Mein Becken hat sich mit Leben gefüllt.
Nachdem ich bereits einige Woche Turmdeckelschnecken, Rote Posthornschnecken (danke an Sabina) und Garnelen (Red Rili Shrimp - Neocaridina heteropoda) im Becken hatte, sind am Freitag meine Neosarmatium africanum angekommen. 2 Männchen und 4 Weibchen.
Sie waren sehr ordentlich verpackt. Allerdings war das Wärmekissen für meinen Geschmack doch viel zu kalt. Daher war es in der Styropobox doch recht kühl. Was sich in so fern bemerkbar machte das die Krabben ne ganze Zeit brauchten um wieder warm und aktiv zu werden.
Sie haben sich alle erstmal versteckt und es brauchte ne Zeitlang bis sie wieder herauskamen. Nach und nach stiegen sie dann aber ins Wasser. Einziger Verlust, ein Männchen ist verstorben. Es kam lebend an, war aber anscheint zu schwach und verstarb am Abend. Und eine Krabbe hat eine Schere verloren. Habe sie auf dem Landteil gefunden. Denke das sie beim Transport einen knack bekommen hat und dann bei mir "abgefallen" ist. Der Krabbe selber geht es aber blendend.
Die Krabben sind alle im Wasser. Und machen nicht wirklich Anstalten an Land zu gehen. Sie laufen durch´s Becken und erkunden alles. Die Höhlen und Verstecke werden gut angenommen. Ich habe unter den Landteilen etliche Wurzelstücke aufgeschichtet, so das viele Hohlräume entstanden sind. Die Krabben sitzen oft dazwischen.
Sie sind noch sehr scheu. Wenn man zu nahe kommt oder zu schnelle Bewegungen macht, renn sie sofort weg. War doch sehr erstaunt wie schnell sie sind, denn wenn sie laufen wirken sie doch sehr ungeschickt und schwer fällig.
Untereinander scheinen sie sich zu vertragen. Konnte bis jetzt keine großen Auseinandersetzungen erkennen. Hier und da "schubsen" sie sich mal kurz weg wenn, aber das war es auch wenn schon.
Ansonsten geht es allen wunderbar. Sie erfreuen sich, soweit ich das beurteilen kann, bester Gesundheit und sind sehr aktiv.
Ich habe von vielen Seiten im Vorfeld gehört das die Krabben mit den Pflanzen kurzen Prozess machen würden und war auch dementsprechend drauf vorbereitet. Allerdings muss ich sagen das ich bis jetzt keine nennenswerten Ausfälle habe. Hier und an knabbern sie mal an ein Blatt, aber ansonsten lassen sie die Pflanzen weitestgehend in ruhe. Ich habe 2 Große und 2 kleine Anubis drin. Ein paar Stellen mit Javamoos. Sowie Hydrocotyle leucocephala (Brasilianischer Wassernabel) und Hygrophila (Wasserfreund).
Am meisten leiden muss der Wassernabel. Aber weniger durch Fressattacken, sondern viel mehr dadurch das sie ständig über die Pflanze drüber krabbeln und diese regelrecht platt trampeln. Ansonsten wird weitestgehend alles verschont bis jetzt.
Es gibt aber deutliche Verluste zu beklagen. Und das bei den Fischen. Ich hatte als Besatz Rotkopfsalmler und Keilfleckbarben. Nach 2 Tagen wunderte ich mich das der Besatz an Fischen doch wohl recht ausgedünnt schien. Was mich doch wohl wunderte, denn eigentlich waren die Fische doch recht schnell. Ich hatte zuerst angenommen die Fische seien so gestorben, durch den Besatz. Habe dann eines Morgens, noch bevor das Licht anging, vorsichtig mit der Taschenlampe hineingeleuchtet. Und siehe da, da saß eine Krabbe hoch oben in den Ästen und hatte einen halben Fisch in den Scheren. Die Fische trieben, soweit man bei Fischen von Schlaf sprechen kann, in einer Art Ruhemodus ganz nah an den Krabben vorbei. Und durch die ganzen Äste, die überall im Becken waren, kommen die Krabben wunderbar bis überall unter die Wasser krabbeln und sich die Fische holen.
Das die Krabben mal hier und da einen Fisch holen weiß ich, und soll ja auch so sein. Aber das sie gleich in 2 Nächsten meinen Bestand halbierten, da war ich doch etwas überrascht. Ich denke ich habe, durch den Aufbau des Becken, es den Krabben doch etwas zu leicht gemacht.
