfach ähnlich wie Winkerkrabben. Die schaufeln ja auch in einer Tour Sand in ihre Bukkalkammer, spülen das durch und fressen nur die organischen Partikel, während der Sand wieder "ausgespuckt" wird.

In obigem Diät-Führer sagen sie:

"We consistently found sand in the stomachs of the aeglids studied, especially in the case of juveniles. The ingestion of sand could have been accidental or because it was in association with organic matter where algae, bacteria and other microorganisms grow, as has been recorded for the estuarine crab Chasmagnathus granulata by D’Incao et al. (1990)."

Ist halt die Frage, ... essen sie gezielt Sand oder ist Sand ein Mitläufer? Ist er gar hilfreich beim Mahlprozess?

Meiner Beobachtung nach wird von den Tieren Sand (/Detritus-Gemisch) zumindest eifrig Richtung Mundwerkzeug geschaufelt und dort ... bearbeitet. Wie auch immer. Hier wird wohl der primäre Mahlprozess in den Hintergund treten und die Filterpresse hauptsächlich mit der Spülwasser-Detritussuspension beaufschlagt werden. Wobei evtl. sehr feinkörnige Fraktionen mit durchrutschen (oder in den Filterkuchen mitverpreßt werden) und folgend im Magen landen. Allemal aber ist es sehenswert dem ausgeblasenen Partikelstrom des kleinen Mähdreschers zuzusehen. Die lassen richtig was durch!

Per Abgas-Ortung läßt sich übrigens auch gut der Standort der kleinen Ferkel bestimmen sollten sie selbst unsichtbar im Unterholz am wühlen sein. Dort wo´s intensiv staubt oder für einen Moment gar bläst, ist ein Schweinchen verborgen! :- )

---

Ingo
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#11
Hallo Ingo,

Danke für deinen mehr als ausführlichen Bericht zu den kleinen Buddlern,
leider haben Sich meine nie vermehrt und wie ich lese bei HEIKE war das trotz langer Eingewöhnug bisher auch nie der Fall.

@ All: Es wäre aber immer noch zu klären ob und wieso es die kleinen
(bis auf Heike)
nicht länger geschaft haben und auch nicht vermehrt werden.

Wenns dazu noch Erfahrungs Berichte gibt würde ich mich freuen !!!


Gruß
"Aegla" Kevin
Gruß
Kev


...Ehemals als Mr. Crabs im Forum...
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#12
Hi,

bin nach langer Zeit mal wieder über diesen Thread gestolpert.
Ich selber habe leider keine dieser Tierchen mehr, hatte mein letztes großes Weibchen einem Bekannten gegeben da dieser nur Männchen hatte, leider ist sie dort verstorben bevor es zu Nachwuchs kam. Ich weiß aber aus dem Forum Wirbellose.net daß dort vor ein paar Jahren jemand die Tiere nachgezogen hat....es geht wie gesagt also.
Inzwischen bin ich zu dem Schluß gekommen, daß diese Tiere hier im wahrsten Sinne des Wortes "verheizt" werden...sprich viel zu warm gehalten da sie im Schnitt doch Alle aus kühleren Gewässern kommen wo die Temperatur im Schnitt nicht höher als 21-22°C geht auf Dauer und eher unter 20°C liegt.
Sollte es mir nochmal möglich sein Aeglas zu bekommen werde ich es auf jeden Fall nochmal versuchen. Smile

@ Ingo,

ich hab Keith Crandall seinerzeit angeschrieben und von ihm habe ich auch die PDF erhalten.
Liebe Grüße
Heike

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