Interessanterweise habe ich festgestellt, das die Krabben sich nur die Keilfleckbarben geholt hatten. Die Rotkopfsalmler waren noch alle da. Schätze das liegt entweder daran das die Salmler Nachts sich anders verstecken, oder das die Barben irgendwie langsamer oder so sind Nachts.
Ich muss aber gestehen, ich war mit dem Aufbau des Becken nicht so ganz zufrieden. Die Äste, die als Aufstiegsmöglichkeit für die Krabben dienen sollten, waren doch etwas dünn bemessen für die Tiere. Und da ich eh noch ein Männchen bestellt hatte um das verstorbene zu ersetzten und deswegen eh umbauen musste, entschloss ich mich ein wenig was zu verändern. Ich habe mir 2 große Mangrovenwurzeln geholt und diese jeweile an einem Landteil gestellt. Nun hat jeder Landteil einen großen breiten Aufstieg, sowie einen dritten, der für beide zählt. Bei der Gelegenheit natürlich auch einige Hölen und Wurzeln anders gestellt. Das Becken wirkt dadurch auch wesentlich ruhiger. Und die Krabben können dort auch besser klettern. Sie sitzen dort jetzt auch vermehrt drauf und gehen auch schon mal bis oben an Land. Wenn aber auch eher selten. Meisten sitzen sie nur am Wasserrand. An Land scheint es wohl nicht so toll zu sein. Ober ihnen gefällt dort etwas nicht. Keine Ahnung. Futter, welches an Land liegt, wird aber gefressen.
Nachdem die Wurzeln drin waren, schien zumindest heute morgen kein weiterer Fisch zu fehlen. Mal weiter beobachten. Und wenn die Keilfleckbarben bald alle weg sind, dann werde ich mit den Rotkopfsalmler aufstocken, wenn die Krabben dort wirklich nicht drangehen sollten.
Ach ja, beim Beckenumbau ist mir noch eins aufgefallen. Irgendwie sehe ich keine großen Turmdeckelschnecken mehr seit dem die Krabben drin sind. Nur noch den kleinen Nachwuchs. Das sind ja echt Killer :-)
Ansonsten fressen die Krabben recht gut. Blätter, Mückenlarven, Gurken, Äpfel, alles angebotene wurde gut angenommen und sie sind fleißig am fressen. Wobei es schon eine Art Favoritenliste gibt. Unten steht Laub. Das seh ich am wenisten das sie das fressen. Dann kommt Ost. Äpfel und Gurken habe ich bis jetzt getest, das mögen die gerne. Danach Mückenlarven und ganz oben Fisch. Ich habe in einen Teppich Mückelarven einen toten Fisch gelegt. Eine Krabbe kam an und fraß die Mückenlarven. Als sie aber den Fisch entdeckte, hat sie sich den geschnappt und ist sofort abgehauen in ein Versteck zum fressen.
Soweit bis jetzt. Kann von meinem Computerplatz abends immer direkt aufs Becken schauen und Beobachten wie sie durchs Becken laufen. Ist verdammt interessant. Es macht Spaß die Tiere zu beobachten.
Ich werde euch mal auf dem laufenden halten.
Aber eine Frage habe ich noch zum füttern.
Ich hatte mir eigentlich erst gedacht ich würde ausschließlich nur an Land füttern können. Einfach eine Schale mit Futter hinstellen und die Krabben bedienen sich. Da Die jetzt aber zu 95% nur im Wasser sind, muss ich wohl im Wasser füttern. Das Problem was ich dabei habe ist, das jegliches Obst oder auch Fischsticks schwimmt und immer an die Oberfläche treibt. Ich habe mir jetzt große Holzspieße für Schacklik geholt und das Obst zumindest dort aufgespießt. Und dann am Boden eingeklemmt. Geht eignentlich ganz gut. Nur was ist mit den Sticks, die gehen ja gar nicht unter. Oder kann man die nur an Land füttern.
Wie macht ihr das mit dem Füttern. Und vor allem wie viel und wie oft füttert ihr? Habt ihr immer etwas Futter im Becken, oder füttert ihr nur alle paar Tage?
Zum Abschluss aber noch ein paar Fotos vom Aktuellen Becken und Krabben.
Lg Marc
Becken nach Umbau:
Krabben: